Kapitel 2

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Silvers P.O.V

Kyle führte mich durch das Labyrinth aus Fluren und Gängen. Ich fragte, wie es mit der Zimmerverteilung sei und er meinte, es gäbe alles vom Dreier- bis zum Achterzimmer und das Jungen und Mädchen meistens, aber eben nur meistens, getrennt wurden. Der Plan wurde bereits auf Wünschen der Schüler, die schon mindestens ein Jahr dort waren, ausgearbeitet und ohne triftigen Grund war kein Wechsel möglich.

Als wir dann endlich unser Ziel erreichten, begleitete mich Kyle hinein und hielt mir gentleman-like die Tür auf. Ich grinste ihn an und er erwiderte es. Er drehte sich zur Sekretärin hin und lächelte sie breit an, «Guten Morgen, Miss Dawsley!»«Guten Morgen, Kyle, mein Sonnenscheinchen. Was kann ich für dich tun?»«Lächeln, sie selbst bleiben-sie sind toll», er war einfach aus Zucker. «und der jungen Dame hier ihr Zimmer zeigen»
«Oh Kyle!», sie wurde ein wenig rot-WOW ich dachte mit circa fünfzig könnte man nicht mehr erröten.«Also, wie ist dein Name?», fragte sie, nun an mich gewannt.
«Silver James»«Okay, Miss James, Zimmer 515»

Als wir die Tür hinter uns in Schloss fallen ließen, guckte mich Kyle entsetzt an. «Was?», fragte ich schon leicht angenervt. «Ach nichts. Soll ich dich zu deinem Zimmer bringen?»«Okay»

Wir latschten also gefühlte 10 000 Stufen hoch, in den 5. Stock und er deutete auf die Tür ganz am Ende des Flurs. «Ich muss dann auch mal...», er umarmte mich kurz und winkte zum Abschied. «Tschö», verabschiedete ich mich mit einem Lächeln.

Puh, einmal durchatmen und dann klopfte ich auch schon an die weiße Tür mit der Zimmernummer 515 in goldenen Ziffern.
Ein gebräunter Typ in karierten Boxershorts mit ner Zahnbürste im Mund machte auf, musterte mich von oben bis unten, drehte sich um und rief hinter sich: «Jayden, is für dich, du Spast. Beweg deine vier Bustaben her!»
«Wer is n da?», ertönte es hinter dem Typen-vermutlich war es 'Jayden'.
«Hä? Ich kenn die nich!», sagte Jayden als er mich erblickte. WOW, einfach nur WOW. Diese Ozeanblauen Augen, diese braunen Strubbelhaare und dieses Six-Pack! Es war noch ausgeprägter als beim anderen und er war generell noch heißer-was kaum möglich war.
«Was willst du hier?», fragte Jayden, nun an mich gewannt.
Da ich irgendwie nicht mehr sprechen konnte, schob ich einfach meinen Koffer vor und bemühte mich, recht emotionslos zu gucken.
Jayden und dem anderen gelang das allerdings nicht so gut. Ihre Augen weiteten sich, als sie es endlich kapiert hatten.
«Man Luke! Was hast du angegeben?», der andere Kerl hieß also Luke. «Genial», brachte Jayden zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Bei der Lautstärke war das wohl nicht für meine Ohren bestimmt, aber ich hörte es trotzdem.
Ich verdrehte nur die Augen und quetschte mich zwischen den beiden Six-Packs durch ins Zimmer. Ja geil, die beiden heißen Spasten konnten genau von ihren, auf mein Bett gucken. Rechts war mein Bett und drei Schränke, geradeaus ein kleiner Balkon mit Meerblick und links die Betten von Jayden und Luke, sowie eine Tür, die vermutlich zum Bad führte. Ach ja, scheiße! Ich hatte immer schon ein Bad für mich alleine gehabt-mit wem hätte ich es mir auch teilen sollen? Und nun mit gleich zwei Kerlen, die wahrscheinlich eitler als ich waren. Na das konnte ja heiter werden...

Jaydens P.O.V

WOW- sie war echt heiß. Luke und ich standen nur wie angewurzelt da und beobachteten, wie sie sich an uns vorbei quetschte und ihren Blick kurz durchs Zimmer schweifen lies. Sie knallte ihren Koffer auf das Bett, das seither eigentlich immer Gregs gewesen war und verschwand im Bad. Greg war mein zweitbester Freund nach Luke gewesen und das war seit elf Jahren unser Stammzimmer. Nur das mein Kumpel die elfte und zwölfte auf einer anderen Schule bestreiten würde. Er und seine Familie waren nach Norwegen ausgewandert und keine Ahnung warum NORWEGEN. Wir vermissten ihn schon krass...

Dieser Trauergedanke dauerte nur eine Sekunde, denn jetzt erst hatte sie die Badtür geschlossen und wir hörten ein klacken.
«Wetten wir?», fragte Luke eifrig. Ich sah hoch. «Worauf? Und wie hoch ist der Wetteinsatz?»«Also ich würd sagen, wer sie zuerst rumkriegt?! Und ich bin blank, aba das is eh egal, denn meinem Charme widersteht niemand...», er guckte extra 'verführerisch' und schlug schnell mit den Wimpern auf.
«Mh, is klar! Wetteinsatz is n Fuffi, ne Woche Sklavendienste und ein Snickers. Und,», ich wollte es mir nicht mit Der verscherzen, wir teilten uns schließlich ein Zimmer. «nur küssen. Ich hab keinen Bock auf komische Stimmung.»«Okay. Deal?», er hielt mir seine Hand hin und ich schlug ein. «Deal!»

Allein unter BadboysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt