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• A D E L I A •

Nach dem Abendessen begleitete mich Arés in ein Nebenzimmer unseres Hauses im Erdgeschoss und das auf den unauffälligen Befehl meines Vaters, während der Rest der Gäste zusammen im Wohnzimmer Kuchen aßen

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Nach dem Abendessen begleitete mich Arés in ein Nebenzimmer unseres Hauses im Erdgeschoss und das auf den unauffälligen Befehl meines Vaters, während der Rest der Gäste zusammen im Wohnzimmer Kuchen aßen.

Wie zwei Tiere, die beim Züchter zum Fortpflanzen in einen Raum gesteckt werden und erst wieder rausgelassen werden, wenn das weibliche Tier bestiegen wurde, hatte man uns weg geschickt.

„Erzähl' mir mehr von dir", begann Arés, der neununddreißig jährige Geschäftsmann, interessiert und voller Neugier in den hässlichen Augen.

„Dich haben die Gerüchte über mich also noch nicht überzeugt?" Arés schmunzelte leicht bei meiner Antwort. „Du bist genau so frech, wie man sagt" Gespielt lachte ich mit ihm.

„Gut, dann erzähle ich mal das Beste über mich" Arés setzte sich aufmerksam zuhörend aufrechter hin. „Ich kann nicht kochen. Jeden Toaster habe ich bis jetzt explodieren lassen. Ich habe keine Ausdauer zum Putzen. Als unsere Reinigungskraft eine Woche nicht kam, sind Mäuse durch mein Zimmer gelaufen — so wohl haben sie sich in meinem Dreck gefühlt"

Der angewiderte Blick dieses Mannes war goldwert für mich. „Ich liebe es Unmengen an Geld für Klamotten auszugeben, also werde ich dich nach einer Woche pleite machen. Sei vorbereitet. Außerdem habe ich kein Gefühl für Scham. Für Anstand. Ich will nicht lügen; ich bin genau so schlampig, wie man es über mich sagt und ja, ich schaue jedem Mann hinterher, gehe auf jeden ein, antworte jedem. Ich kann nichts dagegen tun" Schulterzuckend sah ich in die geweiteten Augen.

Leicht beugte ich mich zu ihm hin. „Du bist ein eleganter, niveauvoller, gehobener Geschäftsmann. Wir passen wie die Faust aufs Auge"

Arés räusperte sich verlegen und hatte den Widerspruch vermutlich gemerkt. „Ich — ich glaube — ich habe vergessen, was mit deinem Vater zu besprechen"

Spöttisch sah ich ihn an. Mutig genug, um Interesse an der Schlampe von Bogotá zu haben, aber nicht mutig genug, um ihr offen zu sagen, dass er dieses Interesse verloren hat.

Später als die Gäste das Haus verließen, rief mein Vater mich zu seinem Büro.

„Was — und ich will die Wahrheit wissen — hast du getan?", zischte er durch seine zusammengebissenen Zähne mahnend. Ein gelangweiltes Gähnen überkam mich, als ich mich mit dem Rücken gegen die Wand seines Büros lehnte.

„Was stimmt nicht mit dir?" An die Demütigung in seiner Stimme und seinem Blick konnte ich mich auch noch nach Jahren nicht gewöhnen. „Kannst du keinen Mann anständig kennenlernen? So wie es Celeste macht?"

Bogotás InfernoWhere stories live. Discover now