Kapitel 2

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Die Frau hob ihren Kopf und lächelte mich mit einem freundlichen Lächeln an. Ihre Zähne hingen aneinander wie Perlen und man konnte ihre Lachfalten sehen,aber trotzdem wirkte sie nicht hässlich,sondern eher schön. "Guten Tag, womit habe ich die Ehre,dass mich so ein schöner junger Mann anspricht?",fragte sie und man sah,dass sie sich ernsthaft freute mich zu sehen. "Oh,Dankeschön. Sie sitzen so abseits und ich dachte,dass ich vielleicht ein wenig Zeit mit ihnen verbringen sollte.",antwortete ich ihr und versuchte möglichst freundlich zu sein,da ich eigentlich nie so geschwollen redete." Ach,nenne mich doch bitte Oma Annie. Das tun alle hier und du darfst das natürlich auch." "Okay Oma Annie",sagte ich," ich bin Junis und helfe hier ab heute ein bisschen aus." "Das ist schön. Möchtest du ein wenig plaudern? soll ich dir etwas vorlesen?" ohne dass ich ihr antwortete fing sie an mir mit ihrer zittrigen Stimme vorzulesen. Und obwohl ich merkte,dass sie sich anstrengen musste,klang es schön. Es klang einfach gut,wie sie vorlas. Ich war froh,dass keiner meine Gedanken lesen konnte,denn mir war es irgendwie peinlich,sowas zu denken. Ich fing an in Oma Annies Welt einzutauchen und konzentrierte mich auf ihr Buch.

"In der Nacht,als Ronja geboren wurde,rollte der Donner über die Berge,ja,es war eine Gewitternacht,dass sich selbst alle Unholde,die im Mattiswald hausten,erschrocken in ihre Höhlen und Schlupfwinkel verkrochen. Nur die wilden Druden liebten Gewitter mehr als jedes andere Wetter und flogen mit Geheul und Gekreisch um die Räuberburg auf dem Mattisberg..."

Lange las sie mir vor und ich bekam zu verstehen,wer Ronja war und um was die Geschichte ging. "Wie heißt das Buch?",fragte ich,als Oma Annie ein lange Pause machte."Du kennst es nicht?",fragte sie etwas erstaunt,ohne auf meine Frage einzugehen."Nein,mir hat nie jemand vorgelesen.",antwortete ich ihr. Es war nicht so,dass meine Eltern mich nicht mochten,nur waren Bücher bei uns nie von Bedeutung. Lieber waren meine Eltern mit mir Spazieren gegangen oder hatten Spiele mit mir gespielt. "Ronja Räubertochter", unterbrach Sie mich aus meinen Gedanken. "Aha.",sagte ich. Oma Annie lächelte mich an und ich wusste,dass ich sie mochte. Sie war zwar eine alte Frau,aber in irgendeiner Weise war ich stolz auf sie. Sie strahlte so eine ruhe und Fröhlichkeit aus und brachte mich zum lächeln. "Junis?",hohlte Petra mich aus den Gedanken. Sie musste wohl gerade herein gekommen sein. "Du kannst jetzt gehen. Danke. ",lächelte sie und ich beschloss,mich noch von Oma Annie zu verabschieden. "Auf wiedersehen! ",sagte ich und sie fragte,wann ich denn wiederkommen würde. "Sonntag."

Old but GoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt