dreiunddreißig

31.9K 993 160
                                    


Langsam öffnete ich meine Augen und nahm eine verschwommene Gestalt neben mir wahr. Ich bin wohl auf dem Sofa mit Carolin eingeschlafen während wir stundenlang geredet haben und die ganze Zeit irgendwelche Süßigkeiten gegessen haben. Als meine Augen sich an die Umgebung gewöhnt hatten, stellte sich die Gestalt als Ricardo heraus. Dieser kniete sich zu mir runter und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht weg. Durch seine warme Berührung schloss ich wieder meine Augen und nahm seinen Duft ein. Als ich wieder meine Augen öffnete, erkannte ich, dass er mich anlächelte. Ich lächelte schwach zurück bis ich bemerkte wie sein Gesicht total demoliert war. Erschrocken setzte ich mich auf und strich mit meiner Hand seine Haare aus dem Gesicht weg um seine Verletzungen genauer zu sehen.

„Was ist passiert?", fragte ich ihn besorgt und blickte ihn mit großen Augen an. Er legte seine große Hand auf meine Hand und langsam entfernte er diese von seinem Gesicht weg.

„Es ist spät. Du solltest weiter schlafen.", sagte er leise, woraufhin ich aber entschlossen mein Kopf schüttelte.

„Nicht bevor du mir erzählst was passiert ist.", sagte ich stur. Er seufzte daraufhin auf und stand dann wieder auf seine Beine auf. Er gesellte sich zu mir auf die Couch und nahm mich in seine Arme. Seinen linken Arm legte er über meine Schulter und drückte mich enger zu sich. Dann nahm er die Decke, die über mir lag, und deckte uns damit zu. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und genoss die Wärme von ihm. Er gab mir liebevoll einen leichten Kuss auf meinem Kopf und streichelte mit seinen Daumen meinen Arm entlang. Ich schloss für eine kurze Zeit wieder meine Augen und hörte seinen ruhigen Atmung zu. Die Uhr an der Wand zeigte mir, dass es schon viertel nach Mitternacht war.

„Wo ist Carolin?", fragte ich und unterbrach somit die Stille.

„Hab sie in ihr Bett gebracht. Als ich dich ebenfalls ins Bett bringen wollte, bist du aufgestanden.", sagte er leise. Ich nickte nur verstehend mit dem Kopf und kuschelte mich enger an ihm ran.

„Willst du mir nicht sagen was passiert ist?", fragte ich, drehte mich zu ihm um und schaute zu ihm hoch. Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht weg und schüttelte schließlich seinen Kopf.

„Vielleicht später aber jetzt musst du schlafen.", sagte er und gab mir dann wieder einen leichten Kuss auf die Stirn. Ich seufzte genervt auf aber hackte nicht weiter nach. Dann standen wir auf und zusammen liefen wir Hand in Hand aus dem Wohnzimmer. Er führte mich die großen Treppen hoch und vor der Tür von Carolin blieben wir stehen.

„Danke nochmal", sagte ich und sah zu ihm hoch. Wäre er nicht sofort zu mir gefahren, wäre ich wohl in den dunkeln Straßen von New York untergetaucht. Er runzelte die Stirn und kam mir einen Schritt näher.

„Wofür bedankst du dich Mariah? Es ist ein Teil meines Lebens geworden für dich da zu sein, dir zu helfen und dich in Sicherheit zubringen. Bedank dich niemals bei mir.", sagte er streng und sah mir dabei tief in die Augen. Ich nickte leicht und schmunzelte dann leicht. Wieder lag eine Stille zwischen uns, indem wir uns vertieft in die Augen sahen.

„Ich weiß, dass wir unsere schweren Momente hatten und uns nicht immer verstanden haben. Und ich weiß, dass ich ein ziemliches Arsch gegenüber zu dir war und dafür hasse ich mich selber auch. Es tut mir leid, Mariah.", sagte er und sah mich dabei traurig an. 

„Ich bereue keines dieser Momente, Ricardo. Egal wie kompliziert, wie schwer oder unmöglich es war. Ich würde niemals das alles bereuen.", sagte ich ihm wahrheitsgemäß. Er lächelte und legte seine starken Armen um meine Hüfte und zog mich enger zu sich. Lächelnd legte ich meine Arme um seinen Hals und drückte ihn runter zu mir.

„Bitte lass uns aufhören zu streiten. Ich halte es nicht mehr aus.", flüsterte ich und er nickte daraufhin einverstanden.

„Ich hab Fehler begangen und dich dadurch immer verletzt. Aber ich verspreche dir, dass es nie wieder vorkommen wird. Du bist mein Mädchen und nichts und niemand wird es ändern können." Dann bückte er seinen Kopf runter zu mir und drückte seine vollen Lippen gegen meine. Ich erwiderte sofort den Kuss. Plötzlich packte er mich und drehte uns im Kreis, wodurch ich anfing zu lachen.

„Wir werden Carolin noch aufwecken.", sagte ich lachend als er mich wieder auf die Beine stellte.

„Ich will mich aber nicht wieder von dir getrennt werden.", sagte er schmollend, was mich zum schmunzeln brachte

„Wir werden uns heute früh sowieso wieder sehen.", sagte ich, gab ihm einen kurzen Kuss auf den Mund und drehte mich um und wollte in Carolins Zimmer gehen. Doch  Ricardo war wohl nicht so begeistert von dieser Idee, da ich plötzlich wieder von ihm gepackt worden bin und auf seine Schulter geschmissen wurde.

„Ricardo, was machst du?", fragte ich geschockt und riss meine Augen auf.

„Du schläfst heute bei mir. Keine Widerrede.", sagte er während er in sein Zimmer lief. Wie ein Sack taumelte ich auf seinem Rücken und wurde dann schließlich auf sein großes Bett geschmissen. Ricardo schloss seine Tür zu und stürmte dann auf das Bett und schmiss sich darauf. Ich fing an zu lachen und wurde gleichzeitig von Ricardo zerquetscht. Ihm machte es nichts aus, da er immer noch auf mir lag und dann plötzlich anfing mir auf meinem Gesicht überall Küsse zu verteilen. Lachend versuchte ich mit meinen Händen ihn zu stoppen, was aber nicht klappte.

„Ricardo hör auf.", sagte ich unter meinem Lachen. Er hörte tatsächlich auf und sah mich dann lächelnd an.

„Ist dir eigentlich bewusst wie wunderschön du bist.", sagte er verträumt und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich lächelte und wurde leicht rot. Plötzlich drehte uns Ricardo so, dass ich auf ihm lag.

„Ist dir eigentlich bewusst wie attraktiv du bist?", sagte ich und er fing an breit zu lächeln.

„Ich weiß. Es gibt keine Person auf der Erde, der mich nicht attraktiv findet. Du hast Glück so einen gut aussehenden Freund an deiner Seite zu haben.", sagte er eingebildet und zwinkerte dann. Ich lachte empört auf und nahm dann ein Kissen in die Hand und schmiss es auf seinem Gesicht.

„Bild dir ja nichts ein.", sagte ich lachend. Geschockt sah er mich daraufhin an.

„Du weißt wie es geendet hat als du mir schon mal ein Kissen auf meinem Gesicht geschmissen hast.", sagte er leicht knurrend. Meine Augen weiteten sich und langsam und vorsichtig stand ich auf. Leider war es schon zu spät, da wurde mir ein Kissen voll in die Fresse geschmissen. Ricardo fing an zu lachen und zeigte mit seinem Finger auf mich.

„Du bist gemein.", sagte ich beleidigt und überkreuzte meine Arme ineinander.

„Ohh, ist das Baby beleidig?", sagte er belustigt und kam mir dann näher. Ich aber drehte mich gespielt beleidigt um und schmollte auf. Er lachte über mein Verhalten und drückte mir einen Kuss auf meine Wange während er mich von hinten umarmte.

„Verzeihst du mir?" Erst tat ich so als ob ich stark überlegen würde, nickte aber dann mit dem Kopf. Er gab mir wieder einen Kuss und legte sich dann hin und klopfte dabei auf die Stelle neben sich. Ich ließ ihn nicht lange warten und kuschelte mich an ihn ran. Dann deckte er uns zu und er gab mir wieder einen Kuss auf dem Kopf. 

„Ich liebe dich Mariah. Vergiss das nicht.", flüsterte er zu mi zu, wobei ich nickte und zufrieden lächelte.

„Ich dich auch, Ricardo."

RICARDOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt