Unter der Wasseroberfläche

Start from the beginning
                                    

Du greifst nach einem auf dem Boden liegenden Stück Treibholz während du nervös lachst: "Das klingt so einfach wenn du davon erzählst. Ich wette, ich werd mich vor euch richtig blamieren und es gar nicht hinbekommen." 

Angelina zuckt die Schultern: "Ach, quatsch, das wird schon. Niemand erwartet, dass das alles am Anfang rund läuft. Und vergiss nicht, Lee war auch noch nie Surfen. Wir geben euch morgen einfach einen richtig lockeren Anfängerkurs und nehmen uns ganz viel Zeit für die Basics." Die dunkelbraunen Augen der hübschen Hexe strahlen dich herzlich an: "Ach, ich freue mich einfach wirklich, dass du dabei bist."

Als ihr genug Holz gesammelt habt, macht ihr euch auf den Rückweg zu dem Zeltlager. Das Gespräch mit Angelina konnte dir zwar nicht die Angst vorm Wasser nehmen, aber du fühlst dich deutlich gelassener. Bei den anderen angekommen, legt ihr das Holz als großen Stapel zusammen. 

Freds schlaksige Arme umschließen deine Taille: "Danke fürs Holzsammeln, kleine Maus!" Er steht hinter dir und drückt dir einen Kuss auf den Hinterkopf. 

Als er seine Umarmung lockert drehst du dich um und blickst herausgefordert hoch: "He, so klein bin ich doch gar nicht." 

Lee, der ein paar Meter von euch entfernt steht, lacht laut auf: "Das ist der beste Witz, den ich heute gehört hab." 

"Wie?! Was ist mit den ganzen Witzen, die Fred und tagtäglich zu eurer Belustigung droppen! Wir geben uns immer so Mühe und dann werden wir so leicht vom Thron gestoßen", mischt sich George gespielt entrüstet ein. Fred ergänzt: "Jeden Morgen treffen sich George und ich zu einem Meeting, um die besten Witze für den Tag zu planen und die dann immer möglichst spontan in die Runde zu werfen... Und meine Freundin macht einen Spruch und schon ist Lee hin und weg... Wofür geben wir uns eigentlich noch Mühe, George?" Lee, George und Fred verfallen in schallendes Gelächter, während Katie, Angelina und du mit den Augen rollen. Allerdings musst du dir eingestehen, dass du tatsächlich mit Abstand die Kleinste in der Runde bist und dich nicht nur die Zwillinge, sondern tatsächlich alle überragen. Du hebst die Hände, um Waffenstillstand zu signalisieren: "Ich muss ja eingestehen, dass ich im Vergleich zu euch wirklich nicht die Größte bin. Schon gut, beruhigt euch wieder..." Angelina, die jetzt, wo du drauf achtest auch mehr als einen Kopf größer als du bist, stellt sich neben dich und legt den Arm um deine Schulter: "Ich bin mir sicher, dass das auch etwas ist, was Fred besonders an dir mag, da kann er sich besonders gut als großer Beschützer aufspielen." Lee kann sich gar nicht mehr einkriegen. Mit Tränen in den Augen kichert er: "Der war gut, A! Man sollte wohl eher vor Fred beschützt werden!" 

Fred grinst: "Was ihr aber vergessen habt...", er hebt dich hoch: "Kleine Menschen kann man besonders gut ins Wasser werfen! Die können sich nämlich nicht so gut wehren." Schlagartig vergeht dir das Lachen. Dein ganzer Körper versteift sich während Fred dich schon Richtung Meer trägt." Panisch trommelst du mit deinen Fäusten gegen Freds Arm: "Bitte lass mich los, Fred! Das ist nicht witzig!" Ihr seid fast am Wasser angekommen. Hinter dir hörst du jemanden: "Immobilus" rufen. Fred hält auf seinem Weg zum Meer inne und fällt in den Sand. Du befreist dich aus seinem Griff, gehst vorsichtshalber einige Schritte zurück und schüttelst dir dann den Sand ab. Du drehst dich zu den anderen um. George, Lee und Katie lachen über den am Boden liegenden Fred: "Das war grandios, Angy!" Angelina steht mit erhobenem Zauberstab vor den dreien. Ihr Gesicht ist dir zugewandt und sie mustert dich besorgt. Du nickst ihr dankend zu, während dir das Atmen schwer fällt. Es dauert noch fünf Minuten, bis Freds Fluch und deine aufbrausende Panik langsam nachlassen und Fred - immer noch unbeweglich - am Boden zu kichern Anfängt.

Während die Stimmung immer ausgelassener wird, lässt dich die Panik nicht mehr los. Am Abend, als die Sonne langsam am Horizont verschwindet sitzt ihr alle ums Lagerfeuer herum. Katie reicht eine Flasche Feuerwiskey herum und jeder nimmt einen Schluck. Die Gespräche kreisen um das letzte Schuljahr in Hogwarts, um Quidditch und um die bevorstehenden Urlaubstage. Du sitzt schweigend daneben, mit den Gedanken weit entfernt. Angelina raunt dir so leise ins Ohr, dass niemand anders sie hört: "He, ist alles okay bei dir? Du sahst vorhin ganz schön blass aus, als Fred dich ins Wasser werfen wollte." Gelöst vom Wiskey schüttelst du den Kopf. Angelina legt ihre Hand auf deine Schulter: "Was ist denn los?" Ihr warmer Atem kitzelt an deinem Ohr. Möglichst leise antwortest du: "Das Wasser..." "Was ist damit?", fragt Angelina besorgt nach. Doch bevor du weitersprechen kannst, leiten die Jungs eine Runde Ich-hab-noch-nie ein und der restliche Abend verschwimmt zwischen Lachen und Wiskey. Deine Sorgen verblassen, während sich die Dünen um euch herum zu drehen beginnen. Tief in der Nacht verkriechen sich irgendwann alle in ihre Schlafsäcke. Lee und George winken aus ihrem Zweipersonenzelt bevor sie den Reisverschluss zuziehen. Dann kriechst du mit nackten Beinen zu Fred ins Zelt. "Ich finds verrückt, dass wir tatsächlich in Muggelzelten schlafen.", bemerkst du. Fred kuschelt sich an dich und murmelt: "Ich finds fantastisch. Gerade genug Platz um dir ganz nah zu sein."

Unter der Wasseroberfläche I Summer of Pride WettbewerbsteilnahmeWhere stories live. Discover now