„Genau das ist der Punkt. Du sagst, es gibt kein uns mehr, ich behaupte das Gegenteil." Ich verdrehte die Augen, blieb stehen und drehte mich in seine Richtung.

„Es funktioniert einfach nicht, okay? Wir können nicht miteinander, dass haben wir uns mehr als genug bewiesen. Wie oft musst du noch auf die Schnauze fallen, um das endlich zu verstehen?" fragte ich ihn mit einem energischen Unterton.

„Wir können nicht miteinander, aber genauso wenig können wir auch ohne einander."

„Niall, dass ist völliger Unsinn und das weißt du. Du hast dir in den letzten zwei Jahren ein neues Leben aufgebaut und genau das Gleiche habe ich auch getan. Das war doch wohl Beweis genug, dass wir prima ohne den anderen auskommen."

„Und trotzdem sind deine Knie weich geworden, als du mich gesehen hast. Und mir ist es genauso gegangen. Habe ich Recht oder nicht?"

Natürlich hatte er Recht, aber ich würde einen Teufel tun und das hier vor ihm zugeben. „Das spielt überhaupt keine Rolle. Niall, du heiratest nächste Woche und ich bin auch glücklich mit Josh. Das ist das worauf wir uns konzentrieren sollten, nicht dieses Durcheinander hier!" rief ich verzweifelt und fuchtelte wild mit meinen Armen umher. Ich atmete einmal tief ein und wieder aus, bevor ich mich wieder in Bewegung setzte.

„Würdest du bitte damit aufhören, ständig vor mir wegzulaufen?" fragte er empört, was mich allerdings nicht dazu brachte, stehen zu bleiben, sondern mich eher dazu bewegte, noch schneller zu laufen.

„Das hat doch alles keinen Sinn. Wir drehen uns im Kreis. Immer und immer wieder!"

„Bleib doch endlich stehen!" rief er und umfasste keine Sekunde später mein Handgelenk, was mich dazu brachte anzuhalten.

„Gott sei Dank." Murmelte er. Ich wartete darauf, dass er weitersprach, aber die Worte verliessen einfach nicht seinen Mund. Genervt verdrehte ich die Augen und wollte weiter gehen, als er mich wieder zurück zog. „Warte, warte, warte." Sagte er schnell. „Wir drehen uns doch nur im Kreis, weil wir einfach nicht von der Stelle kommen. Du gestehst dir nicht ein, was du wirklich noch für mich empfindest, weil du an dem festhälst, was du denkst, was dich glücklich macht. Aber ist es wirklich Josh, der dich glücklich macht?" Sein weicher Blick traf meinen. „Natürlich ist er das." Sagte ich leise und sah auf den Boden.

„Hör zu, du hast Recht. Ich wollte Ashley nächste Woche heiraten, weil ich dachte, dass es das Richtige ist. Bis vor ein paar Wochen bin ich noch davon ausgegangen, dich nie wieder zu sehen. Ich habe einfach geglaubt, dass Ashley die Person ist, mit der ich glücklich werden könnte. Mein Leben musste irgendwann weitergehen und ich dachte mit Ashley an meiner Seite wird es mir leichter fallen, aber jedes mal wenn ich dich sehe, werde ich vom Gegenteil überzeugt. Ich kann und will nicht ohne dich leben."

Ich starrte ihn einfach nur an. Ich hatte keine Ahnung was ich darauf antworten sollte. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Nicht weil ich traurig war, nicht weil ich glücklich war, es waren einfach nur neutrale Tränen, die in solchen Momenten immer so klischeehaft sind.

„Niall, ich..." setzte ich an, obwohl ich keine Ahnung hatte, was ich ihm eigentlich sagen wollte.

„Du brauchst jetzt nichts sagen." Flüsterte er, bevor er an mir vorbei sah und leicht anfing zu lächeln. „Dreh dich um." Meinte er . Ich runzelte die Stirn, tat aber, was er mir sagte.

Mir war garnicht aufgefallen, dass wir vor den Fenstern eines riesigen Saals standen. Im inneren war das Licht gedämmt und lauter Paare tanzten miteinander. Die Musik hörte man hier draussen nur leise. Die Menschen drinnen bewegten sich im Takt der Musik. Ich ließ meinen Blick über die Menschenmenge schweifen, bis ich ein Pärchen im hinteren Teil des Saals erblickte. Mir stockte der Atem. Es waren Josh und Ashley und als ich sie so zusammen Tanzen sah, so unbeschwert und glücklich, da zeriss es mir fast das Herz. Aber nicht aus Eifersucht, sondern aus einem Grund, den ich selbst nicht so recht verstand.

„Sieht so aus, als hätten die beiden es verstanden." Hörte ich Niall neben mir sagen. „Was?" fragte ich ausdruckslos.

„Das man manchmal nicht nach seinem Glück suchen muss. Manchmal muss man sich einfach eingestehen, dass man sich etwas vorgemacht hat. Das man sich das, was man denkt einen glücklich gemacht zu haben, nur eingeredet hat und das man, um zu sehen, was einen wirklich glücklich macht, die Augen für einen Moment schließen muss und sein Herz sprechen lassen muss."

Super, jetzt fing ich auch noch an zu weinen. Dieses mal, weil ich wusste, dass Niall Recht hatte. Er war der, der mich glücklich machte. Aber ich war ein vernünftiger Mensch. Die Beziehung mit Niall würde über kurz oder lang scheitern. Wir waren zu verschieden. Aber dennoch änderte das nichts an meinen Gefühlen ihm gegenüber.

Ich musste eine Entscheidung treffen. Herz über Kopf, oder Verstand über Herz?

Ich drehte mich in seine Richtung und öffnete meinen Mund. Dieses mal jedoch war ich es, der die Worte nicht über die Lippen kamen und so kam es, dass ich meine Entscheidung in der letzten Sekunde traf und ich mir zu 100 % sicher war, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

„Josh und ich werden in St. Lucia von Bord gehen und zurück nach Australien fliegen." Bereits als die Worte meinen Mund verließen, wurde mir klar, dass ich mir erneut etwas vorgemacht hatte. Das war nicht die richtige Entscheidung gewesen, sondern die falsche. Aber jetzt, da ich die Worte einmal ausgesprochen hatte, konnte ich sie nicht mehr zurück nehmen.

Ich sah, wie in Nialls Augen der letzte Funken Hoffnung wich, was mir das Atmen um einiges erschwerte.

Aber war diese Entscheidung nicht das Beste für uns? Für unsere Zukunft, für unser Glück?

Ich wandte mich von ihm ab und suchte die nächste Tür, durch die ich hindurch ins Innere trat. Ich rannte und hörte nicht mehr auf zu rennen.

Wieso hatte ich mich so entschieden?

Aus Angst.

Würde ich diese Entscheidung bereuen?

Ja.

Würde ich darüber hinweg kommen?

Vielleicht.

Verstand über Herz.

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Das ist das Vorletzte Kapitel. Mir ist klar, das das Ende ziemlich plötzlich kommt, aber ich habe das Gefühl, die Story zieht sich nur noch in die Länge und wird langweilig. Ausserdem bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob die Story überhaupt noch Sinn macht.

Ich habe aber schon viele neue Stories in Planung, aber erstmal wird diese hier beendet.

Ich hoffe es geht euch allen gut und was gibt es sonst so neues hier?

Meinungen zu dem Kapitel? Glaubt ihr es gibt dieses mal ein Happy End?

Schöne Ferien, an alle, die seit gestern Ferien haben. Wer von euch fährt weg? Wohin?


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⏰ Last updated: Oct 03, 2015 ⏰

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Irish Secrets ( Niall Horan )Where stories live. Discover now