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Ein paar Sekunden bleibe ich erstarrt stehen, während sich die Stimmen in meinen Kopf anschreien. Die Jungs kommen Näher und schon ergriff mich die Panik und ich schleuderte herum und raste davon. Kurz danach höre ich einen sagen „Na los holt sie euch"

nicht mal im Schulunterricht bin ich so schnell gerannt. Hier geht es gerade um mein Leben. Der Wald ist ziemlich hügelig und von daher hoffe ich einfach mich irgendwann wenn ich etwas Abstand zwischen uns gebracht habe mich einfach zu verstecken. Hinter mir höre ich es knacken und die Jungs schreien sich Signale zu. Sie haben anscheinend vor mich einzukesseln.

Ich wage es einfach nicht mich umzudrehen deshalb versuche ich so viel Haken wie möglich zu schlagen, um meine Verfolger abzuhängen. Hinter mir höre ich ein Schnaufen, das mir verrät, das einer von ihnen hinter mir sein muss. Das ganze Adrenalin, das durch mein Körper schießt, bringt mich auf eine Idee.

Ein bisschen verlangsame ich mich, damit er noch näher kommt. Den nächsten Ast der mir im Weg ist ziehe ich ein Schritt mit und lasse ihn dann nach hinten schwingen. Ein schmerzhafter Schrei lässt mich triumphierend grinsen, aber das hält nicht lange denn plötzlich steht Muskelpaket vor mir. Mit voller Geschwindigkeit rase ich gegen ihn. Während ich abpralle und wie eine rotierende Windmühle zu Boden stürze, bleibt Muskelpaket mit verschränkten Armen stehen und schüttelt nur mit dem Kopf.

„Was denn?", keife ich ihn an und rappel mich auf. Leider muss ich feststellen, dass sie alle einen Kreis um mich herum gebildet haben. Ich glaube so leicht kann ich nicht mehr fliehen.

Der Rotschopf hat an der Wange einen roten Striemen. Wie es aussieht, hat ihn da wohl ein Ast getroffen. Haha.

„Ich muss zugeben", meint er und tupft mit einem Stofffetzen seine Wange ab, „Das ich dich unterschätzt habe".

Ich beschloss in Gedanken ihn einfach nicht mehr zu antworten. Sein Blick ist misstrauisch und überaus unfreundlich aber ich wende meinen Blick nicht ab und erwidere seinen trotzig.

„Na schön, es wird hell. Wir sollten los! Ronny nimm sie mit" sagt er in einem strengen Befehlston und Muskelpaket packt einen Arm von mir und zieht mich grob an sich.

Er drückt fest zu und zieht mich dann hinter sich her, wir laufen hinter Rotschopf her und die anderen folgen uns. Dann bleiben wir aber noch mal stehen und Rotschopf kommt mit einem boshaften Lächeln zu mir zurück.

„Fast vergessen ..." Seine Hand schnellt vor und zieht meine Mütze bis zu meiner Nasenspitze runter. Jetzt kann ich nichts mehr sehen.

Muskelpaket reißt mir den Boden unter den Füßen weg und trägt mich im Brautstyle weiter. Vorerst wehre ich mich, bis ich mir endlich eingestehe, dass ich keine Chance habe.


„Gleich sind wir da Schätzchen", flüstert mir einer zu und ich fange an zu zittern. Wo werde ich gleich sein? Was werden sie mit mir machen? Mein Mund wird ganz trocken und mein Herz setzt ein paar Schläge aus. Da ich ja nichts sehen kann, vertraue ich auf meine Ohren. Jemand klopft auf Holz und mit einem Knarren öffnet sich wahrscheinlich eine Tür.

„Ja?"

„Wir sind wieder zurück"

„Das sehe ich. Was soll das kleine Gör da?"

„Sie haben wir allein im Wald aufgegabelt. Er sollte sie sehen"

Er? Immer wieder höre ich wie sie von jemandem reden der anscheinend hohes Ansehen genießt, dass sie in meiner Gegenwart seinen Namen nicht sagen. Inzwischen spüre ich immer wieder die Sonnenstrahlen durch meine Mütze.

„In Ordnung. Beeilt euch, er ist ziemlich schlecht gelaunt" brummt eine neue fremde Stimme. Nun bewegt sich Ronny alias Muskelpaket und die wärmenden Sonnenstrahlen verschwinden und es wird ganz dunkel. Wir sind drin. Keine Ahnung, wo, aber wir sind, drin.

Ich höre nur die Schritte von den Jungs aber keine sagt was und ich kann spüren, dass sie allesamt angespannt sind. Immer und immer mehr bekomme ich Angst so das sich mein Magen umdreht.

Wieder wird eine Tür geöffnet und die dumpfen Stimmen dort drin verstummen. Muskelpaket setzt mich ungewöhnlich vorsichtig auf den Boden ab. Warum ist es so still? Und ich fühle mich beobachtet, obwohl ich nichts sehen kann. Am liebsten würde ich schauen, wo wir sind, aber ich weiß nicht, ob ich die Mütze wieder hochschieben darf.

„Matt!", höre ich eine tiefe Stimme, die mir durch Mark und Bein geht. Diese Stimme ist tiefer, scheidender und angst einflößender. Ich höre Schritte und zucke bei jeden zusammen, er kommt näher.

„Wo wart ihr so lange?", sagt die Stimme abermals und ich umklammere meine Beine und lege mein Kopf auf die Knie.

„Wir wollten Jagen und da ist uns das Rotkäppchen hier ins Netz gegangen. Sie wollte fliehen und wir sind hinterher" erklärt Rotschopf, der anscheinend Matt hieß.

„Was hast du da an der Wange?"

Stille. Ich wage nicht mal zu atmen.

„Von dem Mädchen etwa?", höre ich ihn fragen und mein Herz bleibt stehen. Irgendwie habe ich das Gefühle jetzt endlich was sehen zu dürfen deshalb schiebe ich mit zittrigen Händen meine Mütze zurück und schaue auf ein paar Stiefel. Langsam ganz langsam sehe ich auf und schaue IHN an.

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