Der erste Fall

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Zuhause warf ich meinen Rucksack in die Ecke meines Zimmers, welches ich mir mit meinem Bruder teilte. Ich schmiss mich erschöpft auf das Bett. Kurze Zeit später kam auch Alan mit Sadie hinein. Sie setzten sich auf Alans Bett und fingen an über Nia zu lachen ,,Hast du ihre Sachen gesehen? Ich wette sie ist wieder eine von diesen Möchtegern Stadtmädchen" Alan lachte über Sadies Witze, auch wenn sie nicht lustig waren. Ich musste nie lachen ,,Hey Eric, wie war es neben dem Schrecken zu sitzen?" Ich drehte mich zu ihnen um ,,Wie es war? Ihr fandet es doch äußert amüsant"

Alan und Sadie sahen sich an und fingen wieder an zu lachen. Danach fingen sie an sich zu küssen, was mich immer sehr störte. Ich konnte mir das weder ansehen, noch anhören. Auch wenn Sadie gemein war, ich war trotzdem immernoch in sie verliebt. Der Fakt das sie mit meinem Bruder zusammen war brach mir das Herz. Ich entschloss mich dazu mir das nicht mit an zu sehen und knallte die Tür hinter mir zu als ich aus unserem Zimmer hinaus ging. Ich ging in die Küche und schmierte mir ein Brot, bei uns gab es nur sehr selten warmes Mittag oder Abendessen. Meine Mutter war Anwältin und war immer bis spät Abends im Gericht, und mein Vater war Polizist und konnte leider überhaupt nicht kochen.

Mein Handy fing an zu klingeln. Ich schaute auf den Bildschirm und sah Eliots Nummer, wie immer ging ich ran wenn er mich anrief ,,Hey, wieso bist du heute so schnell abgehauen?" Ich setzte mich an den Küchentisch ,,Ich hatte voll schiss vor der neuen, sie hat mich den ganzen Tag nur angestarrt." Er lachte ,,Du rennst wegen einem Mädchen weg?" draußen wurde es langsam dunkel ,,Sie ist einfach nur gruselig." Das Handy meines Vaters klingelte nun auch, es war ein Kollege welcher Verstärkung rief ,,Ich muss los! Jemand wurde in der Nähe des Waldes tot aufgefunden!" Mein Vater erzählte uns immer von seinen Einsätzen. Seit langem hatten wir keinen Mord in der Stadt, sie war eher klein und jeder kannte jeden. ,,Hallo? Eric bist du noch da?" Ich wurde wieder in die Realität zurückgezogen ,,Ja" ,,Ok... Ich muss wieder auflegen bei uns gibt's Essen" Ich verabschiedete mich von ihm und legte mein Hady beiseite. Es war schon spät und meine Schwester war immer noch nicht zuhause, zudem konnte ich nicht in mein Zimmer da ich nicht wissen wollte was da gerade vor sich ging.

Ich erinnerte mich an den Zettel welchen Nia mir mitgab und tippte ihre Adresse bei Google ein. Zufälliger weise wohnte sie direkt neben dem Wald in welchem die Leiche gefunden wurde. Ich biss in mein Brot hinein und wählte ihre Nummer. Ich wollte gerade auf verbinden drücken, als meine Schwester durch die Eingangstür kam ,,Ist jemand da?" Fragte sie mich flüsternd als sie mich erblickte ,,Nein" als sie das hörte, fing sie laut an zu lachen ,,Gut, denn ich bin sowas von betrunken" ,,Aber wir haben erst neunzehn Uhr." Sie zog ihre Schuhe und Jacke aus, und schmiss beides auf den Boden. Wie der gute Bruder der ich bin, hob ich beides auf und räumte es ein bevor unserer Mutter es sah. Sie hasste es wenn etwas auf dem Boden lag. Sie meinte es ist respektlos gegenüber unserer Reinigungskraft welche jeden zweiten Tag zu uns kam. Meine Mutter musste es immer sauber haben, sonst war sie angespannt. Ich brachte Luna in Ihr Zimmer und lies sie dort alleine damit sie sich umziehen und ins Bett legen konnte.

Als ich mich wieder meinem Brot widmete kam auch noch Sadie an ,,Bis dann" verabschiedete sie sich mit einem breiten Grinsen und ging durch die Tür. An der Tür traf sie auf unsere Mutter, welche ohne sie an zu sehen ins Haus kam. Sie mochte Sadie nicht, ihrer Meinung nach hatte sie einen schlechten Einfluss auf Alan ,,Eric, was tust du hier?" fragte sie ,,Essen" Ich hob mein Brot um es ihr zu zeigen ,,Alleine?" fragte sie und ich nickte ,,Wo ist dein Vater?" Sie zog ihre Schuhe und Mantel aus und räumte beides vorbildlich ein ,,Bei der Arbeit, jemand wurde im Wald gefunden oder so." Ich aß mein Brot auf und räumte den Teller in die Spülmaschine ein ,,Interessant." Sagte sie und legte sich im Wohnzimmer auf die Coach. Ich ging wieder in mein Zimmer hoch und legte mich in mein Bett.

Am nächsten Tag wachte ich auf, die Anziehsachen welche ich mir am Abend zuvor zusammenstellte lagen auf dem Schreibtischstuhl bereit. Alle anderen waren schon wach da es eigentlich schon ziemlich spät war. Ich mochte es nicht früh auf zu stehen. Als ich mich anzog und nach unten ging um meine Familie zu begrüßen sah ich wie sie alle im Wohnzimmer saßen ,,Morgen" begrüßte ich sie. Auch Luna war dabei, welche für ihren Zustand gestern, heute ganz fit aussah ,,Ach, Morgen Eric" sagte Dad. Ich setzte mich neben ihn und fragte ,,Wie war es gestern?" Ich merkte wie er nur darauf wartete bis ihn endlich jemand danach fragte. Eigentlich durfte er uns das nicht sagen, doch er tat es trotzdem ,,Eindeutig Mord, das komische ist aber das wir keine Fingerabrücke gefunden haben. Obwohl die Person mit bloßen Händen ermordet wurde" Man merkte die Aufregung in seiner Stimme. Meine Mutter verdrehte ihre Augen ,,Das sind Kinder, mach ihnen doch keine Angst!" Ermahnte sie ihn ,,Ich bin kein Kind!" Mischte meine Schwester sich ein. Sie war schon volljährig, im Gegensatz zu meinem Bruder und mir. Wir waren siebzehn Jahre alt und sie neunzehn.

Ich schaute auf die Uhr und bemerkte, dass ich mich in einer halben Stunde mit Nia verabredet hatte. Ich sprang von der Coach auf und machte mich auf den Weg ,,Wo willst du denn hin? Du bist doch gerade erst wach geworden?" fragte Alan ,,Ich habe mich mit Eliot verabredet" log ich. Ich wollte nicht das er erfährt das ich mich mit Nia treffe, schließlich hat er sich gestern erst über sie lustig gemacht.

Ich schnappte mir mein Fahrrad und fuhr los. Ich fuhr an dem Wald vorbei welcher abgesperrt war. Die Spurensicherung war immer noch dort, eine Kollegin meines Vaters erkannte mich und winkte mir zu. Voller Panik sah ich weg und fuhr still weiter. Was wenn sie ihm sagen würde das ich mich in der Nähe des Tatortes herumgetrieben habe? Nach einigen Minuten kam ich endlich an ihrem Haus an. Es war ein altes Haus, nicht so wie unsers. Unser Haus war neu gebaut. Meine Eltern haben sehr lange nach dem perfekten Grundstück gesucht um es zu bauen.

Noch muss ich mir ein Zimmer mit meinem Bruder teilen, denn unserer Keller wird gerade umgebaut um noch mehr bewohnbare Räume zu schaffen. Ihr Haus war grau und klein. Die Farbe war an einigen Stellen beschädigt und der Zaun davor wurde mit dem Wind mitgerissen. Ich ging näher und klopfte an die Tür.

Sie öffnete diese direkt. Ich konnte meine Augen nicht von ihr lassen. Sie hatte ein kurzes schwarzes Kleid an welches zu ihren Haaren passte. Dazu trug sie weiße Schuhe. Ich fühlte mich nun schlecht das ich mir so wenig Mühe mit dem Outfit gegeben hatte ,,Du siehst toll aus" bemerkte ich ,,Danke" sagte sie und bat mich in das Haus hinein.

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