Inzwischen waren alle umstehenden auf den Tumult aufmerksam geworden und alle wollten neugierig sehen, was sich da abspielte. Vor mir bildete sich eine immer dichtere Traube an Menschen, was es mir erschwerte zu den engeren, abgelegenen Straßen zu gelangen.

Mit einem Blick über die Schulter, musste ich feststellen, dass die restlichen Reiter schnell näher kamen.

Also zog ich meine Messer und schnitt dem ersten in den Arm. Auch wenn ich niemanden ernsthaft verletzte, wich die Menge schreien auseinander sobald der erste Blutstropfen fiel.

Endlich konnte ich von der Hauptstraße in eine Gasse einbiegen. Über mir erstreckten sich die Wäscheleinen, aber das Sonnenlicht kam wegen dem Schatten der eng aneinander gereihten Häuser nicht bis zum Boden.
Die Gardisten sprangen von ihrem Pferden und folgten mir in die Gasse. Mit den Tieren waren sie nicht wendig genug, das wussten sie.

Noch immer ein Messer in der Hand, schlitterte ich scharf um die Ecke und erreichte die nächste Seitenstraße. Diese war etwas breiter, als die andere, aber es ging mir um den Abflussdeckel auf halber Strecke.

Leider bog in dem Moment eine zweite Patrouille in die Straße ein und versperrte mir den Weg. Kaum sahen sie mich, zogen sie ihre Schwerter und rannten auf mich zu.
Die enge Straße wurde mir zum Verhängnis, den ich konnte nirgendswo ausweichen.

Ich blieb langsam stehen und sah nochmal über die Schulter zu den herannahenden Gardisten. Mir blieb nur der Kampf.

Also lockerte ich die Schultern und zog mein Schrwarzstahl-Schwert. Ein Messer hatte ich bereits in der Hand.

Beide Gruppen blieben mit erhobenen Waffen in einiger Entfernung vor mir stehen.
Von denen, die mich zuerst auf den Pferden verfolgt hatten, trat einer vor. Sie alle hatten die blauen Uniform, wie ich sie getragen hatte und Schwarzstahl-Schwerter.

„Nemesis, Ihr seid umstellt. Lasst die Waffen fallen und hebt die Arme", seine Stimme war tief, ein Mann, der gewohnt war Befehle zu erteilen.
Ich unternahm nichts dergleichen sondern stellte mich seitlich zu beiden Gruppen hin. Meine Atmung war ruhig, meine Muskeln kampfbereit angespannt.

„Ich warne euch nur einmal: ich scheue mich nicht davor Blut zu vergießen."
„Das ist von Leymalischen Gesindel auch nicht anders zu erwarten."
Der Gardist spuckte vor mir auf den Boden und sah mich feindselig an.
Ohne mit der Wimper zu Zucken sah ich ihm direkt in die Augen. „Wollt Ihr wirklich Euer Leben lassen?"
Er lachte verächtlich auf. „Oh bitte."
Mit einer Handbewegung deutete er seinen Soldaten anzugreifen und sie stürzten ohne zu zögern vor.

Sofort fuhr ich herum, das Schwert eine Verlängerung meines Armes mit dem ich dem ersten Bauch vertikal aufschlitzte. Ungerührt schubste ich ihn zur Seite und stellte mich dem nächsten. Dieser wurde blass, als sein Kamerade vor seinen Augen zu Boden segelte, aber er kreuzte seine Klinge mit meiner.
Eine Parade und die darauf folgende Riposte später, stürzte er mit abgetrennten Kopf ebenfalls zu Boden.

Als Nächstes duckte ich mich, entging einem Schwert, blockte beim Aufrichten das zweite und versenkte mein Messer im Hals des dritten.
Beide Gruppen umringten mich und die Angriffe kamen Schlag auf Schlag. Ich tanzte zwischen ihnen, verharrte nie länger als eine Sekunde an einer Stelle. Um mich herum fielen die Gardisten tot zusammen, Blut befleckte meine Handschuhe und färbte die schwarze Klinge meines Schwertes rot.

In dieses Moment verschwammen ihre Gesichter. Eine Stille breitete sich in mir aus und mein Körper tat das, wofür er jahrelang trainiert worden war. Die Bewegungen waren eine zweite Natur, der tödliche Schlag wie Atmen.

Ich kam erst wieder zur Besinnung, als mein Schwert im Bauch des Befehlshaber steckte.
Ein letzter hasserfüllter Blick, dann brach er ohne einen Laut zusammen.

Nemesis - Blut und Schwerter Où les histoires vivent. Découvrez maintenant