1. Kapitel

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"Kalea, wo bist du?", fragte Mama verwirrt. Ich musste mich bemühen, nicht loszulachen. Ich hatte mich unter dem Bett versteckt und Mama musste mich suchen.

"Kalea? Ich werde dich finden!", drohte sie. Sie drehte sich um und lief zu meinem Schrank. Dann lief sie zum Pult. "Ich weiss, dass du hier drin bist.", sagte sie und mir entfuhr ein leises Kichern. 

Mama drehte sich zum Bett um und kam immer näher. Aber vor dem Bett blieb sie wieder stehen. "Nanu? Ich dachte, ich hätte etwas gehört?", meinte sie und wieder quitschte ich leise.

Jetzt duckte sich Mama und schaute zu mir unters Bett. "Gefunden!", lachte sie und ich kicherte los. "Aber du hast ganz lange gebraucht!", meinte ich, und wollte unter dem Bett hervor krabbeln, da knallte es vor dem Haus.

Mama drehte sich erschrocken um und ich schaute sie fragend an. "Mama was war das?", wollte ich wissen.

Sie war plötzlich total ernst und lief zum Fenster, weil man von da zu der Haustür hinunter sah.

"Kalea, blieb unter dem Bett, komm nicht hervor und sag kein Wort. Wenn die Männer wieder weg sind gehst du aus dem Haus, verlässt die Insel und kommst nie mehr zurück!", befahl sie mir streng.

Ängstlich schaue ich Mama an. "Und was ist mit dir?" "Ich komme etwas später auch mit, und jetzt versteck dich!", befahl sie nochmals und ging aus meinem Zimmer heraus.

Ich hörte, wie sie die Treppen hinunter rannte und gleichzeitig krachte es wieder so laut.

Ich hatte Angst.

Ich kroch so nahe an die Wand wie ich konnte und drückte meinen Teddy näher an meine Brust. Er würde mich beschützen.

Unten gab es Geschrei, ich hörte Schüsse und meine Mama schrie. Ich begann zu weinen und drückte mir meine Hände auf die Ohren.

Es schien nicht mehr aufzuhören. Ewig lag ich unter meinem Bett, presste mir die Hände auf die Ohren und weinte leise. Ich hatte Angst um Mama, aber sie hatte mir befohlen, mich hier zu verstecken. Also würde ich das tun.

Dann wurde es endlich wieder leise und ich hörte nur noch Stimmengemurmel.

Zögernd löste ich meine Hände von den Ohren und hörte wie jemand die Treppen hinauf lief. Ich freute mich schon, weil ich dachte, Mama würde nach mir schauen kommen, aber jemand anderes kam in mein Zimmer.

Er trug schwarze Stiefel, blaue Hosen und ein weisses Hemd, ausserdem hatte er ein Gewehr in der Hand. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen.

Ängstlich hielt ich die Luft an, als er im Raum herum lief und alles anschaute. Als er eine meiner Zeichnungen von der Wand riss und sie mit einem spöttischen Lachen auf den Boden warf, begann ich wieder stumm zu weinen.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als er vor dem Bett stand, wie Mama es nur kurz vorher gemacht hatte. Aber zum Glück drehte er sich wieder um und ging aus dem Zimmer.

"Sie hat die Warheit gesagt, das Gör ist nicht hier.", rief er nach ein paar Minuten und ging die Treppen wieder hinunter. "Warst du in jedem Raum?", rief jemand von unten.

"Ja.", erwiderte er. "Jemand sollte hier warten, bis es zurück kommt.", meinte die Stimme von unten.

"So lange wird die Tochter ja nicht mehr weg sein, es ist bereits Abend." Sprachen sie von mir? Sie warteten auf mich?

Mein Herz schlug wieder bis zum Hals und ich biss fest die Zähne zusammen. Mama hat gesagt, ich soll weglaufen, wenn die Männer weg sind, aber wie soll ich das machen, wenn sie hier warten?

Und wenn sie lange warten, merken sie vielleicht, dass ich gar nicht weg bin, sondern hier und mich versteckt habe. Ich beginne zu zittern und verstecke mein Gesicht in meinem Teddy. Bald ist er nass, weil ich soviel geweint habe.

Mein neuer Papa || One Piece FFDonde viven las historias. Descúbrelo ahora