Frag doch noch mal... (Jily)

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Dieses Oneshot war ein Dankesgeschenk für @MinnieMcGonagallGirl  aka @Lesemaedchen7! 

James Potter sass in dem kreisrunden «Wohnzimmer», dass Lily Evans und er als Schulsprecher bewohnten und musterte seinen Verwandlungsaufsatz. Professor McGonagall hatte ihnen 2 Pergamentrollen über Selbstverwandlung aufgetragen – was James leicht übertrieben fand, doch da man bei Hausaufgaben bei seiner heissgeliebten Verwandlungslehrerin schlechte Karten hatte, wie Sirius es einmal passend ausgedrückt hatte, war von keinem der Rumtreiber ein Ton gekommen, als McGonagall ihnen zu Slughorns Mixturenbestimmung, Sprouts Vortrag über eine Pflanze aus Gewächshaus 5 und Flitwicks Protean-Zauber auch noch einen ellenlangen Aufsatz aufgegeben hatte.

Dieses Jahr war UTZ-Jahr und bis jetzt ziemlich ruhig verlaufen. Beinahe drei Monate des Schuljahres waren vergangen und die Rumtreiber hatten noch keinen einzigen Streich gespielt. Eigentlich war es eine Schande, aber der UTZ-Unterrichtsstoff gab auch ihm und Sirius mehr zu tun als sonst, von Peter und Remus mal abgesehen.

James blätterte gerade ein weiteres Verwandlungsbuch durch, als das Portrait zum Schulsprecherraum aufklappte und Lily Evans das Zimmer betrat. James widerstand dem Drang hochzublicken und sie anzulächeln. Das war auch so etwas, was er seit Schulbeginn nicht mehr getan hatte: Lily Evans nach einem Date fragen. Sie hatte ihm oft genug gezeigt, dass sie ihn nicht mochte. Jedenfalls nicht auf dieser Ebene der Gefühle. Seit sie beide Schulsprecher geworden waren (und Lily hatte damals denselben Gedanken geäussert, den er auch gehabt hatte, nämlich dass Dumbledore einen über den Durst getrunken hatte), hatte sich ihr Verhältnis soweit verbessert, dass sie es schafften gemeinsam ihren Pflichten als Schulsprecher nachzugehen, ohne auch nur einmal zu Streiten. Aber mehr war da nicht. James hatte sich geschworen, Lily in Ruhe zu lassen. Und hatte dieses Versprechen bislang erfolgreich eingehalten.

«Erde an Potter. James!» Zwei Finger schnipsten vor seiner Nase herum. «Wa-was?» Er sah überrascht hoch und starrte direkt in Lilys grüne Augen. Sie stemmte, wie James überrascht feststellte, amüsiert die Hände in die Hüften. «Hast du mir überhaupt zugehört?», fragte sie stirnrunzelnd. «Ähm...» James biss sich verlegen auf die Unterlippe. Mit einem Seufzen liess sich Lily neben ihm auf das Sofa sinken. «Potter, du machst mir langsam echt Sorgen. Bist du krank?» «Mir geht es gut, danke», murmelte James leicht verwirrt, «Warum sollte ich krank sein?» Lily sah in durchdringend an. «Naja, lass mal überlegen... 1.», sie hob die Hand und zählte an den Fingern auf, «seit Anfang Jahr gab es nicht das kleinste Bisschen Ärger mit euch vieren. 2. Du machst deine Hausaufgaben, obwohl jeder weiss, dass Sirius und du dazu neigen, ihre Hausaufgaben nur dann zu beenden, wenn sie euch wichtig erscheinen *hust* grundsätzlich nie, weil ihr die Praxis beherrscht, und 3., was mich am meisten verblüfft», sie zögerte kurz bevor sie den Satz beendete, «du hast mich dieses Jahr noch nicht einmal gefragt, ob ich mit dir Ausgehen möchte.» Nun war es James, der die Stirn runzelte. «1. Werden die Streiche verschoben, als sei vorbereitet, 2. Es ist UTZ-Jahr und ich habe noch so viel Ehrgeiz, dass ich gerne in all meinen Prüfungen ein O haben möchte und 3. Und ich bin verblüfft dass du das fragst, sollte ich dich doch nicht mehr nach einem Date fragen, weil du erstens nein sagen und zweitens ausrasten wirst und da ich ja jetzt quasi mit dir im selben Zimmer wohne, will ich keinen Dauerstreit mit dir haben. Alles geklärt?» Er lächelte ihr vorsichtig zu, dann drehte er sich zu seinem Aufsatz zurück.

Eine kurze Pause entstand. Doch dann sagte Lily: «Dann frag doch noch mal.» James glaubte kurz, er hätte sich verhört. Als er sie nur fragend ansah, wiederholte sie. «Frag doch nochmal, ob ich mit dir ausgehe. Selbst wenn nicht der 30. Februar ist, vielleicht sage ich ja.» Nun glaubte James ernsthaft, verrückt geworden zu sein. Doch Lily schien es ernst zu meinen – und fummelte sie etwa nervös an ihren roten Haarspitzen herum? Tort seiner Zweifel atmete er tief ein und meinte: «Also gut. Lily Evans, hast du Lust mit mir am Wochenende nach Hogsmead zu gehen?» Angespannt sah er sie an. Sie lächelte – erleichtert??? – und antwortete: «Ja Potter.» Einen Augenblick lang sah er sie an, als ob er ihr jeden Moment um den Hals fallen würde – stockte dann aber. «Du bist aber nicht Sirius, der sich Vielsafttrank zusammengerührt hat, oder?», fragte er ernsthaft besorgt. Sie sahen sich kurz an und brachen in Gelächter aus.

Die Schüler von Hogwarts wurden am nächsten Wochenende Opfer sehr überfordernder Situationen. Als erstes färbten sich die Haare (fast) aller Personen neonfarben und dann kam ein Drittklässler keuchend in die grosse Halle gestürmt und schrie: «IHR WERDET ES NICHT GLAUBEN! LILY UND JAMES GEHEN ZUSAMMEN NACH HOGSMEAD!» Als letztes viel den Schülern auf, dass Professor McGonagall mit einem halb ungläubigen, halb sauren Gesicht Professor Dumbledore ein paar Münzen reichte.

Hoffe es hat euch gefallen! In Streichen bin ich echt unkreativ, was dazu führt, dass am Schluss meistens alle gefärbte Haare haben...

Naja, egal.

LG

Harry Potter und die Oneshots on requestWhere stories live. Discover now