Drown.

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Er schnappt nach Luft.
Wenn einer seiner Versuche, über die Wasseroberfläche zu kommen, glückt, sind seine Atemzüge klein, hastig. Er spürt, wie seine Kraft schwindet. Und plötzlich ist da die Gewissheit, dass es heute endet. Er bemerkt den Tod, der überall um ihn herum lauert, erwartungsvoll, siegesgewiss.
Er hockt neben einem Gedanken, ein Gedanke, der nie zuende gedacht wurde. Er beinhaltet drei kleine Worte. Drei kleine Worte, an eine bestimmte Person, die diese Worte nie zu hören bekommen wird, nicht von ihm.
Er will schreien, doch seine Stimme reagiert nicht, schmerzt, als hätte er sie Jahre nicht benutzt. Ein heiseres Krächzen ist alles, was seiner Kehle entkommt.
Er schluckt einen Schwall von Salzwasser, es brennt als wäre die Flüssigkeit eine Hand voll Rasierklingen.
Und wieder blitzt da das Bild einer Person vor seinem inneren Auge auf.
Lächelnd, beruhigend, bis die Wellen die Erinnerung wegspült.
Seine Bewegungen werden schwächer, weil die Muskeln  die Hoffnung aufgeben.
Das Meer holt aus, und plötzlich fährt ein Schmerz durch sein Schulterblatt, der ihn Schwarz sehen lässt. Im nächsten Moment sind seine Glieder taub, er spürt wie das kühle Nass ihn ganz umfängt.
Sie haben doch nur gespielt, aber jetzt scheint es dass der Ozean gewonnen hat.
Er wird keine Revenge bekommen.

DrownWhere stories live. Discover now