forget everything but love

Teil 1

Als ich aufwache, liege ich in einem Krankenhaus. Alles tut weh und ich kann mich an nichts erinnern. Ich weiß nur noch, dass meine Eltern und ich meine Tante in Korea besuchen wollten. Doch irgendetwas stimmt nicht. Plötzlich kommt eine Krankenschwester herein und begrüßt mich auf Koreanisch. „Hallo. Wie geht es dir?" Ich lächele und hebe einen Daumen. Ich kann nicht viel Koreanisch und dies sind ein paar der einzigen Sätze, die ich verstehe, auch wenn man mir das nicht ansieht, denn ich sehe meinem koreanischen Vater sehr ähnlich und habe sogar einen koreanischen Namen, doch wir sprechen zu Hause immer Englisch, da meine Mutter Engländerin ist. Die Schwester lächelt zurück und ich frage sie, ob wir Englisch sprechen können. Sie nickt. Ich frage: „Wo sind meine Eltern? Geht es ihnen gut?" Da sieht die Schwester plötzlich sehr traurig aus und sagt: „Du kannst dich sicher an nichts erinnern, oder? Naja es ist so. Es tut mir so leid. Ihr hattet auf dem Flug hierher einen Unfall. Das Flugzeug ist abgestürzt. Wir konnten nur zehn Passagiere retten und du bist die Einzige von ihnen, die jetzt noch lebt. Deine Eltern sind vor ungefähr zehn Minuten gestorben. Es muss schlimm für dich sein, dies so zu erfahren." Ich kann echt nicht anders, als in Tränen auszubrechen. Die Schwester setzt sich zaghaft auf mein Bett und legt ihre Hand auf meinen Arm. Doch ich kann nicht mehr. Nichts mehr geht. Ich wünschte, auch ich wäre gestorben. Nein, sagt mein Kopf. Das ist eine ganz schlechte Einstellung. Nach einer Viertelstunde bin ich fertig mit Heulen und frage: „Was passiert jetzt mit mir? Muss ich alleine zurück nach England?" Die Schwester schüttelt den Kopf. „Du kommst zu einer Pflegefamilie. Du wirst bei ihr wohnen bleiben, bis du alt genug bist." Ich will nicht. Ich will zurück nach England und bei Laura, meiner besten Freundin wohnen. Oder wenn nicht das, wenigstens zu meiner Tante ziehen, auch ihren gruseligen Freund werde ich in Kauf nehmen, solange ich nicht zu fremden Leuten ziehen muss, doch offenbar ist schon alles entschieden. Mist.