12 | Lieber nicht lügen

En başından başla
                                    

Sobald ich mein Handy herausgefischt und entsperrt hatte, wartete ich nur darauf, dass mir mehrer Anrufe von meinem Dad und meiner Mum entgegensprangen, aber stattdessen hatte ich nur einen verpassten Anruf von meinem Dad und dieser war gegen 23 Uhr gewesen.
Verwundert starrte ich auf den Display, als könnte ich meinen Augen nicht ganz trauen.
Er konnte mich doch nicht nur einmal angerufen haben und das obwohl ich meinen Hintern nicht ansatzweise nach Hause bewegt oder in betracht gezogen hatte, mich bei ihm zu melden.
„Ach hatte ich ganz vergessen dir zu sagen", ertönte es darauf auch schon von Adriano, wobei mir nicht das winzige Grinsen auf seinen Lippen entging.
„Die Nummer deines Dads war in deinen Notfallkontakten angegeben. Deswegen habe ich ihm gestern noch Bescheid gegeben, dass du über Nacht hier bleibst"

Verdattert starrte ich ihn an, wobei meine Mund sich immer mehr öffnete und er sein Grinsen dafür immer größer wurde.
„Wer sagt jetzt, dass dein Vater mich nicht leiden kann", konnte ich ihn spöttisch sagen hören, bevor er seine Finger an meine Kinnlade legte und diese wieder hoch drückte.

Ich starrte ihn darauf jedoch immer noch an, als könnte ich nicht ganz glauben, was er da getan hatte.
Konnte ich ja schließlich auch nicht.

„So komm jetzt", unterbrach er mich aber auch schon, als ich ansetzten wollte etwas zu sagen. „Meine kleine Schwester kann auch nicht ewig warten"
Dann hatte er schon die Haustür aufgerissen und war aus dieser in das etwas schäbige Treppenhaus verschwunden. Schnell schnappte ich mir nur meine Tasche und folgte ihm dann raus.
Das mein Dad ihn jetzt nur noch mehr leiden konnte, war bestimmt nicht vermeidlich. Wahrscheinlich durfte ich mir zu Hause Geschwärme darüber anhören, wie toll so ein Junge doch als Schwiegersohn wäre und meine Oma ihn bestimmt auch lieben würde.

Gemeinsam liefen wir die Treppen in dem dunkeln Treppenhaus herunter, wobei jede Stufe unter meinen Füßen quietschte und sich so anhörte, als würde sie gleich einkrachen. Erst als wir aus der Haustür getreten waren und ich nun nicht mehr den Geruch nach Farbe und Staub in meiner Nase haben musste, entspannte ich mich etwas und lief hinter Adriano zu seinem Wagen.

„Wo genau sind denn diese Bekannten, die auf deine Schwerster aufpassen oder besser gefragte, wer sind sie?", fragte ich, nachdem ich mich auf den Beifahrersitz sinken gelassen hatte und ihm dabei zu schaute, wie er sich anschnallte und anschließend den Zündschlüssel ins Schloss steckte, sodass der Motor einmal aufheulte.
„Wirst du gleich sehen, ist ja schließlich nicht weit von hier", murmelte er nur als Antwort, bevor den Rückwertsgang einlegte und aus dem Parkplatz herausfuhr, in dem er sein Auto abgestellt hatte.

„Aha", entgegnete ich nur und schaute ihm dabei zu, wie er ausparkte und anschließend mit einer ziemlichen Geschwindigkeit die Straße herunterbretterte.
Sobald das Auto um die Kurve fuhr, klammerte ich mich automatisch in den Sitz, um nicht noch Bekanntschaft mit der Fensterscheibe zu machen.

Erst als wir in eine Seitestraße fuhren in der überall schäbige Autos an Fußwegen geparkt waren, verlangsamte sich der Wagen von Adriano bis er schließlich zum Stehen kam und wir austeigen konnten.
Vorsichtig folgte ich Adriano nur auf den Fußgängerweg, wobei ich immer mehr das Gefühl hatte, dass wir beobachtete wurden.
Wir liefen ein Stückchen die Straße herunter, wobei wir an einem Haus vorbeikamen auf dessen Veranda mehrer Jungen saßen und rauchten. Ich spürte, wie ihre Blicke über uns wanderten, als wir an ihnen vorbeikamen.

Sofort verspannte ich mich, als ich sehen konnte, wie sich einer von den dreckigen Stufen erhob und auf uns zu gersteuert kam.
„Adriano!", konnte man ihn auch schon rufen hören, als er nur noch ein paar Meter von uns entfernt war. Dabei grinste er etwas, wobei ich schon die dezent gelben Zähne sehen konnte, die wahrscheinlich vom Rauchen kamen.

„Yaris!", konnte ich den Jungen neben mir sagen hören, bevor sich die beiden einmal freundschaftlich auf die Schulter koplften. „Was machst du denn hier? Hab dich ja lange nicht mehr gesehen? Brauchst du etwa Nachschub?"
„Nein, wollte nur meine Schwester abholen gehen"

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