Kapitel 14

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Isobell war zu Marcies Wohnung gelaufen, weil sie nicht nach Hause gehen wollte, da sie wusste, dass die Stille bald ohrenbetäubend und die Angst allein zu sein, überwältigend werden würde.


Marcie hatte den Schock ihres Lebens, Isobell bis auf die Knochen durchnässt vor ihrer Wohnungstür stehen zu sehen. Als sie sie jedoch sah, wusste sie sofort, dass etwas nicht stimmte und ohne Fragen zu stellen, hüllte sie diese in eine Umarmung. Eine Handlung, die Isobell dazu brachte, ein wenig in ihre Schulter zu schluchzen.


Marcie selbst hatte ihre Freundin zu Besuch, die besorgt in der Nähe herumschwirrte. Sie war sich nicht sicher, ob sie den Moment zwischen den beiden besten Freundinnen unterbrechen sollte, indem sie ihren eigenen Trost anbot. Obwohl sie Isobell nie getroffen hatte, betrachtetet sie diese, wegen Marcies hoher Meinung von ihr, als eine Freundin.


Sanft steuerte Marcie Isobell in ihre Wohnung und bat Madison gleichzeitig, eine Tasse Tee zu machen. Währenddessen half Marcie Isboell trocken zu werden und ließ sie mit einigen ihrer alten Jogger zurück.


„Weißt du, was los ist?", fragte Madison leise, als Marcie in die Küche kam.


„Nein, sie hat kein Wort gesagt, aber ich schwöre bei Gott, wenn dieser Mann sie auf irgendeine Weise verletzt hat, werde ich dafür Sorgen, dass er es bereut.", Marcies Hände verkrampften sich vor Wut, bei dem Gedanken.


Madison strich sanft über Marcies Arm, um sie zu beruhigen.


„Lass uns keine voreiligen Schlüsse ziehen, warte einfach ab, was sie zu sagen hat, mh?"


Marcie schloss die Augen und atmete geräuschvoll durch die Nase aus, bevor sie schwach zustimmend nickte.


Obwohl Isobell warm und trocken war, konnte sie immer noch spüren, wie der Regen, wie kalte Fingerspitzen, über ihre Haut lief, so dass sie vor Kälte zitterte.


Sie saß auf Marcies Bett, beugte sich vor und legte den Kopf in ihre Hände, ohne zu wissen, was sie sonst noch mit sich anstellen sollte. All diese Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum.


Erstens: Warum hatte sie ihn nicht erkannt?


Zugegeben, sie war nicht die eifrigste Kinogängerin, und sie konnte sich nicht daran erinnern, je einen Film mit ihm gesehen zu haben. Sie war ebenfalls keine Klatschbase der Stars, denn so etwas interessierte sie nicht. Aber wie es nun mal in dieser Medien besessenen Welt unvermeidlich war, wusste sie, wie Archie Heldom aussah.


Zweitens: Wie konnte sie nur so dumm sein?


Er hatte sie in ein falsches Gefühl von Sicherheit gelockt und sie hatte ihn gelassen. Nun ja, sie hatte ihn nicht so sehr gelassen, sondern hatte aktiv gewollt, dass er es tat.


Sie sollte inzwischen ein Meister darin sein Lügner zu erkennen, aber nein, anscheinend war sie so leichtgläubig wie immer.


Isobell kämpfte sich vom Bett, sie wusste, dass sie zu Marcie gehen und ihr, ihr unerwartetes Auftauchen erklären musste.

Wrong Number | deutsche ÜbersetzungWhere stories live. Discover now