Mit dir Kämpfen
Wir haben uns gegenseitig versprochen, dass wir gemeinsam kämpfen wollen, sollten wir kämpfen müssen. Ich habe dich direkt angesprochen und gesagt, nicht gefragt, dass wir gemeinsam kämpfen werden. Es geschah aus einer, sich wieder langsam entfernenden, Angst heraus. Du denkst wahrscheinlich nicht mehr daran, hast es vielleicht sogar fast vergessen aber wenn ich dich ansehe und wir beide kämpfen müssen, wirst du dich erinnern. Dessen bin ich mir sicher.
Unser Versprechen wurde nicht mit Handschlag besiegelt und es geschah im Grunde nur um den Moment schneller zu überstehen. Wir kennen uns überhaupt nicht gut genug, haben eigentlich keine Beziehung zueinander in der solche schweren Versprechen möglich sind, trotzdem wissen wir voneinander, dass wir nicht alleine kämpfen wollen.
Immer wenn ich Angst bekomme, denke ich an unser Versprechen. Es beruhigt mich, ein jedes Mal, wenn ich daran denke, wie ich dich an unsere Abmachung erinnern würde, im Ernstfall. Ich würde zu dir hinüber sehen, deinen Namen sagen und dir meine Angst offenbaren. Dein Blick zeigt mir, das du dich erinnerst, das wir gemeinsam kämpfen wollten, sollten wir kämpfen müssen und du offenbarst mir dann auch deine Angst. Solange nur einer von uns stark genug sein sollte, wird auch der andere stark genug sein. Ich zähle auf dich und du zählst auf mich.
Die Vorstellung, mit dir zu kämpfen, beflügelt mein Herz. Ich kämpfe für dich und du kämpfst für mich. Es gibt wenige Menschen mit denen ich gerne kämpfen würde. Am liebsten möchte ich mit dir kämpfen. Ich glaube fest an deine innere Stärke. Ich brauche sie. Ich will fühlen, wenn dein Blick Entschlossenheit und Kampfbereitschaft annimmt, wie dein Kampfeswillen und mein Kampfeswillen in meinen Körper miteinander verschmelzen. Ich will diese Kraft in mir fühlen, meine Glieder durchdringend, meine Angst verdrängend, mich durchflutend bis in die letzten Zellen. Ich wäre bereit um mein Leben zu kämpfen, um dein Leben zu kämpfen weil du mich stark gemacht hast und ich dich dafür immer schätzen werde.
Ich werde nervös, wenn du nicht da bist, wenn mich die Sorge um den Kampf wieder beschleicht. Ich könnte nicht zu dir hinschauen und könnte dir nicht meine Angst verdeutlichen. Ich würde nicht deinen kampfesbereiten Blick sehen, der meine Angst verscheucht und mich mutig macht. Andererseits wäre ich dennoch auf eine Art beruhigt, weil ich wüsste, das du keiner Gefahr ausgesetzt wärst und dir überhaupt nichts passieren könnte. Dann würde ich versuchen, alleine mutig und stark genug zu sein, alleine zu kämpfen, nur um dich wieder zu sehen und dir all diese Dinge sagen zu können.
Ich würde dir sagen, dass ich mir wünschen würde, wir würden immer gemeinsam kämpfen, gegen die Welt, gegen uns selbst, gegen den Schmerz, solange wir es zusammen tun. Ich würde dir sagen, dass ich nicht nur gerne das Schwert mit dir schwingen, sondern es genauso mit dir niederlegen will. Ich würde dir sagen, dass ich mit dir verweilen möchte wenn sich mein Herz frei fühlt und nicht von Angst erfüllt ist. Ich will dich besser kennen als mich selbst. Ich will endlich den Mut haben, mich in dich zu verlieben.
