Kapitel 1

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Das kalte Wasser, des Meeres,schwappt mir um die Beine als ich mich weiter nach Miesmuscheln umschaue. Die kalte Meeresluft fährt mir über die nackte Haut und ich bekomme, trotz der letzen warmen Sonnenstrahlen, eine Gänzehaut. Ich klettere auch einen Felsen und finde hinter der nächsten Ecke ein weiteres Nest von Muscheln, diese schwarbe ich vom Felsen und packe sie in die fastvolle Tasche an meiner Hüfte, danach suche ich weiter. Meine Arbeitszeit ist eigentlich schon seit einer Stunde vorbei aber das hilft mir gerade als einzigstes um vor der morgigen Ernte nicht auszurasten. Wenn ich alleine bin und nicht tue, kann ich meine Gedanken nicht aufhalten und bis dieser Kreislauf mal aufhört bin ich schon rein und raus aus einer Panickattacke. Seit meinem 12 Lebensjahr geht es mir in den Wochen vor der Ernte schlecht und ich kann keinen klaren Gedanken fassen. „Aria" die bekannten rufe meiner großen Schwester hallt zu mir hindurch und ich schaue über den Felsen. Sie steht in der Nähe am Strand und winkt mich zu sich. Langsam klettere ich vom Felsen und kämpfe mich durch das Wasser, dass mich mit jedem Schritt zurück halten will. Als mich das Meer loslässt stehe ich vor ihr „Es wird bald dunkel, es reicht für heute" deutet sie mir und schaut in meine Tasche „heute hat das Meer es gut mit dir gemeint" lacht sie und dreht eine frische Muschel in der Hand hin und her. Währenddessen löse ich den Knoten in meinem Kleid und lasse es an meinen Beinen runter fallen. Der über den Tag aufgeheizten Sand wärmt meine kalten Füße und ich lasse mir von Liell einen dünnes Leinentuch um die Schultern legen. Mit einen Arm um meine Schulter führt sie mich vom Strand weg. Die letzen Kühldrucks verlassen den Steinweg in der nähe und mache sich auf den Weg zum Bahnhof um die Funde des Tages zu verschicken. Der Weg zu unserem kleinen Haus dauert eine Weile und das einzige, dass die Stille zwischen uns unterbricht sind die Langsam leise werdende brechende Wellen. Nach einer weile bricht Liell das schweigen „wie kann ich dich aus deinen Gedankekreisen rausholen?" fragt sie mich sanft „Das fragst du mich fast jedes Jahr und wie jedes Jahr sage ich dir, dass kannst du nicht" sie drückt mir ein Kuss auf die Wange „ich werde dich das auch bis zum Ende dieser Zeit fragen" deutet sie mir. Dieses und nächstes Jahr noch überleben und dann kann meine Schwester und ich uns etwas entspanen. Wir laufen eine Dühne hoch und dort erkenne ich unsere Hauptstadt. Morgen sammeln sich alle Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahre in den Gassen und warten auf die Ziehung. Ein Teil will in diese Spiele und sie gewinnen und ein anderer Teil bettet das ihr Name nicht gezogen wird. Ich verstehe immer noch nicht wie man freiwillig in diese Spiele will, aber mit jeder neuen Klasse gibt es neue Freiwillige. Sie melden sich fast jedes Jahr. In dem einem Jahr, die 57 Hungerspiele, in dem der Name von meinem großen Bruder Lorex gezogen wurde, war einer dieser Jahre in dem sich niemand freiwillig gemeldet hat. Damals war er zwölf. Als wir uns von ihm verabschiedet haben, habe ich mich an ihm zum Schluss festgekrallt, ein Friedenswächter hat mich von ihm gerissen. Er war den Tränen nähe aber er hat versucht für mich stark zu sein. Mein großer Bruder ist am dritten Tag der Spiele umgebracht worden. Mit seinem Tod musste ich schon drei Familienmitglieder beerdigen. Lorex liegt jetzt schon seit sieben Jahren neben meinen Elter. In der Ferne erkenne ich unsere kleine Hütte in den Dünnen. Die kleinen Hügel geben dem der Nachbarschaft Windschutz aber es ist dadurch genauso schief wie die Nachbarhäuser. Zu fünft war das Haus ziemlich klein, aber meine Mutter hat es trotzdem zu einem Zuhause gemacht. Ohne sie fühlt es sich manchmal zu groß an. Liell öffnet die Tür und wir laufen hindurch. Wir stehen in unserer kleinen Küche und meine große Schwester schüttet die Muscheln in das Waschbecken und fängt an sie zu putzen. Ich setze mich an unseren alten Tisch und stütze meinen schweren Kopf auf meine Hände. Währenddessen schaue ich sie aufmerksam an. Sie ähnelt meiner Mutter am meisten mit ihren lockigen langen roten Haaren und leuchtenden hellblauen Augen, nur ihre leicht krumme Nase hat sie von unserem Vater. Ich habe zwar die selben roten Haare aber die grünen Augen und Sommersprossen habe ich von der Familie meines Vaters geerbt. Mein Bruder sah genaus so aus. Auch wenn Liell mir eine große Hilfe in dieser Situation ist hätte ich gerne meine Mutter neben mir. Ihre wärme und ihr schönes Lächeln hat mir immer eine Art von Sicherheit gegeben. „Hier" meine große Schwester legt mir Karotten und ein Messer vor die Nase und deutet mir sie zu schälen und zu schneiden „das längt dich ab" ich schenke ihr ein schwaches Lächeln und mache mich an die Arbeit. Mit den ganzen Utensilien zaubert sie einen Muscheleintopf und wir genießen diesen draußen vor unserem Haus und schauen zu wie das letzte Licht des Tages verschwindet. Während dessen erzählt sie mir von ihrem Arbeitstag. Ich lausche ihr und lasse mich mit ihren Geschichte von meiner Angst weg treiben. Die Straßenlichter und die Fackeln in den Gärten gehen an und zeigen die Nachbarschaft und den Weg zur Stadt. Um 10 Uhr Abends gehen wir rein und ich mache mich fürs Bett fertig. Liell schläft in dem alten Zimmer meiner Eltern und ich schlafe in unserem alten Zimmer. Ich konnte es nicht über mich bringen nochmal in diesen Raum reinzugehen und meine Schwester hat mir mit ihrem Einzug in das Zimmer auch erspart. Das wir mal zu dritt in meinem kleine Zimmer gelebt haben, verstehe ich bis heute noch nicht. Meine große Schwester meint das wir damals noch kleiner waren und deswegen gepasst haben. Es hat nur ein Fenster an der linken Seite und der meiste Platz nimmt mein Bett ein. Am Fuße meines Bettes steht die kleine Kommode die Lenox für mich bemalt hat bevor er in die Spiele geschickt wurde. Ich ziehe mein Arbeitskleid aus und schlüpfe in meinen Nachthemd, meine Haare flechte ich zusammen und lege mich dann in mein Bett. Als ich mich Hinlege fühle ich mein Herz hin und her schlagen und ich komme nicht zu ruhe. So geht es mir jedes mal an dem Abend vor der Ernte. Um mich zu beruhigend suche ich nach der kleinen Stoffmaus die nach Lavendel riecht, ich finde sie und lege sie nach an mein Gesicht. Der Lavendel Geruch zieht mir in die Nase und mein Herzschlag verlangsamt sich. Müdigkeit überkommt mich und mir fallen die Augen zu. In meine Traum stehe ich in einem Flammenmeer. Sie verbrennt mich zuerst nicht aber dann fühle ich langsam die Hitze aufsteigen. Ich will weg rennen aber etwas hält mich auf der Stelle „Ari" die Stimme meines Bruders dringt zu mir hindurch „Lenox" schreie ich und lehne mich gegen die Hand die mich auf den Platz hält. Seine Schreie werden lauter und ich höre den Schmerz in seiner Stimme. Als ich mich lösen kann renne ich durch die Flammen um zu ihm zu gelangen. Er kommt in mein Blickfeld und ich sehe wie er sich in den Flammen windet. Seine Schmerzensschreie hallen in meinen Ohren und brennen sich in mein Gehirn. Die Schreie werden jetzt von der schrillen Stimme des Moderators Ceaser Flickermann übertönt. Zuerst kommt von ihm ein lautes Lachen und dann breißt er den Tribut von 1 an der meinen Bruder in Brand gesteckt hat. Mit einem lauten Schrei wache ich auf und stoße so fasst mit Liell zusammen die an meiner Bettkante sitzt. „Alles okay" versichert sie mir und nimmt mich in den Arm. Ich kralle mich an ihr fest und lasse meinen Tränen freien laufe. „Sie foltern mich, diese Träume. Jedes Jahr auf neue" schluchze ich und versuche die Schreie und die Stimme des Moderators aus meinen Kopf zu verbannen. „Ich kann das nicht" keuche ich und meine Brust schnürt sich weiter zu. Liell nimmt mein Gesicht in ihre Hände und zwingt mich sie anzuschauen, in ihrem vom Flur erleuchteten Gesicht kann ich Tränen erkennen. „Wir sinken nicht in das Loch ab okay! Wir schaffen das! Du schaffst das! Und jetzt atmen wir ganz langsam" sie macht es vor und ich versuche meine Atmung ihr anzupassen. So schafft sie mich aus der Panic Attacke raus zu holen und ich werde langsam ruhiger. Erschöpft lege ich mich wieder in mein Bett zurück und sie legt sich neben mich, meine Maus legt sie ganz nah an meinen Gesicht „Mama ist bei uns" murmelt sie. In ihrer wärme eingehüllt schlaffe ich wieder ein, dieses mal Träume ich nichts.

Arias SpieleWhere stories live. Discover now