Neue Mitbewohnerin

805 62 2
                                    

Nachdem es endlich zur letzten Stunde klingelte, packte ich schnellstmöglich meine Tasche und verließ das meist gehasste Gebäude der Menschheit. Meine Schule. Ich rannte zur Bushaltestelle, doch gerade als ich ankam fuhr der bus los. Verdammt! Heute ist echt nicht mein Tag! Und jetzt begann es auch noch zu Gewittern.
"ICH GLAUB ICH WERD WAHNSINNIG!" brüllte ich. Schlimmer konnte der Tag echt nicht kommen.

Als ich eine halbe Stunde völlig durchnässt zu Hause ankam stieg ich erstmal unter eine heisse Dusche. Boah, die tat echt gut. Ich schlenderte in T-Shirt und Jogginghose nach unten ins Wohnzimmer und setzte mich auf das Sofa. Von dort aus beobachtete ich das tobende Unwetter drausse. Ich hörte das klackern der High-Heels meiner Mutter.
"León mein Schatz!"
Sie stürmte auf mich zu und umarmte mich heftig. Dann drückte sie mir noch einen fetten Schätzer mitten ins Gesicht.
"Mum!" protestierte ich.
"Oh! Tut mir leid Schätzchen. Ich wollte eigentlich mit dir reden."
Ohoh. Was habe ich jetzt schon wieder ausgefressen? Sie setzte sich neben mich und nahm meine Hand in ihre. Okay... Sie macht mir langsam echt Angst!
"Mum... Was ist los?"
"Schätzchen, du weisst, dass ich dich lieb habe, egal, was auch passiert oder?"
Ich nickte unsicher.
"Ja klar. Aber soll die Frage?"
"Naja... Also León... Es ist so. Es wird jemand bei uns... Bei uns einziehen!"
Oh nein! Ich habe es geahnt! Jetzt zieht ihr Macker auch noch bei uns ein?! Ne! Ohne mich!
"Mum! Das kannst du mir nicht antuen! Du weist ganz genau, dass ich deinen komischen kerl nicht ausstehen kann!"
Wütend funkelte ich meine Mutter an, die gerade etwas sagen wollte, als es an der Tür klingelte.
"Das muss sie sein!"
Wohow! Moment mal! SIE?!?!
Meine Mum öffnete die Tür und jemand kam herein.
"León, das ist..."
"Violetta..." brachte ich nur geschockt heraus.
"Ja! Woher weist du das?" fragte meine Mutter skeptisch und zog eine Augenbraue hoch.
"Naja. Ist jetzt auch egal. Bringst du sie bitte hoch und zeigt ihr ihr Zimmer?"
Ich nickte perplex und lief die Treppe nach oben. Violetta folgte mir, was ich daran merkte, dass sie ihren schweren, schwarzen (oh Wunder) Koffer polternd hinter sich, Stufe für Stufe her zog. Ich führte sie in das Gästezimmer und blieb im Türrahmen stehen. Violetta hob ihren Koffer auf das Bett und begann auszupacken. Als sie fertig drehte sie sich zu mir um und schrie auf.
"Ahhh! Was machst du hier?!"
"Ehmm... Ich wohne hier?"
"Nein! Ich meine in meinem Zimmer du Idiot!"
"T... Tut mir leid! Ich wollte nur sehen, ob es dir gut geht!"
"Siehst du ja! Und jetzt zisch ab!"
Enttäuscht blickte ich sie an und verließ dann ihr Zimmer. Ich hörte nur noch ein Türknallen. Seufzend ging ich in mein Zimmer und legte mich schlafen. Doch mein schlaf sollte nicht lange anhalten...

Leonetta- Dark SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt