Kapitel 3

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Schweigend betrachtete ich den Fuchs, der auf meinem Sofa schlief. Wieso musste mir so was immer passieren? Ich wandte mich von dem schlafenden 'Tier' ab und ging in mein Bad. Meine Wohnung war recht bescheiden, doch für mich war es ausreichend. Ein kleines Wohnzimmer, eine Küche, ein kleines Bad, eine Abstellkammer und mein Schlafzimmer. Alle Räume waren einfach gehalten und an Möbeln befand sich nur das Wichtigste in ihnen. Ich öffnete die Tür meines Bades und schloss sie hinter mir ab.

Langsam rutschte ich an der Tür nach unten und sah die Zimmerdecke an. Das war einfach zu viel. Meine Lider schlossen sich und vor meinem inneren Auge spielten sich erneut die Ereignisse der letzten Stunden ab.


Was genau wäre das für ein Problem?" Kaum hatte ich diese Frage ausgesprochen, fiel es mir auch schon ein, was er meinte. Ich bereute es sofort, ihn gerettet zu haben. „Also stimmt es wirklich, dass du mir etwas schuldest, nur weil ich dir geholfen habe?" Ich wollte auf Nummer sicher gehen, da ich nur grob über Füchse und ihre Bräuche Bescheid wusste. Wieso sollte ich auch viel über sie wissen? Sie lebten normalerweise nicht hier, sondern in Asien. Also war die Chance einen Fuchsdämon zu treffen, sehr gering.

Er schloss seine Augen und nickte kaum sichtbar. Na toll! Genervt rieb ich meine Schläfen. Das alles bereitete mir langsam echt Kopfschmerzen. Ich bemerkte eine Flüssigkeit an meinem Gesicht und betrachtete meine Hände. Blutverschmiert.

Ugh, die Wunde hatte ich total vergessen und langsam kam der Schmerz auch wieder zurück, zumindest nahm ich ihn jetzt erst wieder wahr. „Ich mache dir einen Vorschlag" begann ich leise und sah den Fuchs an. „Du kommst mit zu mir, da ich mich einfach nur um meine Verletzung kümmern möchte und keinen Bock habe, noch länger hierzubleiben. Außerdem ist es bei mir sicherer als.. hier." Das Haus war echt zerfallen und ich verstand nicht, wieso jemand freiwillig hier leben würde. Der musste echt eine Macke haben, mich sollte es aber nicht stören. Immerhin war das sein Leben und ich wollte meines einfach nur so schnell wie möglich zurück haben. Obwohl, irgend wo hatte ich ja selbst Schuld an der ganzen Sache. Wieso musste ich ihm auch seinen Arsch retten.?

Einverstanden" sagte er plötzlich und riss mich aus meinen Gedanken. Ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen. Das konnte ja was werden.


„Dummheit tut eindeutig weh" murmelte ich und strich leicht über die bereits verbundene Wunde an meiner rechten Seite. Es hatte echt Vor - und Nachteile so zu sein, wie ich war. Alle meine Wunden heilten innerhalb weniger Stunden oder, wenn sie gravierender waren, ein paar Tagen. Ich behielt auch keine Narben, außer der einen über meinem linken Auge. Meine Hand wanderte automatisch zu ihr und verharrte dort einige Augenblicke. Fest biss ich die Zähne zusammen und verdrängte die Erinnerungen. Nicht jetzt! Ich wollte mich nicht jetzt daran erinnern! Wütend stand ich auf und ging zum Waschbecken, drehte das Wasser auf und klatschte es mir ins Gesicht.

Ich stütze mich am Waschbecken ab und starrte in den Spiegel. „Heh.. ich sehe ja noch beschissener aus als sonst." Das Bedürfnis, in den verdammten Spiegel zu schlagen war riesig, doch das konnte ich nicht. Nicht schon wieder. Langsam einatmen und wieder ausatmen.

Ein leises Klopfen drang in meine Ohren und ich ging zur Tür, öffnete diese jedoch nicht. „Was ist?"

Eine Weile lang herrschte Stille, doch dann redete er endlich. „Ich.. wollte nur nachsehen ob alles in Ordnung ist, da ich dich reden hörte." Natürlich musste er mich hören. War ja klar. Dämlicher Fuchs.

Ich schloss die Tür auf und sah zu ihm hoch. Wieso musste ich auch nur so klein sein?! Genervt blickte ich in seine Augen. „Schön, dass du dir Sorgen machst" begann ich und drückte mit meinem Zeigefinger gegen seine Brust „aber es geht dich einen Scheiß an, wie es mir geht. Mein Leben hat dich verdammt nochmal einen Dreck zu interessieren! Verstanden!?" Mag ja nett von ihm gemeint sein, aber mein Leben geht verdammt nochmal niemanden etwas an und am wenigsten diesen verdammten Fuchs! Konnte der sich nicht einfach in Luft auflösen und mich alleine lassen.!

Er seufzte und ging einen Schritt zurück legte seine linke Hand in den Nacken. Sein Blick schweifte zur Seite und er schien zu überlegen.

„Das hätte man auch netter sagen können" grummelte er leise und schloss für einen Moment die Augen. „Ich persönlich bin auch nicht begeistert von der ganzen Situation, aber deswegen muss man nicht gleich so gereizt reagieren, okay? Wir sind jetzt nun mal hier gelandet und ändern können wir daran auch nichts. Also finde dich damit ab.!" Mein Mund öffnete sich und ich wollte protestieren, aber kein Wort verließ meine Lippen. Er hatte Recht. Wieso musste dieser gottverdammte Fuchs Recht haben?!

Genervt schob ich ihn zur Seite und stampfte Richtung Wohnzimmer. „Setz dich aufs Sofa, bin gleich wieder da" befahl ich ihm quasi. Ich hatte eine offene Küche, die direkt mit dem Wohnzimmer verbunden war. Und das obwohl meine Wohnung an sich wirklich.. nun ja, sagen wir spärlich eingerichtet war - wie ich bereits erwähnte. In der Mitte des Wohnzimmers stand das cremefarbene Sofa mit einem kleinen Glastisch davor und auf dem Tisch stand mein Laptop. Ich wollte eigentlich nie einen Computer - beziehungsweise Laptop - in meiner Wohnungen, doch das Internet war in manchen Aspekten vorteilhafter als Bücher.

Gegenüber von der Couch stand eine Kommode aus dunklem Eichenholz. Auf ihr standen wichtige Fotos und kleine Souvenire von meinen Reisen mit meiner Großmutter. Wie sehr ich sie doch vermisste. Ein Seufzer wollte meine Lippen verlassen, aber ich hielt ihn zurück und betrat meine Küche. Wohnzimmer und Küche waren durch einen Tresen getrennt, also konnte ich den Fuchs im Auge behalten und verhindern, dass er herumschnüffelte.

Die Wandschränke waren aus hellem Holz, während alles Andere aus dunklem Holz war.

Schweigend füllte ich den Wasserkocher auf und schaltete diesen an. Ich öffnete einen der Schränke, stoppte aber in meiner Bewegung. „Tee?" Über meine Schulter hinweg sah ich zu dem Fuchs, der angespannt auf der Couch saß. Er zuckte zusammen und sah mich mit großen Augen an. „Tee? Ja oder nein?" War das wirklich so schwer zu verstehen?

Hastig nickte er und legte seine Ohren etwas an. Was ein komischer Kauz, dachte ich und schnappte irgend welche Teebeutel. Obwohl ich gegen frisch gebrühten Tee auch nichts hatte.

Aber der Tee war im Moment eine meiner geringsten Sorgen..


Oh man. Nach einer Ewigkeit auch mal ein Update. Tut mir echt leid Leute.^^; Und vielen, vielen Dank für all die Votes und Reads.. hätte nie damit gerechnet. Ihr seid toll.!

Bound to you [boyxboy]Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon