CRIMSON MOON - DIE ZEIT DER VERÄNDERUNG

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In dem Msytery-Roman „Crimson Moon - Die Zeit der Veränderung", geschrieben von Cavecast, geht es um eine junge Frau, die sich in den Anführer eines Werwolfrudels verliebt.

Der Klappentext ist in drei Abschnitten gegliedert. Im ersten wird der Kern der Geschehnisse zusammengefasst, im zweiten die Lebenssituation des männlichen Protagonisten eingeordnet und im dritten, die der weiblichen.

Diese Herangehensweise ist äußerst raffiniert, denn mit nur wenigen Zeilen und durch die geschaffene Struktur wird dem Lesenden bewusst, was erwartet werden kann. Zudem weist der Text keinerlei Fehler auf, obwohl mit diveresen rhetorischen Mitteln und komplexen Satzstellungen gearbeitet wurde. Daher vergebe ich dem Klappentext 10 von 10 Punkten.

Die Geschichte wird mit einer Inhaltsangabe und einem Vorspann eingeführt. Die Kapitel werden nummeriert und aufgeteilt - die Längen sind, gemessen an den Maßstäben Wattpads, in Ordnung. Erzählt wird innerhalb von jedem Einzelnen jeweils aus der Sicht der weiblichen und des männlichen Protagonisten. Perspektivwechsel werden durch ein Ornament kenntlich gemacht, beziehungsweise abgetrennt. Gelegentlich folgt eine Anmerkung des Autors am Ende eines Teils, auch Artwork ist vorzufinden. Bei der wörtlichen Rede sind die Gänsefüßchen manchmal der englischen Grammatik, nicht der der deutschen entsprechend. Dafür werden jedoch ordenliche Umbrüche und Absätze gemacht, sodass die Lesbarkeit einwandfrei ist.

Meiner Ansicht nach, würde der Einstieg erleichtert werden, wenn Inhaltsangabe und Vorspann zusammengezogen und zu einem Prolog umfunktionalisiert werden würden. Dort könnte man die Medien auch zu Beginn oder zum Ende hin effektiv dafür einsetzen, die Neugierde der Lesenden zu wecken. Weil die Kapitel ohnehin nummeriert werden, würde ich außerdem auf die Kennzeichnung als Abschnitt 1, 2 etc. verzichten - Dann würde man sich beispielsweise auch nicht wundern, wenn einem im Reiter zweimal „Kapitel 1" angezeigt wird. Ich vergebe der Form 6 von 10 Punkten.

Grundsätzlich ist die Grammatik stets korrekt. Hier und da sind jedoch Tipp- und Leichtsinnsfehler zu finden. Das ist absolut normal. Was jedoch wiederholt falsch gemacht wurde ist, dass nach der wörtlichen Rede ein Punkt vor dem Kommazeichen gesetzt wurde, obwohl ein Begleitsatz mit einem Komma voran kommt. Hinzu kommt, dass die Kommasetzung bei Haupt- und Nebensätzen generell häufiger nicht passend ist. Daher vergebe ich der Grammatik 6,5 von 10 Punkten.

Bei der Sprache wird auf treffende Verben, Adjektive und Nomen aus dem Alltagskontext gesetzt - manchmal wird sogar auf Umgangssprache zurückgegriffen. Statt auf schwelgerische Beschreibungen und Ausschreibungen, wird außerdem vorwiegend auf Stilmittel der Syntax wie Inversionen und Parallelismen gebaut. Auch Adverben und Partizipien lassen sich finden.

Dadurch glänzt jeder Absatz mit seiner eigenen Leichtigkeit und einer Dynamik, die einen ihren Bann zieht und das Lesen zu dem macht, was es eigentlich sein soll: ein Erlebnis. Ich vergebe 9 von 10 Punkten.

Geschrieben wird aus der Perspektive eines personalen Erzählers, der gelegentlich in die Rolle des allwissenden tritt. Dieser gewährt einen Einblick in die Vergangenheit der Figuren oder stellt Zusammenhänge zwischen Gedankengängen und Sprüngen her - Das erlaubt dem Lesenden die Ereignisse durch deren Augen wahrzunehmen und gibt ihnen eine viel tiefgründigere Bedeutung, nichts erscheint banal, fehl am Platz oder zufällig. Bindung und Nähe werden dadurch ebenfalls ermöglicht, sogar gefördert. Gewählte Zeitform ist das Präteritum, was angesichts der Vielschichtigkeit der Erzählweise auch die beste Wahl ist. Ich vergebe 9 von 10 Punkten.

Auch wenn die Handlung meiner Meinung nach nicht originell ist, so hat sie doch ein großes Alleinstellungsmerkmal und zwar, die bereits erwähnte Tiefe. Um genau zu sein, die psychologische Tiefe.

Selten werden die Denkweisen und Entscheidungen einer Figur in ihrer Begründung oder gar Rechtfertigung komplex untermauert, doch hier ist genau das der Fall, sodass der Plot eine Wirkung und dadurch einen Sinn bekommt, den man zu Beginn gar nicht kommen sieht. Ich vergebe 7 von 10 Punkten.

Insgesamt wurden 47,5 Punkte erreicht. Das entspricht der Note 2.

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