Als erstes ging ich an den Fahrkartenautomaten neben dem "The Body Shop" und kaufte mir eine Karte. (Das Geld hatte ich natürlich auch von meiner Familie geklaut, sie werden es eh nicht merken, wenn 2000€ fehlen) Anschließend stieg ich die Treppenstufen zu Gleis 7 empor. (10 Minuten später) Da war er ja: Der Zug mit der Aufschrift 'München'. Für die deutsche Bahn ungewöhnlich pünktlich. (12:00 Uhr) Ein letztes mal drehte ich mich um, sah die Leute an, ein letztes mal sah ich Köln. Leise flüsternd sagte ich >>Tschüss, Köln. War "schön" hier<< Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass die Stadt an sich echt schön anzuschauen war. Ich setzte mich auf einen freien Platz und stellte den Koffer neben mich, dann schlief ich ein... Schlaf, den ich lange benötigt hatte... Ich träumte von München, vom FcBayern München... |Plötzlich rüttelte jemand an mir, sodass ich aufwachte. >>Ehm, Entschuldigung, das hier ist die letzte Station, ich möchte sie bitten auszusteigen.<<
Langsam öffnete ich meine Augen und sah einen Mann vor mir, der blau uniformiert war. >>Wo sind wir?<< fragte ich noch im Halbschlaf. >>München.<< antworte der Mann knapp. München! Ja! Ich hatte es geschafft!! Ich war in München! Plötzlich war ich hellwach, nahm meinen Koffer, lief aus dem Zug und schrie dem Typen ein lautes "Danke" hinterher, der sehr verwundert zu sein schien. München! München! München! Ich war da. Und jetzt? Erstmal musste ich etwas essen. Also setzte ich mich in einen Pub und aß. Ich weiß nicht wie lange ich da saß, doch als ich raus kam, war es schon dunkel. Ich muss zugeben, dass ich keinerlei Ahnung hatte was ich jetzt vorhabe. >>Ein Hotel.<< sagte ich mir und suchte eins, was in der Nähe der Allianz Arena war. An der Rezeption jedoch wurde ich abgewiesen. >>Ne, tut mir leid. Du bist noch nicht volljährig. In Deutschland darf man erst mit 18 ein Hotel eigenständig buchen. Das werden sie dir in anderen Hotels auch sagen. Geh einfach wieder zu deinen Eltern nach Hause.<< sagte die alte Dame. >>MEINE ELTERN SIND TOT!<< schrie ich sie an und verließ weinend das Hotel. Und nun? Ich konnte unmöglich zurück nach Köln! Nein! So würde ich Schwäche beweisen! Inzwischen war es schon 21:07. Ich lief instinktiv einfach zur Allianz Arena und setzte mich vor sie auf den Boden, nahm meine Klinge raus. Es war zu viel, schon wieder zu viel. Schonwieder dachte ich, dass ich mal etwas auf die Reihe kriege. Doch nichts. Nichts kann ich. Nichtmal ein Hotel finden. Warum leben Mama und Papa nicht noch? Ich will sie sehen, mit ihnen reden, mit ihnen Spaß haben. Spaß... Das hatte ich tatsächlich lange nicht mehr... Ich Schnitt... Einmal, zweimal, dreimal... Plötzlich merkte ich, wie mir jemand von hinten auf die Schulter tippte, sodass ich erschrak.
