21. Mirror, mirror on the wall ...

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Mein Leben war vorbei.

Okay, ich übertreibe wieder. Aber andererseits, wenn ich nicht mit Jerry reden konnte ...

Na gut. Wisst ihr was? Schön. Ich beschloss, dass es das Beste wäre, Erik und Rose zu suchen. Erik würde wahrscheinlich etwas Aufmunterung brauchen, weil ich das Gefühl hatte, dass Rose ihn umbringen würde, wenn er ihr sagte, dass er in sie verknallt war. Ich meine, schaut nur, wie sie ihn behandelt hatte, als er sie nur wie eine Freundin behandelt hatte. 

Nur, hörte ich nicht, wie die beiden sich anschrieen, wie ich erwartet hatte, als ich draußen war. Tatsächlich hörte ich sie nicht einmal reden. Ich stellte mir gerade vor, wie Erik versuchte, Rose zu sagen ... was auch immer er ihr sagen wollte, und wie Rose ihm eine Ohrfeige verpasste und nach Hause ging. Aber dann lief ich um die Ecke: Meine Kinnlade fiel mir zum zweiten Mal an diesem Abend herunter. 

Erik und Rose standen an einer Wand gepresst. Und küssten sich.

Sobald ich merkte, dass ich sie anstarrte, tat ich das Logischste. Ich kniff mich selbst, schloss meine Augen und schüttelte den Kopf. Nur als ich sie wieder öffnete, waren sie immer noch dabei. 

Ich ging wieder rein, blinzelte und schüttelte dabei meinen Kopf. Aber wenn Rose Erik so sehr mochte, wie er sie mochte ... was war dann mit Jerry? Ich hoffte Rose würde es ihm schonend beibringen, aber was, wenn er sie, äh, wie ich dabei erwischte? War das der Grund, warum er nach Hause ging, ohne etwas zu sagen? 

Mir war danach, selbst nach Hause zu gehen, aber dann erinnerte ich mich an Lucy und Flor.

Lucy

Ich hatte Lucy völlig vergessen. Lucy dachte, dass Jerry sie mochte. JERRY KONNTE SIE NICHT MÖGEN. Vielleicht sprach sie aber seine dunkle, geheimnisvolle Bad Boy Seite an. Aber was ist mit mir? Ich kann an seine ... ähm. Äh, na ja, in Herrgotts Namen, ich muss doch irgendwas angesprochen haben. Es ist ja nicht so, als wäre ich eine hässliche alte Hexe. Glaube ich. War ich nervig oder so? WIE KONNTE LUCY ATTRAKTIVER SEIN ALS ICH?

Nicht böse gemeint.

Ich wollte nach Hause gehen. Ich wollte nach Hause gehen und mich in Unmengen von Schokolade vergraben und alte Filme ansehen. Aber ich sollte Flor sagen, dass sie um Mitternacht zu Hause sein sollte. Und da sie auf keinen Fall auf mich hören würde, musste ich sie selbst heimbringen. Was ja so einfach werden würde.

Nicht.

Ich verbrachte die nächsten zwanzig Minuten damit, ziellos durch den Raum zu irren und zu versuchen, Lucy und Flor zu finden. Nach zwanzig Minuten, in denen ich versuchte, so zu tun, als würde ich mit jemanden tanzen (normalerweise mit der Person, die mir am nächsten stand und mir den Rücken zugewandt hatte), kam mir plötzlich der Gedanke, dass sie vielleicht gar nicht gekommen waren. Sie konnten überall sein, von hier bis Kanada.

Perfekt.

Ich gab mich geschlagen und schlüpfte hinaus, in der Hoffnung, niemand würde es bemerken. Tat es auch nicht. Ich plante, einfach nach Hause zu gehen und eine Weile zu schmollen, und dann schlafen zu gehen und hoffte, dass Flor von selbst nach Hause gehen würde.

Ich hatte jedoch offensichtlich keine Mitfahrgelegenheit, denn Erik hatte mich ja hergefahren. Also entschied ich mich, nach Hause zu laufen. Na ja, was soll's, ein bisschen Bewegung konnte ich immer  gebrauchen, richtig? 

Vielleicht konnte ich Jerry anrufen, wenn ich nach Hause kam. Aber was sollte ich sagen? Oh, hi, ich bin es, Sadie, ich dachte nur, du solltest wissen, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass ich total in dich verknallt bin, auch wenn ich dachte, du wärst nur ein Freund. Ich dachte auch immer, dass Tiere Babys bekommen, indem sie sich teilen und regenerieren, also heißt das nicht viel.

Cinderella never saw this one coming | deutsche ÜbersetzungWhere stories live. Discover now