Waterpuppet

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Waterpuppet

Manche Leute nennen mich ein Held. Damit kann ich nicht einverstanden sein, denn es ist nur ein Teil der Wahrheit. Ob du es glaubst oder nicht, ich habe ein Ertrinkenden gerettet, zog ein Mädchen aus einem brennenden Gebäude, und ich rettete einen Hund vor einem schlimmen Hochwasser. Meine Freunde dachten, ich sei verrückt, aber ich war der Meinung, dass ich nur meine Menschlichkeit ausübte. Das und ich war irgendwie ein Adrenalin-Junkie. Es war mein heimliches Vergnügen. Ich war mehr als einmal Fallschirmspringen und Bungee-Jumpen. Ich sprang von der Kante eines riesigen Wasserfalls in der Hoffnung, dass ich nicht im flachen Wasser aufkomme. Ich habe ein paar Narben für meine Bemühungen, zu demonstrieren. Ich tue nicht wirklich abenteuerliche Sachen, an die ich mal gewöhnt war. Nicht nach dem, was passiert ist.

Vor etwa sieben Jahren, ein paar Freunde und ich waren gerade auf dem Heimweg von einer Silvesterparty. Es war eiskalt draußen, und wir mussten sechs Blöcke gehen um zu unserem Studentenwohnheim zu kommen. Wir alle begannen zu gehen, fürchtend davor die nächsten zwanzig Minuten oder so bei -20°C umherzuwandern.

"Hey, w- wartet mal ein Mal einen Moment,", sagte Jarrod mit seinem betrunkenen Stottern "es wäre schneller, wenn wir durch den Park abzukürzen." Wir alle nahmen uns einen Moment, um darüber nachzudenken. Die Stadt wieß darauf hin, dass sie den Park aus irgendeinem Grund schloßen. Etwas über zu viele Risiken, wie fallende Bäume oder Menschen die im Teich ertrinken könnten. Michelle zuckte bei dem Gedanken zusammen, zu Fuß durch eine Art Friedhof zu gehen. Ich, Jarrod und Ellisia schmunzelten über sie. Der kalte Wind wehte und stach in meine Wangen. Es würde uns zusätzliche 18 Minuten ersparen, also beschlossen wir, durch den Park zu gehen.

Wir fanden schnell einen Weg zum Eingang, hüpften über das Tor und begannen zu gehen. Es war auch um zwei Uhr morgens ein schöner Ort. Das Licht vom Mond glitzerte im Frost, der auf den Ästen lag. Ich erinnerte mich, als Kind mit meinen Eltern durch den Park gegangen zu sein. Im Sommer durch den Weiher waaten, die Touristen in ihrem gemieteten Booten sehen, den Tag genießen. Ich war ziemlich gespannt darauf zu sehen, wie der Weiher im Mondschein aussehen würde. Es war so lange her, dass ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, geschweige denn in der Mitte des Winters und in der Stille der Nacht. Es wäre ein sehr ruhiger Spaziergang gewesen, wenn Michelle und Jarrod nicht darüber gestritten hätten wer mehr am meisten trinken konnte ohne zu brechen. Da ich und Ellisia die beiden Nüchternsten der Gruppe waren, stützen wir sie und sorgten dafür, dass sie nicht auf dem Weg auszurutschen und sich ihre Köpfe aufschlugen.

Wir näherten uns dem Weiher und er sah im Mondlicht absolut atemberaubend aus. Noch besser als das, was ich in Erinnerung hatte. Wir waren stehen geblieben, um die schöne Aussicht zu genießen, als Michelle etwas bemerkte.

"Was zur Hölle ist das?" fragte sie, auf etwas auf dem Eis deutend. Wir alle sahen genauer hin und sahen etwas, was bestimmt all unsere Herzen bis zum Hals schlagen ließ. Ein kleines Mädchen saß in dem eisigen Ödland fest. In Panik rannten wir sofort in Richtung Ufer, unsere Handys bereit. Ellisia war die erste, die jemanden an den Hörer bekam. Verzweifelt erzählte sie dem Polizist, was los war. Die ganze Zeit über stand das Mädchen einfach nur da. Sie bewegte sich nicht, schrie nicht nach Hilfe.

"Bist du okay?" schrie ich und legte meine Hände um meinen Mund, um meine Stimme zu verstärken. Sie stand immer noch dort in der Stille. Während wir am Ufer in Panik gerieten, hörte ich etwas. Etwas undeutliches, aber spürbares. Ich sagte allen, sie sollten still sein und zuhören. Ich umfasste mein Ohr mit der Hand und hörte in Richtung des Mädchens. Ich konnte nicht genau erkennen, was es für ein Geräusch war. Dann traf es mich.

"Das Eis bricht." sagte ich. Jemand musste daraus gehen und sie jetzt holen. Meine Freunde gingen hin und her, fragten sich, was sie jetzt tun sollten. Wenn sie nicht handeln, muss ich es tun. Ich nahm ein paar tiefe Atemzüge, verspannte mich und betrat dann vorsichtig das Eis. Mein Trio von Freunden blieb stehen und sahen dass ich dabei war auf den Weiher zu gehen.

FeAr -creepy stories-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt