↠ 𝗙𝗜𝗥𝗘

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Die erste Liebe sollte etwas besonderes sein, doch ganz gleich wie sehr ich versuchte dich als das zu sehen, warst du nie mehr als der Junge, der mich liebte und dessen Liebe ich nicht erwidern konnte.

Du warst nie mehr als der Junge, der versuchte mich glücklich zu machen und den ich in mein tiefes Loch mit riss. Erbarmungslos. Ohne Aussicht auf Hoffnung. Denn das hatten wir nicht verdient. Kein Glück, keine Hoffnung, keine Wertschätzung.

Aber das sahst du nicht. Du sahst nur die bunten Blumen vor dem Schultor, das strahlende Weiß des depressiv machenden Gebäudes und die wärmende Sonne, die den schrecklichen Morgen erweckte.
Morgen für Morgen.

Du bemerktest nur mich, sahst nur mich, und liebtest nur mich. immer zu. Es tat dir nicht gut, ebenso wenig wie mir. Ich brauchte deine anhängliche, liebliche Art nicht, Fire.

Ich brauchte Abstand. Ruhe. Geduld. Du hattest das nicht. Geduld.

Du warst hektisch; Fire du warst lebensfroh, lebendig, ja geradezu explosiv.

Du warst alles was ich nicht sein konnte und nicht sein wollte. Ich war still, hoffnungslos und glich einem Mädchen das vollkommen von der Depression eingenommen wurde.

Aber das wolltest du nicht wahrhaben. Du wolltest nur das schmale Lächeln meiner Lippen sehen, in das Glitzern meiner grünen Augen schauen und das Lachen meines inneren hören.

Zugeben;
Mein Lächeln war nicht echt, meine Augen waren leer und trübe, ebenso wie mein Lachen, das du so gerne von mir hörtest.

Wir waren zwar das was alle von uns sehen wollten: das perfekte Pärchen, doch besonders gut waren wir nicht aufeinander zu sprechen. Wir stritten oft, was vielleicht irgendwo dazu gehörte. Ich mein, zu einer Beziehung.

Doch, Fire -Wir schrieen uns an, schlugen mit Worten, hassten mit unseren Augen und vergewaltigten unsere Seelen.

Wir waren nicht gut
Für einander.

Ich wusste das von Anfang an und du würdest es vielleicht noch bemerken, wenn der Zeitpunkt deines tiefsten Punktest erreicht war. Wenn ich dich vollkommen in meine Dunkelheit gerissen hatte. Ruckartig. Beinahe voller Hass, weil ich alles an dir so sehr hasste.

So sehr.

Deine Perfektion, deine Großzügigkeit und verdammt deine Lebensfreude. Doch ich schwieg, wobei du mich still beobachtetest.

Könnten wir jemals einander lieben?
Ich mein, konnte ich dich lieben?
Oder konntest du mich lieben, wenn du mein wahres Gesicht gesehen hattest?

Ich hielt in meiner Bewegung inne und schnipste die Zigarette zu Boden. „Du bist still geworden.", flüsterte ich und sah zu dir auf. Ich bemerkte, dass du von Tag zu Tag stiller wurdest. Es lag an mir. An meiner Nähe. Ich verdonnerte Leute dazu, zu schweigen. Unbewusst.

Wann war der Tag gekommen, an dem ich dich vollkommen in die Depression gerissen hatte? Du versankst in meinem Schwarzen, öligen See, das ich meine Seele nannte und Fire, du kamst nicht mehr heraus.

Wieso bemerktest du meine Hand nicht, die ich dir schreiend hin hielt? Ich wollte das du glücklich warst, denn das hattest du verdient -mehr als ich oder sonst wer, aber du warst nicht bereit mir von der Seite zu weichen, weil du wusstest, dass wenn du gehen würdest, ich auch ohne dich klar käme. Du wolltest es nur nicht wahr haben.

„Ich lausche nur deiner Stille, Honey", Es waren so einfache Worte, die mir doch zugleich den Atem raubten. Für einige Sekunden. Das war das einzige was ich wirklich an dir mochte, Fire. Es waren deine Gedanken. Denn diese und das wussten wir beide waren ein Chaos. Dein Kopf war durcheinander, verwüstet, zerstreut. Du versuchtest dich zwischen meinem und deinem Glück zu entscheiden, wobei du dir einredetest, dass dein Glück mit meinem zusammen hing. Wie zwei Ringe, die aneinander steckten, Fire.

Mach deine Augen auf, bitte.

Denn mehr als dich vorsichtig von mir zustoßen konnte ich nicht tun. Wann verstandest du es endlich?

Ich brauchte dich nicht. Ich brauchte niemanden.

Und Glück, Fire, kam nur mit der Freiheit, an die du nicht einmal im entferntesten dachtest.

Bist du glücklich, Honey?Where stories live. Discover now