"Dein Arsch ist nicht wundgefickt. Ich war da seit 12 Tagen nicht mehr dran."

"Du zählst die Tage?", grinste Damian.

Ich verdrehte die Augen. "Die Sekunden."

Obwohl er verstand, dass ich das höchst zynisch meinte, grinste er selbstgefällig vor sich hin.

"Ich kann dich manchmal echt nicht leiden, ich hoffe du weißt das."

Er ließ sich davon nicht verunsichern. "Das klang grade aber noch ganz anders, als du mir eine Liebeserklärung gemacht hast."

"Hab ich das?" Ich schaute ihn verwirrt an. "Ich glaube, du hast dir was eingebildet."

"Netter Versuch", meinte Damian sorglos. "Deine hübschen Lippen können vielleicht lügen, aber dein Geruch nicht. Ich weiß ganz genau, was in dir vor sich geht."

"Ein Grund mehr, dich nicht leiden zu können."

"Nein, du liebst mich. Alles von mir." Er wagte es, mich fett anzugrinsen, während er mit den Augenbrauen wackelte.

Ich zog meine Hand aus seiner, um sie in sein Gesicht zu drücken. "Ganz schön mutig, so frech zu sein, wenn du früher oder später wieder von mir ans Bett gekettet wirst."

Im Gegensatz dazu, wie ich meine Hand in sein Gesicht presste, war seine Art, sie am Handgelenk von sich zu drücken, unglaublich sanft.

"Egal, was du damit sagen willst, ich freue mich darauf."

Danach aß er weiter, so als hätten wir uns locker über das Wetter unterhalten.

Wie gesagt, manchmal konnte ich ihn echt nicht leiden. Gleichzeitig fand ich es schön, wieder Zeit mit ihm zu verbringen. Die letzten Tage, die er für sich selbst gebraucht hatte, waren mir nicht nur extrem lange vorgekommen, sondern auch einsam. Ich hatte nichts anderes tun können, als über Damian nachzudenken. Darüber, dass ich gerne bei ihm wäre, darüber, was ihn wohl beschäftigte und darüber, was er wohl gerade tat.

"Hast du keinen Hunger?"

Ich schaute von Damian zu dem Fleisch auf meinem Teller und zuckte mit den Schultern. "Grade nicht so."

Er stach mit seiner Gabel in mein Fleisch und transportierte es so auf seinen Teller. "Bleibt mehr für mich."

"Vielleicht werde ich krank", vermutete ich, während ich mein Gesicht auf meiner Faust abstützte und Damian beim Essen zusah. Ich fand es immer wieder faszinierend, wie niedlich er sein konnte, wenn er aß.

Er schaute verwundert auf. "Fühlst du dich nicht gut?"

"Eigentlich schon. Aber ich habe komische Hitzewallungen."

Sein besorgtes Gesicht wurde zu einem verschmitzten. "Etwa, wenn du mich siehst?"

Ich piekte ihm mit der Gabel in den Arm. "Du bist unerträglich, Damian."

Er lachte und aß weiter, während er gleichzeitig redete: "Vielleicht sollten wir einen Mittagsschlaf machen. Je mehr Ruhe dein Körper hat, desto besser kann dein Immunsystem arbeiten."

"Das klingt gut."

Ich wartete, bis er mit dem Essen fertig war und folgte ihm danach in sein Zimmer. Damian zog die Vorhänge zu, die sein Zimmer somit vor dem Einfall der Sonne schützten und ich zog mich bis auf die Unterhose aus, bevor ich es mir in seinem Bett gemütlich machte.

Trotz der Dunkelheit fand der problemlos zu mir. Ich spürte, dass er sich ebenfalls  ausgezogen hatte und genoss es, wie sich unsere nackten Oberkörper aneinander schmiegten. 

Er drückte seine Lippen lange auf meine Stirn und murmelte danach dagegen: "Es wirkt nicht so als hättest du Fieber. Zum Glück."

Ich legte schmunzelnd meinen Kopf auf seinem Arm zurecht. "Du tust so als hätte ich behauptet, sterbenskrank zu sein."

"Hey, ich mache mir bloß sorgen, um meinen zukünftigen Haussklaven."

Ich schob mich von ihm. "Wie bitte?"

"Hast schon richtig gehört."

Ich konnte ihn nicht sehen, war mir aber ziemlich sicher, dass er grinste.

"Du bist nicht witzig, Damian." Ich kuschelte mich wieder an ihn. Dabei verfluchte ich es innerlich, dass es sich so verdammt gut anfühlte, in seinen Armen zu liegen.

Sein Atem fegte an meinen Haaren entlang, als er lachte. "Ich liebe es, wie genervt du meinen Namen sagst."

Seine Lippen, die sich plötzlich auf meine Nasenspitze legten, überraschten mich. Ich zuckte zusammen und Damian lachte wieder.

"Und ich liebe es, dass du sogar, wenn es so dunkel ist, versucht, mich böse anzuschauen. Du bist süß."

"Ich hoffe, du siehst auch meine Abscheu für dich in meinem Blick", brummte ich, während ich mein Gesicht an seine Brust drückte.

Ich wusste ja nicht mal, ob ich wirklich ihn anschaute oder doch geradewegs an ihm vorbei. Im Gegensatz zu ihm konnte ich ihm Dunklen nicht sehen.

"Dein Körper sendet ganz schön widersprüchliche Signale", grinste er.

Fast so als wolle er mich darauf hinweisen, worauf er anspielte, drückte er seine Hüfte an meine. Dadurch wurde ich auf meine leichte Erregung aufmerksam, die wohl hauptsächlich daher ruhte, dass ich mich bei ihm so wohlfühlte.

"Schlaf ein Bisschen." Damian drückte einen sanften Kuss auf meinen Scheitel.

Er drehte sich auf den Rücken und zog mich mit sich, sodass ich an seiner Seite lag. Ich wusste nicht, ob ich wirklich schlafen können würde. Aber nichts konnte mich davon abhalten, diese Ruhe und die Nähe zu Damian zu genießen.



wild (bxb)Where stories live. Discover now