Von Engeln und Anderem... (Tales Of Symphonia OC x Kratos)

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Die Frau erwachte, weil sich etwas Kleines schmerzhaft in ihren Rücken drückte. Um sie herum war es still. Nur ein paar Vögel zwitscherten. Es roch nach Gras und Erde.Das kleine Ding entpuppte sich als Kieselstein.

„Da! Sie bewegt sich!", dröhnte eine Stimme im Kopf der jungen Frau, die mit geschlossenen Augen auf dem Boden unter einem Baum lag.

Sie stöhnte und öffnete die Augen. Verwirrt blinzelte sie, bis sie langsam etwas erkennen konnte. Über sie beugte sich ein Junge.

„Hallo?", fragte er. „Bist du in Ordnung?"

Die Frau setzte sich langsam auf und musterte den Jungen. Er hatte verstrubbelte, weissblonde Haare und blaue Augen. Er war noch ein Teenager, soweit sie das erkennen konnte. Neben ihr ertönten Schritte und die Frau drehte den Kopf. Eine Frau, schätzungsweise in ihrem Alter, trat neben sie und setzte sich. Sie hatte dieselbe Haarfarbe und dieselben Augen wie der Junge. Die Beiden mussten Geschwister sein.

„Du solltest sitzen bleiben", sagte sie. „Deine Wunde blutet noch stark."

Wunde? Erst jetzt wurde sich die Frau des Schmerzes an ihrem Hinterkopf bewusst. Sie fasste sich an die schmerzende Stelle und berührte etwas Feuchtes, Warmes. Sie zog die Hand zurück und blickte auf das Blut, das an ihren Fingern haftete. Ihr Blut.
Die Frau neben ihr riss energisch am Ärmel ihres orangen Gewandes herum, bis ein reissendes Geräusch ertönte und sie ihn in der Hand hielt. Sie riss ihn auseinander, bis sie einen langen Stoffstreifen hatte, dann setzte sie sich hinter die Verwundete.

„Ich bin Raine und das ist mein Bruder Genis", sagte sie. „Wie heisst du?"

Sie begann vorsichtig die Wunde abzutupfen. Es tat höllisch weh und die Brünette schrie auf.

„Wie ich... heisse?", fragte sie, als der Schmerz ein wenig abgeklungen war. „Ich... Ich weiss nicht..."

„Du weisst es nicht?", fragte der Junge, Genis. „Wie, du weisst es nicht?"

„Klappe, Genis", sagte Raine und wandte sich dann an die Frau, während sie den Stofffetzen um den Kopf der Frau vor sich wickelte. „Weisst du, was passiert ist?"

„Nein... Wo bin ich hier?"

Die junge Frau blickte sich um. Alles um sie herum wirkte seltsam vertraut. Die Bäume. Der Weg, auf dem sie gelegen hatte. Sogar der Geruch. Es machte den Anschein, als wäre sie schon mal hier gewesen...

„Du bist in der Nähe des Dorfes, Iselia", erklärte Raine. „Am besten bringen wir dich erst einmal ins Dorf. Dort sehen wir dann weiter."

Sie half der Brünetten vorsichtig auf.

„Kannst du gehen?", fragte sie.

Die Namenlose nickte.

„Genis, lauf ins Dorf", bat Raine ihren Bruder. „Erzähl Lloyd alles. Er soll Wasser bereitmachen und Verbandszeug. Und dann denken wir uns einen Namen für sie aus."

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Raine führte die Frau in ein Dorf. Dort stoppte diese. Sie war schon einmal hier gewesen, das wusste sie. Aber wann?

Raine ging weiter. Die Frau beeilte sich, sie einzuholen. Vor einem Holzhaus blieben sie stehen. Die Brünette kannte dieses Haus. Sie wusste genau, wie es innen aussah. Woher wusste sie das?

„Komm", sagte Raine und wollte ins Haus gehen.


Aber die Frau bewegte sich nicht. Sie war auf etwas aufmerksam geworden.

One-ShotsWhere stories live. Discover now