19.Kapitel: Jahr 853 - 1. Step

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Ich blinzelte. Wo war ich? Eine Wiese? War ich nicht gerade noch auf der Mauer zusammengeklappt?

Weiße Blumen wuchsen zu meinen Füßen überall auf der Waldlichtung, ich kannte diesen Ort... Kyujo.... Ich wollte mir durch die Haare streichen, doch ein Gesteck aus Blumen verhinderte das. Ich blickte an mir hinab, wieso trug ich ein weißes Kleid?

Ich sah mich vollkommen verwirrt um, was war hier los??? Am liebsten hätte ich geschrien und wäre weggerannt. Doch es fühlte sich so an als wollten mich die Blumen festhalten und beschützen. Ich ging in die Hocke und fuhr sanft mit einem Finger über ihre Blüten. Pollen stiegen in die Luft auf und wirbelten um mich herum. Plötzlich öffneten sich die Blüten in meinen Haaren und rutschten hinab, um meinen Körper herum. Meine Haare fielen über meine Schultern und kitzelten mich an der Nase. Ich lächelte und um meine Arme wuchsen ebenfalls Ranken der Blumen. Plötzlich fiel mir eine Person am Rand der Lichtung auf: Papa! Kyujo! Ich rannte zu ihm hin und umarmte ihn:"Papa!" Ich benahm mich wie ein kleines Kind, aber war das verwunderlich? Eigentlich nicht. Er legte seine Hände auf meine Schultern:"Anngeela, du musst dich erinnern! Ich bitte dich!" Ich legte den Kopf schief:"Hä?" "Ann! Du bist meine Tochter!", sagte er und sah mir in die Augen. Ich sah ihn ebenfalls fest an, dann fuhr er fort:"Ann! Du bist eine Halbtitanin, darum lebst du auch schon seit über 800 Jahren! Du warst damals bei der Entstehung, der 1. Titanen eines der Versuchsobjekte!" Meine Augen weiteten sich:"Papa, was...?" "Du musst dich erinnern!", schrie er und verschwand. Ich fiel zurück in einen schwarzen Abgrund.

Ich blinzelte. Wo bin ich? Wo? Ich wollte mich aufsetzten, doch ich war festgekettet. Ich wollte mich befreien, jedoch konnte ich meine Drähte nicht spüren!!! Panik stieg in mir auf und zu allem Überfluss trat dann auch noch ein Mann mit einer Spritze in mein Blickfeld:"Das wird jetzt wehtun..." Ich fing an zu weinen. Wieso? Ich hatte so Angst! Ich schrie und zappelte, wollte mich befreien, doch die Fesseln hielten mich erbarmungslos fest. "Bitte, hör auf!", hörte ich mich selbst sagen. Wieso hatte ich so Angst? Tränen liefen mir über die Wangen, dann stach die Nadel in meinem Bauch ein und heftige Schmerzen durchzuckten mich. Ich schrie, es tat weh! Wieso tut das so weh? Wieso? Wieso?! Die Angst schlug in Wut um:"Hört auf, ihr Penner!" Ich schrie und meine Drähte tauchten wieder auf, aber in einer anderen Form. Sie umwickelten meinen Körper und zerrissen meine Kleidung, eher sie sich um mich schlangen und eine undurchdringbare Rüstung bildeten. Sie war nicht zu durchstoßen. Ich lachte, verrückt:"Wollt ihr jetzt bezahlen?" Sie verzogen keine Miene:"Schießt auf das Monster!" Ich lachte nur weiter und meine Drähte umgaben mich wie ein Tornado, der alles zerteilte was mir schaden wollte. Plötzlich fuhr ein riesiger Schmerz durch meinen Körper und ich sackte zusammen, ich spuckte Blut. Sie schossen jedoch einfach weiter und trafen mich an der Schulter, ich schrie und mein Tornado fuhr nach außen. Er zerschmetterte Generatoren und tötete sie einfach. Der Typ der mir die Spritze gegeben hatte starrte mich an. "SIR!!! Die Generatoren wurden getroffen! Das Gas tritt aus!!", schrie einer der Männer. Ich lachte:"Sterbt... alle von euch." Der Spritzen-Typ kam auf mich zu:"Du bist Schuld am Untergang von uns, du trägst die Verantwortun dafür, kapiert?" "Nein...", keuchte ich:"Ihr seid selbst schuld, wenn ihr alles was ihr nicht kennt, als Gefahr einstuft und es untersucht und dann tötet. Menschen...sind grausam..." Er starrte mich an und schoss. Einmal... Zweimal... Dreimal... Vier...Fünf.. Sechs. Sieben AchtNeunZehnmal... Blut floss aus den Wunden, aus meinem Mund... Ich hustete und ich wusste ich würde hier sterben...

Ich blinzelte, dass war ich gewesen und ich war gestorben. Einfach erschossen und auf dem Boden in irgendeinem Labor verblutet... Ich rieb mir die Augen und setzte mich auf. Ich war in einem Bett. Warm und weich... Ich sah nur verschwommen und versuchte einzuordnen was ich hier eigentlich sah... Plötzlich spürte ich wie mich jemand umarmte und fest an sich drückte. Diese Person roch nach Levi... Ich blinzelte:"Levi...?" Er antwortete nicht. Ich klopfte vorsichtig gegen seine Brust:"Alles ok?" Er zuckte zusammen und ließ mich los:"Ja, entschuldige." Bildete ich mir das nur ein oder waren seine Augen gerötet? Er hatte geweint... Ich war mir ziemlich sicher, ohne lange nachzudenken hob ich eine Hand und wischte ihm einfach eine Träne weg:"Was ist passiert?" Er wurde leicht rot und blickte zu Seite. Ich legte den Kopf schief und sah ihn an, doch er mich nicht. Okeyyyy....., irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Das war klar und daran war nichts zu rütteln. "Vorhin... Hast du ziemlich wirres Zeug geredet. Das hätte eigentlich schon gereicht um sich richtig Sorgen zu machen, aber...", er schaute ziemlich bedrückt:"Plötzlich sind so viele Drähte aus deiner Haut geschossen, dass es dir die kompletten Arme aufgetrennt hat..." Ich sah auf meine Arme und entdeckte die Verbände. Dann fuhr er fort:"Sie haben dich dann wie einen Wirbelsturm umwabert und man konnte nicht zu dir durchkommen. Du wärst fast verblutet. Erst vor...", er hob eine Hand und machte eine wegwerfende Bewegung:"Hat er sich gelegt..." Ich nickte:"Gut zu wissen... Wie geht es den Überlebenden?" "Sie sind alle am Leben, nur der Junge dem du geholfen hast ist noch nicht aufgewacht, aber er ist außer Lebensgefahr." Ich seufzte erleichtert:"Gut..." Dann ließ ich mich nach hinten fallen:"Hat man verstanden was ich gesagt habe?" "Nein, du hast die andere Sprache benutzt... Aber...", er redete nicht weiter. "Aber was?", fragte ich nach und legte mir eine Hand aufs Gesicht. "Ich konnte alles sehen, was du geträumt hast.", erklärte er. Ich erstarrte und meine Augen weiteten sich:"H-hast du auch alles verstanden?" "Ich konnte es ja durch deine Ohren hören...", murmelte er. Ich setzte mich auf und ließ die Hand sinken. Toll...

Attack On Ice (LevixOc)Where stories live. Discover now