True Colors

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A/N: Hallo ihr Schönen, nein, das hier ist nicht der OS zum Wettbewerb, den ich kürzlich angekündigt habe. Der kommt in ein paar Tagen.
Dieser OS hier wurde inspiriert durch einen lieben Leser meiner Stories, der mir vor Kurzem Happy Holi wünschte. Das brachte mich auf die Idee, für meinen instagram und tiktok account Dramione Holi Bilder zu erstellen und zu veröffentlichen. Sie gefielen mir so gut, dass ich einfach eine kurze Geschichte dazu schreiben musste.
Und hier ist sie nun! :)
Locker, leicht, fluffig und romantisch... Viel Spaß mit "True Colors".
(Song, den ich zum Plotten gehört habe: True Colors von Cyndi Lauper)

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Zum wiederholten Male fragte er sich, was er hier eigentlich zu suchen hatte.
Es war eine dumme Idee gewesen. Natürlich war es das.
Aber er hatte eben gedacht, dass es wohl mit dazu gehörte, wenn er sich schon einmal in Nepal aufhielt.
Seit dem Krieg und seiner Freisprechung war Draco ruhelos.
Er war nicht nach Hogwarts zurück gekehrt, sondern hatte seinen Abschluss in Durmstrang gemacht. Denn ja, auch wenn er keinen Abschluss nötig hatte, wollte er irgendwie aus Prinzip einen haben. Danach begann er die Welt zu bereisen.
Unter keinen Umständen wollte er schnell nach England zurückkehren.
Er wusste nicht, wie seine Eltern es schafften, sich dort so normal wieder einzugliedern.
Draco konnte es nicht.
Er brauchte den Abstand. Zu allem. Zu jedem. Zu England. Zu seiner Vergangenheit, momentan sogar zu seinen Freunden. Auch zu seinen Eltern. Besonders zu seinen Eltern.
Ein Jahr war seit seinem Abschluss vergangen. Seit dem hatte er schon etliche Länder bereist.
Nun war er hier, bereits seit einem Monat.
Nepal war faszinierend, er musste es zugeben.
Hauptsächlich hielt er sich im Bereich der Hexen und Zauberer von Nepal auf, aber ab und an erkundete er auch den Muggelteil des Landes, der natürlich bedeutend größer war.
Heute war er wieder im magischen Bereich unterwegs - doch auch hier feierte man Holi, ein Farbenfest.
Draco hätte sich vorher denken können, dass dies nichts für ihn war. Seit dem Krieg hatte er Schwierigkeiten, ausgelassen zu feiern, überhaupt Freude an Dingen zu entwickeln.
Das Farbenfest kam ihm albern vor, und er ärgerte sich, dass er sich sogar extra schlichte, weiße Kleidung angezogen hatte wie alle anderen auch.
Er hielt sich am Rand auf, seine blütenweiße Kleidung hatte bisher keine Farbe abbekommen bis auf eine kleine Stelle an seinem linken Hosenbein.
Was zur Hölle sollte Spaß daran machen, sich mit farbigem Pulver zu bewerfen?
Mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtete er die Hexen und Zauberer, die lachend zu der lauten Musik das Farbpulver in die Höhe warfen - oder sich gegenseitig damit attackierten.
Wie sie lachten, wie ausgelassen sie waren... Hatten sie keine Probleme, die ihnen das Leben erschwerten? Wie war es sonst möglich, so albern zu sein?
„Es macht wirklich Spaß, weißt du."
Draco wandte überrascht den Blick von der Menge ab.
Einen Augenblick glaubte er tatsächlich, zu halluzinieren.
Sie war bereits über und über mit Farbe bedeckt. Das weiße, schlichte aber durchaus hübsche Kleid war übersät mit Flecken, ihr Gesicht war voller Sprenkel, selbst in ihrem Haar war Farbe.
Trotzdem war sie es unverkennbar.
Das ist nicht möglich, dachte Draco. Es konnte nicht möglich sein, dass er sich in Nepal aufhielt - in Nepal! - und tatsächlich jemanden aus seiner Schulzeit traf.
Aber es war Granger, eindeutig.
Automatisch huschte sein Blick an ihr hinab, nahm ihr Erscheinungsbild in sich auf, glitt danach aufmerksam über ihr Gesicht.
Sie nippte an einem Becher. Offensichtlich hatte sie sich gerade an einem der Stände ein erfrischendes Getränk geholt.
Einen Augenblick war Draco sprachlos, und das lag nicht nur daran, dass er es nicht fassen konnte, Hermine Granger hier anzutreffen.
Nein, es lag auch an dem, was er da sah.
Erinnerungen huschten innerhalb von Millisekunden durch sein Hirn.
Granger, in den ersten Jahren in Hogwarts. Buschiges, unordentliches Haar. Zu große Zähne. Altklug, besserwisserisch. Himmel, was war sie ihm auf die Nerven gegangen.
Und dann Granger ab dem vierten Jahrgang... Wie wütend hatte es ihn gemacht, dass sie nicht nur klug war, sondern sich optisch so stark verändert hatte. Es passte nicht in sein Weltbild, dass sich aus der kleinen Vogelscheuche langsam eine hübsche Frau zu entwickeln begann.
Er hatte sie dann lange nicht richtig gesehen.
Bis zu seinem Termin vorm Zaubergamot war er vom Ministerium unter Hausarrest gestellt worden. Nach seiner Freisprechung verschwand er fast augenblicklich nach Durmstrang. Und auch danach war er so gut wie nie in England. Und selbst, wenn er es gewesen wäre - sie hatten beide ja keine wirklichen Berührungspunkte.
Wobei es nicht unrealistisch gewesen wäre, sich in der Welt der Hexen und Zauberer über den Weg zu laufen, denn diese war - offensichtlich - klein.
Aber sie hier anzutreffen, das war unglaublich.
Allerdings konnte er nicht wirklich darüber nachdenken, denn sein Kopf war damit beschäftigt, das Bild von Granger aus der Schulzeit mit dem Bild von der Granger in Einklang zu bringen, die hier gerade vor ihm stand.
Bei allen vier Gründern - ihre Entwicklung im Laufe der Schulzeit war offensichtlich nur der Anfang gewesen.
Verflucht, ja, Hermine Granger gefiel ihm.
Unvorstellbar, dass er so etwas früher gedacht hätte.
Aber er hätte blind sein müssen, um es nicht zu sehen.
Das knielange Kleid umschmeichelte perfekt ihre Figur. Sie war sehr hübsch, aber auf eine andere Weise als die Mädchen, mit denen er früher ging. Sein altes Ich hätte niemals zugegeben, dass er auf diese Form von Schönheit stand. Die Sommersprossen auf ihrer Nase und ihren Wangen mischten sich perfekt mit den farbigen Klecksen. Und das Haar... Wer hätte gedacht, dass diese wilde Pracht ihm viel besser gefiel als die aufwendigen Frisuren der Mädchen, die ihn sonst optisch angesprochen hatten.
„Was zur Hölle machst du hier?"
Der Satz war heraus, ehe er überhaupt gemerkt hatte, dass er sich in seinem Kopf gebildet hatte.
Er klang erschreckend unfreundlich.
Zu seiner Überraschung schien sein Tonfall sie nicht abzuschrecken. Nein, es wirkte fast so, als habe sie mit einer solchen oder sogar einer schlimmeren Reaktion gerechnet.
Merlin, hielt sie ihn wirklich für ein solches Arschloch?
Ja, natürlich tat sie das. Wie sollte sie auch etwas anderes denken?
„Ich bin beruflich hier."
„Beruflich", echote er tonlos.
Jetzt, da er begriffen hatte, dass Granger wahrhaftig vor ihm stand und er die Tatsache, dass sie umwerfend aussah, akzeptiert hatte, schaltete sein Körper auf Fluchtmodus.
Viel zu viele unangenehme Dinge kamen hoch, Dinge, denen er bewusst aus dem Weg gegangen war, indem er England hinter sich gelassen hatte, ebenso seine Familie und alles, was ihn an sein Leben vor Durmstrang erinnerte.
„Ja, beruflich", sagte sie lächelnd und er konnte nicht umhin zu bemerken, dass es ein schönes Lächeln war. „Ich habe nach meinem Abschluss eine Ausbildung im Ministerium begonnen, es ist eine Kombi-Ausbildung, verknüpft mit einem Studium. Ich bin im Bereich magische Geschöpfe tätig, insbesondere in dem Gebiet der Rechte selbiger. Daher soll ich-"
Sie brach ab.
„Entschuldige. Das interessiert dich sicher nicht. Ich neige immer noch dazu, zu plappern, wenn ich viel zu einem Thema gelesen habe."
„So als ob du beruflich hier bist, wirkt es aber nicht", hörte er sich selbst dümmlich sagen.
Himmel, was war los mit ihm?
Entweder er reagierte unfreundlich auf sie oder so, als habe er die Hirnaktivität eines Flubberwurms.
Das war doch nicht normal!
Gut, er war überrumpelt, sie hier zu sehen, und es war Granger, deren Anwesenheit ihn antriggerte, was seine nicht ganz saubere Vergangenheit anging, aber trotzdem... Sonst war er doch nicht so leicht durcheinander zu bringen.
Zu seiner Überraschung lachte sie kurz auf.
„Ja, das stimmt wohl. Natürlich gehört das hier nicht zu meinem Auftrag, wegen dem ich hier bin. Das ist gerade Privatvergnügen. Ich kann ja nicht rund um die Uhr im Einsatz sein. Morgen reise ich wieder in die Berge. Ich bin nämlich wegen der Oni hier, das sind-"
„-die Oger Nepals", unterbrach er sie.
Sie strahlte.
Niemals hätte er es für möglich gehalten, dass er sie mit einer so einfachen Aussage zum Lächeln bringen konnte. Und noch weniger hätte er gedacht, dass es... irgendetwas mit ihm machte. Da regte sich etwas in ihm, in seiner Bauchgegend, und es war nicht unangenehm.
„Ja! Du hast von ihnen gehört! Das ist großartig! Weißt du, die meisten leugnen ihre Existenz, aber einfach aus dem Grund, weil niemand es wahr haben will, dass sie aus ihrem natürlichen Lebensraum vertrieben werden. Deswegen bin ich hier. Ich habe bereits einen vorsichtigen Besuch bei einem Oni-Stamm durchgeführt, der zweite kommt morgen. Ich möchte bei der Regierung auf ihre Präsenz aufmerksam machen und dafür sorgen, dass ihr Lebensraum-"
Sie brach ab, wirkte fast erschrocken.
„Entschuldige, es ist schon wieder passiert. Das interessiert dich sicher alles nicht."
Tatsache war, Granger hatte so euphorisch erzählt, sie wirkte dabei ein wenig wie eine etwas verrückte Professorin, aber er hatte ihr instinktiv interessiert zugehört.
„Naja, jedenfalls ein ziemlicher Zufall, dass du auch hier bist", sagte sie und sah ihn aufmerksam an.
Er schwieg und starrte idiotisch zurück, immer noch damit beschäftigt, dass sie tatsächlich hier war - und dass er aus irgendeinem Grund nicht aufhören konnte, ihr Gesicht aufmerksam zu betrachten.
Sie biss sich nervös auf die Unterlippe, offensichtlich lag ihr auf der Zunge zu fragen, warum er hier war, aber sie blieb stumm.
„Gut... dann.. gehe ich mal wieder", murmelte sie und zeigte mit dem Daumen über die Schulter.
„Hm", machte er, was alles Mögliche bedeuten konnte.
Auf eine Art und Weise, die wieder etwas mit seinem Bauch machte, hob sie die Hand wie zum Gruß, um sie danach kurz irgendwie nervös durch ihr Haar gleiten zu lassen, ehe sie sich abwandte und ging.
Er starrte ihr nach, bis sie in der farbenfrohen Menge verschwunden war.
Ohne es zu wollen glitt sein Blick dabei über ihre Rückseite - über das lange, volle Haar, die schmalen Schultern, den Po und die nackten Beine.
Erst nach ein paar Sekunden merkte er, dass er die Luft angehalten hatte.
„Scheiße, was zur Hölle war das?", murmelte er zu sich selbst.
War das gerade wirklich passiert?
Langsam nahm er wieder die Menschenmenge in der Nähe wahr, hörte wieder das Lachen und die aufgeregten Stimmen, sah spielende Kinder und das farbige Pulver, das durch die Luft flog.
Alles in ihm schrie danach, nun von hier zu verschwinden. Er wollte nicht mit seiner Vergangenheit konfrontiert werden, verdammt! Und eigentlich wollte er doch auch gar nicht auf diesem verfluchten Farbenfest sein.
Aber da war auch etwas anderes in ihm. Etwas Drängendes, was ihn nicht in Ruhe ließ.
Er wandte sich von der Menge ab, entfernte sich ein paar Schritte, drehte um, ging wenige Schritte zurück, nur um erneut herumzufahren und entschlossen den Schauplatz zu verlassen.
Nach knapp hundert Metern blieb er stehen, zögerte.
Er wollte es nicht, aber er gab diesem merkwürdigen Drängen in sich nach.
Schnell war er wieder bei den feiernden Menschen. Rasch sah er sich um, versuchte sich zu erinnern, in welche Richtung sie gegangen war.
Es war nichts von ihr zu sehen.
Draco stürzte sich in die Menge, drängte sich an lachenden Hexen und Zauberern vorbei, bekam hier und da etwas Puder gegen sein weißes T-Shirt geworfen.
Wie sollte er sie hier jemals finden?
Warum, bei Salazar, wollte er sie überhaupt finden?
Dann sah er sie.
Himmel, er hatte es geschafft. Er hatte sie tatsächlich wiedergefunden!
Kurz fühlte er einen merkwürdigen Schreck in sich bei dem Gedanken daran, dass sie vielleicht mit irgendjemandem hier sein könnte, dass vielleicht ein Mann an ihrer Seite war.
Nicht, dass es ihn etwas anging, ob sie hier in Begleitung war oder nicht.
Trotzdem war er erleichtert, als er sah, dass sie sich zwar aktiv am Holifest beiteiligte, indem sie wie viele andere tanzte und immer wieder in die magisch herumschwebenden Schüsseln griff, um Pulver zu werfen, aber scheinbar allein hier war.
Draco wusste selbst nicht, warum er ihr überhaupt hinterher gerannt war.
Tatsache war, dass er nun, da er sie gefunden hatte, wie versteinert dastand und nicht anders konnte, als sie anzustarren.
Die Musik dröhnte laut in seinen Ohren, und ihre ausgelassenen Bewegungen wirkten perfekt dazu.
Er konnte nicht sagen, wie lange er so dastand und sie einfach stumm über die Entfernung betrachtete.
Die Menschen wichen ihm automatisch aus, da er vollkommen still stand und sich nicht an der ausgelassenen Stimmung beteiligte.
Irgendwann gab er sich selbst eine Ruck.
Langsam bewegte er sich durch die Menge in ihre Richtung.
Sie entdeckte ihn, als er in etwa die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte.
Nun war sie es, die vollkommen still stand.
Bei ihr angekommen starrte er sie einen Moment schweigend an.
Dann erfasste ihn Panik.
Was sollte er sagen? Ausgerechnet zu ihr? Hermine Granger, die er ihre ganze gemeinsame Schulzeit über schikaniert hatte, die er stets von oben herab behandelt hatte. Später hatten sie auf gegnerischen Seiten gekämpft. Und jetzt stand er hier vor ihr, inmitten von ausgelassener Stimmung, und wollte sie ansprechen aufgrund eines ungeklärten... Bauchgefühls.
Gerade, als er tatsächlich flüchten wollte, traf ihn ein Schwall Puder im Gesicht.
Sie war es nicht gewesen, die es geworfen hatte, sondern irgendjemand anders. Aber sie lachte.
Fröhlich, ehrlich amüsiert, aber nicht auf seine Kosten.
Das bloße Geräusch ihres Lachens löste wieder dieses Flattern in seinem Bauch aus.
Draco sah sie an. Offensichtlich riss sie sich zusammen, verkniff sich ein Lachen, und biss sich dazu auf die Unterlippe.
Dann griff sie in eine vorbeifliegende Schüssel und kam mit dem Pulver in der Hand auf ihn zu.
„Du bist noch zu einfarbig", stellte sie lächelnd fest.
Sie bewarf ihn nicht.
Statt dessen verteilte sie das Pulver mit den Fingerspitzen in seinem Gesicht.
Es war, als würde ihre Berührung dafür sorgen, dass sein Magen sich regelrecht überschlug.
„Besser", sagte sie und betrachtete zufrieden ihr Werk.
Fast war er enttäuscht, dass sie ihre Hände zurückgezogen hatte.
Draco zögerte nur einen kurzen Augenblick, dann griff auch er in eine der vorbeifliegenden Schüsseln. Sie war gefüllt mit Puder in einem hübschen Rosaton.
Sanft strich er Granger etwas davon ins Gesicht.
Er startete an ihrer Stirn, strich dann über ihre Wangen und nach einem kurzen Zögern auch ihren Hals hinab.
Zu seinem Erstaunen weiteten ihre Augen sich leicht und er meinte zu sehen, dass ihre Brust sich etwas schneller hob und senkte als noch vor wenigen Sekunden.
„Holi ist ein interessantes Fest", sagte sie, und er musste sich näher beugen, um sie trotz des Lärms zu verstehen - eine Tatsache, die ihn nicht im Geringsten störte... im Gegenteil. „Schon früher waren bei Muggeln an diesem Tag alle Schranken durch Kaste, Geschlecht, Alter und gesellschaftlichem Status aufgehoben. Huch!"
Jemand hatte sie versehentlich angerempelt und sie war nach vorne gegen seine Brust gestolpert.
Instinktiv griff er zu und legte seine Hände an ihre Taille.
Nun beschleunigte auch seine Atmung sich leicht.
„Trotz der Veränderungen in der modernen Gesellschaft ist zumindest in der Welt der Hexen und Zauberer der sakrale Charakter immer noch erkennbar", plapperte sie weiter, ohne sich auch nur einen Millimeter von ihm wegzubewegen. „Die Farben für das Pulver werden auch heute noch auf einem Altar geweiht. Das ist in der Muggelwelt nicht mehr immer so. Dort kommen häufig synthetische Farben zum Einsatz, die teilweise sogar schädlich sein können."
Es war für Draco, als existierte die Welt um ihn herum nicht mehr.
Er wollte nur, dass sie weiter redete.
Sein Blick senkte sich immer wieder auf ihre Lippen und er spürte ein ungewohntes Ziehen hinter seinem Bauchnabel.
„Woraus wurden die Farben und das Pulver hier hergestellt?", fragte er.
„Aus bestimmten Blüten, Wurzeln und Kräutern", antwortete sie, etwas atemlos. „Sie sollen eine heilende Wirkung haben. Auch werden beim Werfen häufig Segenssprüche gesprochen."
„Faszinierend", sagte Draco und er meinte es ernst.
Wieso hatte ihn das Farbenfest bisher eigentlich nicht interessiert? Es war ihm plötzlich schleierhaft.
Überdeutlich wurde ihm bewusst, wie nah sie immer noch zusammenstanden, wie sie durch die Menge sogar noch mehr aneinander gedrückt wurden, dass seine Hände immer noch an ihrer Taille lagen und sie keine Anstalten machte, sich von ihm zu entfernen.
Draco wollte gerade noch etwas nachfragen, Hauptsache sie erzählte weiter, Hauptsache sie blieb in seiner Nähe.
Himmel, was war los mit ihm?
Sie zuckten beide zusammen, als ein einheimischer Zauberer sie lachend von der Seite ansprach und ihnen dann Puder auf die Kleidung warf.
Draco bedauerte sofort, dass Granger sich von ihm löste.
Sie senkte kurz auf eine verlegene Art den Blick, die sein Herz stolpern ließ.
Dann sah sie wieder auf und kurz verlor er sich in der Tiefe ihrer dunklen Augen.
„Lust auf eine kleine Farbschlacht?", fragte sie.

True Colors (Dramione Oneshot) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt