Der Zettel

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Am nächsten Morgen wache ich mit zerzausten Haaren auf. Meine Mascara hat sich mittlerweile unter meinen Augen breit gemacht.

Ich stehe auf und gehe ins Bad.
Ich hole meine Abschmink - Sachen aus dem Schrank und wische meine Wimpertusche weg.
Meine Haare kämme ich kurz und binde sie schnell zu einem Dutt.
„Mache ich nachher."

Als ich wieder in meinem Zimmer ankomme fällt mir der Zettel aus meiner Hosentasche wieder ein.
Wo hab ich ihn nur hingelegt?
Ah da ist er ja!
„Wie ist er auf meinen Schreibtisch gekommen?"

Egal.

Ich nehme mir mein Handy und tippe die Nummer ein.
Ok, kein WhatsApp...
Ich rufe die Nummer an.
„Vielleicht geht ja jemand dran.", denke ich.
„Diese Nummer ist nicht vergeben."

Komisch.

Ich versuche den Zettel aus meinen Gedanken zu streichen. Ich muss mich schließlich für die Schule fertig machen.

Nach einer Katzenwäsche mache ich meine Haare. Irgendwie funktioniert heute keine Frisur....
Selbst ein einfacher Pferdeschwanz scheint mir nicht zu gelingen.

„Lass ich sie eben offen."

Ich packe meine Schultasche und gehe in die Küche.
Meine Mutter ist noch nicht wach. Finde ich gut so. Ich mag es nicht mit anderen zusammen zu essen. Wenn ich alleine bin muss ich mich nicht unterhalten. Und am Morgen, vor der Schule kann ich das sowieso nicht leiden.

Diesmal vergesse ich mein Essen und mein Wasser nicht.
Als ich aus dem Haus gehe fällt mir Kyle ein.

„Was macht Kyle nur immer in meinen Gedanken, ich hasse ihn!"

Genau in diesem Moment werde ich von hinten angetippt:
„Cassia, hast du mich nicht gehört?"
Ich drehe mich um.

Kira.

„Zur Zeit bist du echt oft eher mit denken beschäftigt, gibt's es etwas was du mir erzählen möchtest?"

Ich antworte „Kira weißt du, Kyle, ich kann ihn nicht ausstehen. Dauernd sehe ich ihn, als ob er mich verfolgen würde."

„Vielleicht mag er dich ja!"
„Kira ist heute wieder ganz lustig drauf", denke ich.
„Ach was, red doch keinen Blödsinn."

Kira und ich kommen in der Schule an.
Geschichte, Mathe und Französisch.
Schlimmer kann der Tag doch nicht mehr werden.

Wie immer gehen Kira und ich in die Mittagspause. Aber heute ist sie irgendwie anders.
„Ich muss was erledigen."
Sonst muss sie dich auch nichts dringendes in der Mittagspause machen?!

Ich bin alleine.
„Und was mach ich jetzt?"
Eine Stunde noch und ich habe niemanden.
Ich gehe auf dem Schulgelände der beiden Gymnasien spazieren.

Ich sehe Kyle „Och Nö!" und neben ihm steht Kira.
Warte mal?
KIRA?????
Was macht sie denn bei Kyle?

Ich verstecke mich hinter dem nächst besten Baum.
Ich sehe wie sie ihn ..... küsst?!
WIE BITTE?
Warum hat sie mir nichts davon erzählt?
Ich könnte ausrasten!
Warte mal, warum eigentlich? Bin ich etwa eifersüchtig? Das kann nicht sein. Ich hasse ihn.
Punkt.
Aus.
Ende.

Ich gehe zurück und als sie wieder da ist tue ich so als ob nichts passiert wäre. Sie wird es mir schon erzählen wenn sie es für nötig hält.

Noch eine Stunde dann kann ich nach Hause.

Nach dem Unterricht laufen Kira und ich aus dem Klassenzimmer.

Ich beeile mich nach Hause zu kommen, ich habe Hunger.

Zuhause angekommen ist natürlich erstmal meine Mutter. Ich hab echt keine Lust mit ihr zu sprechen.
Als Ausrede nehme ich meine
Hausaufgaben die eigentlich garnicht existieren.

Ich lege mich in mein Bett und denke an Kyle und Kira.
Eine Träne läuft über meine Wange.
Überfordert wische ich sie weg.
Was war das denn?

21:21

Irgendwie schaue ich immer auf solche Uhrzeiten. Es ist schon spät.
Obwohl morgen Wochenende ist gehe ich gerne früh ins Bett um meinen gewohnten Schlafrythmus beizubehalten.

Um besser einschlafen zu können mache ich ein Hörbuch an. Ich liebe Hörbücher.

Bereits nach den ersten 7 Minuten schlafe ich ein.

Cassia & Kyle                                          Wenn aus Hass, Liebe wirdWhere stories live. Discover now