Ein regelmäßiges Piepen nervte mich.
Könnte das bitte mal jemand abstellen?
Wirklich jetzt, ich will schlafen.
Meine Güte, dann mach ich es halt selbst.
Unwillig schlug ich die Augen auf; wie erwartet befand ich mich in einem Zimmer der Krankenstation. Das Bett neben mir war leer, auch sonst war niemand zu sehen. Das Piepen stammte von einem Gerät neben mir, an das ich offenbar angeschlossen war. Also so schlimm gings mir nun echt nicht, dachte ich verärgert und machte mich los; dabei konnte ich gleich diesen komischen Tropf abmachen...
"Das würde ich lieber bleiben lassen." Liz war ohne dass ich es bemerkt hatte reingekommen. "Das Teil versorgt dich mit Schmerzmitteln." Das war mir im Moment ziemlich egal, wer weiß, wie lange ich schon hier rumlag. Ich wollte hier so schnell wie möglich verschwinden. Langsam stand ich auf, als ich mein Bein belastete durchschoss mich ein starker Schmerz, der jedoch schnell wieder abklang und sich in ein unangenehmes Pochen verwandelte. "Kann ich gehen?" Kopfschüttelnd beobachtete Liz mich, vermutlich dachte sie darüber nach, wie man nur so blöd sein konnte, das gemütliche Bett und die Schmerzmittel auszuschlagen.
"Meinetwegen, aber die Erlaubnis zu trainieren gebe ich dir nicht, damit wartest du noch wenigstens drei Tage." Skeptisch musterte sie mein Bein. "Weißt du eigentlich, dass du die Person bist, die, gemessen an der Zeit die sie bei den Rebellen ist, am häufigsten hier war? Du solltest dich wirklich schonen..." Ich winkte nur ab, schonen konnte ich mich immer noch, wenn ich alt und grau war.

Humpelnd schleppte ich mich durch die Gänge, womöglich hatte ich meine Kräfte doch überschätzt. Trotzdem blieb ich nicht stehen, sondern steuerte zielstrebig die Cafeteria an; ich hoffte dort meine Freunde zu finden und außerdem hatte ich Hunger. Der Anblick der Schlange vor dem Essen brachte mich dann doch dazu darauf zu verzichten, stattdessen ging ich zu unserem Stammtisch, an dem meine Freunde vollzählig saßen. "Hey...." Erschöpft ließ ich mich auf die Bank fallen und drehte mich so, dass ich mein verletztes Bein auf das freie Stück legen konnte. "Man Lola, wir haben uns echt Sorgen um dich gemacht." Sarah sah mich vorwurfsvoll an und auch die anderen schienen nicht sonderlich viel von meiner Aktion gehalten zu haben. Kim machte sogar ein ziemlich unglückliches Gesicht.
"Das hättest du wirklich nicht tun dürfen. Wenn ich gewusst hätte, dass....das", sie machte eine unsichere Geste in Richtung meines Beins, "passieren würde, wäre ich niemals mitgekommen...." Ich warf ihr einen bösen Blick zu. "Unsinn, das war meine Entscheidung, ich wusste, dass Damon sich nicht gerade darüber freuen würde. Und außerdem hätte es nichts gebracht, wenn du da geblieben wärest, dann hätte ich nämlich völlig umsonst Ärger bekommen." Neidisch starrte ich auf ihr Essen; ich hatte so einen Hunger, dass mir schon wieder schlecht deswegen war. "Ist irgendetwas Aufregendes passiert, während ich geschlafen habe?"
"Kim ist zu den Ärzten gegangen, bald haben wir also noch eine Freundin, die uns oder besser gesagt dich wieder zusammenflicken kann." Feixend sah Paul Kim an, die daraufhin knallrot wurde. Erstaunt zog ich eine Augenbraue hoch, lief da etwa was zwischen den beiden?
"Naja, das ganze Gekämpfe ist irgendwie nichts für mich, da habe ich lieber...." Sie brach ab, ich musste nicht aufsehen, um zu wissen wer hinter mir stand.
Erst, als sich ein großes Stück Erdbeertorte vor mich schob, hob ich den Blick.
"Wofür ist das denn?"
Ehe ich mein Bein wegnehmen konnte, hob Damon es hoch, rutschte neben mich und legte mein Bein über seine. Ärgerlich versuchte ich es wegzuziehen, doch er hielt einfach mein Fußgelenk fest. "Du sahst so hungrig aus. Abgesehen davon bewundere ich deinen Mut und deine Entschlossenheit, eigentlich gehörst du wirklich ins Bett. Und das", er nickte zu meinem Bein, "solltest du die nächsten Tage so oft wie möglich hochlegen." Ich begann Augenverdrehend meine Torte zu essen. "Bist du jetzt Arzt oder was?" Er beobachtete mich schmunzelnd. "Nein, aber ich weiß wie es sich anfühlt angeschossen zu werden. Glaub mir, desto weniger du es belastest, desto schneller kannst du wieder ohne Schmerzen laufen."
"Und desto eher kannst du mich wieder rumkommandieren", sagte ich gespielt unglücklich.
"Ich kann dich auch jetzt rumkommandieren, Prinzessin." Er fing an zu grinsen.
"Idiot." Ich boxte ihn in die Seite, was er nur mit einem Lachen quittierte.
Meine Freunde starrten uns ungläubig an. "Was?", fragte ich kauend. Anne schien als einzige antworten zu wollen, die anderen zuckten nur mit den Schultern. "Naja, ihr benehmt euch so.....unpassend? Wenn ich  nicht genau gesehen hätte, dass er dich vorgestern angeschossen hat, könnte ich es selbst nicht glauben."
"Das ist doch nicht normal, dass ihr jetzt einfach rumalbert, als wäre nichts gewesen", warf Sarah kopfschüttelnd ein. Ich aß schulterzuckend weiter. "Als normal kann man uns ja nicht gerade bezeichnen...."
"Eher als übernatürliche Mutationen oder was?", unterbrach Damon mich grinsend. "Ne, wenn dann bist du ein Vampir und ich bin eine Hexe", legte ich lachend fest. Entweder, in dem Schmerzmittel war noch eine andere Droge gewesen, oder ich war endgültig durchgedreht.

Wuhu, drei Kapitel mit insgesamt über 6300 Worten an einem Tag geschrieben, das ist neuer Rekord für mich :D. Dafür ist mein Handyakku jetzt aber auch wieder runter.
Naja, irgendwie ist Lola schon ein bisschen bekloppt, ich hätte mich nicht da rausgestürzt, wahrscheinlich hätte ich viel zu viel Schiss vor Damon gehabt. Zurecht, wie man ja gesehen hat. Keine Ahnung, ob man mit einem angeschossenen Bein wirklich noch eine Weile stehen kann, aber ich denke das Adrenalin sorgt schon dafür...Morgen kommt dann wieder das nächste Kapitel, ich würde ja fragen, was ihr glaubt, was als nächstes passiert, aber da ich bis dahin vermutlich schon sieben oder mehr Kapitel vorgeschrieben habe, ist das wohl überflüssig. Schönen Tag noch ;).

Caeth-Die Rebellen || #Wattys2015Where stories live. Discover now