🥀First Thorn 🥀

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Als Nobara spürte, dass der Spezial-Gradfluch Mahito sie berührt hatte, wusste sie, dass ihr Kampf vorbei war.

Itadori stand ihr im Korridor gegenüber, sein Gesicht ausdruckslos vor Schreck. Sein Mund öffnete sich, als ob er etwas sagen wollte, aber er schwieg. Er war sich bewusst, dass es für die Jujuzistin zu spät war, und dass er sich nun um den Fluch kümmern musste.

"Bist du es nicht leid, deine Freunde sterben zu sehen, Itadori?" meldete sich seine innere Stimme – oder vielleicht war es Sukuna, der seine Gedanken verdrehte. Yuji konnte sich bildlich vorstellen, wie sehr sich Sukuna über sein Leid amüsierte. Schon jetzt konnte er dessen hämisches Lachen hören.

Nobara sah ihre Erinnerungen vor ihren Augen aufblitzen, eine Erfahrung, die sie dem Tod näherbrachte. Sie konnte sich zuvor nicht vorstellen, geschweige denn darüber nachdenken, wie es wäre, ihrem eigenen Tod gegenüberzustehen. Doch möglicherweise war das nur ihre eigene Arroganz, dachte sie mit einer Grimasse.

Ihre Gedanken schweiften ab und sie erinnerte sich an ihre Kindheitsfreundin Fumi. "Sorry, Fumi. Scheint so, als könnte ich unser Versprechen nicht einhalten."

Es schien fast ironisch, dass ein Jujuzistin ohne Reue sterben sollte. Doch unabhängig davon, ob man ein Jujuzist ist oder nicht, bereut jeder im Leben etwas. Das sei absolut menschlich. Dennoch bleibt die wichtige Frage – War es das wert?

Letztendlich zeichnete sich ein reumütiges Lächeln auf Nobaras Gesicht ab. Sie schaute dem rosahaarigen Teenager in die Augen und sagte mit letzter Kraft: "Itadori, erzähl allen.... es war ganz okay."

Die Welt um sie herum erlosch, als das Licht in ihren Augen verblasste, und die Transmutation ihrer Seele ihre Wirkung zeigte. Ein kurzer Schmerz, gefolgt von völliger Leere – nur sie und ihre eigenen Gedanken, ganz allein.

"Fühlt sich so etwa der Tod an?" überlegte sie.

"Du konntest es nie sein lassen, die Schwachen und Hilflosen zu beschützen, nicht wahr? Aber schau, wohin dich das gebracht hat," lachte die Stimme in ihrem Kopf hämisch. "Macht sich die Stimme in meinem Kopf über mich lustig?" dachte sie.

Nobara schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Ein melancholisches Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht, während sie sich an das erste Treffen mit Fumi erinnerte. Das Mädchen mit dem blauen Schulrucksack wurde gemobbt, und Nobara, voller Mitleid, beschloss kurzerhand, ihre Rucksäcke zu tauschen.

Am Ende des Tages entschied sie sich jedoch, den Rucksack zurückzutauschen. Nobara verstand Fumis Beweggründe damals nicht und würde sie vielleicht nie verstehen. Es ist nicht so, als würde sie Fumi jemals wiedersehen.

Nobara war schon immer ein wenig rauer und ruppiger als man es von einem Mädchen erwarten würde. Doch solange sie damit die anderen Kinder von Fumi fernhalten konnte, griff sie zu jedem Mittel. Am Ende entwickelte sich Fumi zu ihrer einzigen besten Freundin.

"Ich würde es immer wieder tun", sagte Nobara ohne zu zögern. Es handelte sich schließlich um Fumi.

"So selbstlos zu sein, steht dir nicht wirklich, mein Dornenkind. Wolltest du nicht berühmt werden? Ein Model?" Die verderbliche Stimme drang wieder in ihre Gedanken. "Ich bin egoistisch... das kann sein, aber meine Freunde sind mir wichtig."

"...Ja, ein Traum aus meiner frühesten Kindheit... Aber ich bin ein Jujuzist geworden, weil ich Leute wie Fumi beschützen möchte."

"Und hier betrachtest du die Radieschen von unten." Die Stimme verspottete sie erneut. Kann jemand diese Stimme zum Schweigen bringen?

Nobara dachte an die Kameraden, die sie schätzen gelernt hatte: Fushiguro mit seiner Seeigel-Frisur, Itadori mit seinem idiotischen Grinsen, und auch Gojo-Sensei mit seiner Vorliebe für Süßigkeiten.

Child of Thorns || Nobara Kugisaki x KNY (german) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt