Kapitel 1

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Pov. Anna

,,Wie wahrscheinlich ist es, dass ich heute endlich mal angesprochen werde?", fragt mein bester Freund, Benny. "Woher soll ich das wissen. Du wirst ständig von mehreren Typen angesprochen, aber du willst keinen von denen. Also wäre es eher die Frage, wann du deine Vorstellungen mal runterschraubst?"

Damit ist er kurz ruhig und schein darüber nachzudenken, wie er jetzt dagegen angehen kann. Wir kennen uns ja auch noch nicht so lange. Aber egal, wie oft sich die Stimmung hoch schaukelt, eine Grenze haben wir noch nicht gefunden. Das macht die Zusammenarbeit in der Kanzlei aber nicht schwieriger. Sondern schweißt uns als Team nur näher zusammen. Denn genauso oft, wie wir uns streiten, gibt es auch viele Momente, wo wir einer Meinung sind.

Deshalb gehen wir, wie heute, immer mal in eine Bar. Das hat vor ihm niemand geschafft. Durch ihn hat sich mein Leben schon zum Guten gewendet.

,,Es könnte mich ja auch einfach mal ein ordentlicher, richtiger Typ ansprechen und nicht immer so ein komischer Macho oder möchtegern Badboy. Wieso interessiert dich das so wenig?", lässt er als nächstes los. ,,Ich brauche eben keinen Mann, der noch nicht weiß, was er im Leben erreichen möchte und was die nächsten Schritte in diese Richtung sind." Ich brauche eine kurze Pause. Dieses Thema ist nicht einfach für mich und das weiß Benny genau. Dadurch, dass mich mein Ex betrogen hat. Ist es nicht einfach für mich gewesen. Wobei er mir fast komplett egal war. Wichtig waren für mich die Kinder. Ich stand zwischen ihnen und meinem Studium. Zwei kleine Kinder alleine groß zu ziehen war nicht einfach. Nicht einmal meine Eltern haben es für nötig gehalten. Natürlich habe ich sie auch nicht gefragt. Sie haben mich ja schon rausgeschmissen als ich mit ihm zusammen geblieben bin. Und mit meinem Ex war es vorbei, als ich mit meiner Tochter schwanger war. Seitdem habe ich dieses Thema ruhen lassen.

,,Wenn du ständig nur feiern gehst, wirst du niemanden finden, der genauso ist, wie du dir deinen Traumtypen vorstellst.", spreche ich weiter und nippe an meinem Glas.

,,Hey, na du hübscher. Was treibt dich alleine her?", kommt auf einmal von einem Typen hinter uns. er versucht sich zwischen uns beide zu drängen. Bekommt allerdings auch gleich seine benötigte Abfuhr von Benny. Anschließend unterhalten wir uns darüber, wie respektlos manche Menschen eigentlich sind.

,,Siehst du. Dass ist genau der Fall, den ich vermeiden möchte. Außerdem gehe ich nur hierher, weil ich weiß, dass hier ab und zu ein paar gutaussehende Polizisten auftauchen."

,,Deshalb müssen wir jede Woche zweimal hierher?", kann ich nur stirnrunzelnd erwidern. Das ist mal wieder typisch. Wenn es Polizisten sind können es ja keine überheblichen Typen sein. Das ist sowas von Bennys Logik.

Nach einiger Zeit des Wartens, passiert immer noch nichts. Zwei Stunden, in denen wir uns zum fünften Cocktail vorgearbeitet haben. Die Gesprächsthemen waren dabei nur Mandanten der Kanzlei.

,,Benny, es tut mir Leid, aber ich würde jetzt sehr gerne lieber nach Hause gehen. Ich muss schauen, dass die Kinder wirklich zu Hause geblieben sind und sich nicht schon wieder auf irgendeiner Party rumtreiben."

,,Du weißt ganz genau, wie du dich jetzt angehört hast. Und so alt bist du jetzt nun wirklich noch lange nicht, mit deinen 32 Jahren.", kurz wartet er, ob ich irgendetwas dazu sage. Ich hingegen schaue ihn nur mit einem Ist-das-dein-Ernst-Blick an. ,,Außerdem hast du gut erzogene Kinder, denen du immer einen gewissen Freiraum lässt. Du weißt ganz genau, dass sie sich an das halten, was du ihnen sagst."

,,Und du weißt, dass es nicht in allen Fällen so ist und wie es dann immer endet.", fange ich an. ,,Das brauche ich nicht noch zusätzlich.", sage ich und lasse meine Schultern hängen. Sie können die liebsten Kinder der Welt sein, aber manchmal eben auch die anstrengensten.

,,Hey, kann ich kurz mal vorbei? Ich möchte nur kurz was bestellen.", kommt es auf einmal von hinten. Benny und ich drehen uns zeitgleich um, da sich um diese Uhrzeit niemand mehr vernünftig anhört. Vor mir taucht ein sportlicher Mann auf, der uns mit einem Lächeln entgegen blickt.

The Police OfficerOn viuen les histories. Descobreix ara