ghost

Prolog

Sie nahm heute den Weg durch den Park. Nia hatte sich nach der Vorlesung über moderne Illustration sich eine Pizza gekauft und war nun auf dem Weg zu ihrer Wohnung, in die sie vor ein paar Wochen eingezogen war.
Der Park war beinahe menschenleer, nur ein paar alte Männer pfiffen jungen Frauen hinterher, die daraufhin ihren Schritt beschleunigten und sich die Kapuze ins Gesicht zogen.
Es war den Bäumen deutlich anzusehen, dass es Herbst wurde und der halb vertrocknete Rasen war von Schlamm und Wasser getränkt, da es die letzten Tage durchgehend geregnet hatte. Auch Nia beschleunigte ihren Schritt, da der Regen gerade wieder stärker wurde. Das Wasser in den Pfützen, durch die sie rannte, spritzten ihr die Wadenbeine hoch. Ihr nasser Schnürsenkel, der aufgegangen war, schlug gegen ihr Fußgelenk und ihre Haare begannen zu tropfen. Die Männer, die gerade noch den Frauen hinterher gepfiffen hatten, rannten nun auch hastig davon. Nia hatte den Park hinter sich gelassen und gelang an eine Ampel. Sie wartete und die Autos hupten, als ob auch sie nicht nass werden wollten. Als die Ampel auf grün sprang, legte Nia einen Kurzsprint hin und bog in die kleine Seitenstraße ein. Vorbei an kleinen weißen Häusern, gelang sie zu einem größeren, grau-blauen Haus. Sie suchte nach ihrem Schlüssel und nachdem ihr Portemonnaie, ihre Mütze, welche sie vorhin auch verzweifelt gesucht hatte, und ihr Handy auf den Boden gefallen waren, fand sie ihn schließlich. Nia sammelte ihre Sachen vom Boden auf und fluchte; Ihr Handy war direkt in der Pfütze vor der Tür gelandet. Sie schlug ein paar Mal gegen den Bildschirm. Nachdem das Handy keine Reaktion zeigte, steckte sie es wütend in die Tasche. Sie schloß die Tür auf und rannte hastig die Treppen hinauf. Auch oben schloß Nia auf, warf ihre Sachen ab und zog alles aus. Sie legte ihre Sachen auf die Heizung und stieg in die Dusche. Nia ließ das warme Wasser ihrer kleinen Dusche über ihren Rücken laufen. Langsam wurde ihr wieder warm.