Shadowsoul - Pfad der Schatten - Prolog

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Prolog

Er sah sich um. Weit und breit war alles still. Nur das gleichmäßige Atmen der schlafenden Cassidy war zu hören. Sanft strich er mit der Hand über ihren kleinen Kopf, der aus dem Schlafsack hervorlugte. Sie zitterte leicht, doch sobald er sie berührte, schlief sie wieder ganz friedlich. Sie wusste, dass er hier war, sie beschützte und sie vertraute ihm. Ihre Kräfte würden später einmal enorm werden. Aber soweit es ihm möglich war, würde er versuchen ihr ein normales Leben wie allen anderen  Menschen zu schenken. Dann würde sie nie von ihren Fähigkeiten, ihrer Gabe, auf den Pfaden der Schatten zu wandeln, erfahren. Denn sie ist von nun an die Letzte.

Er schritt von Raum zu Raum. Kein Anzeichen der Wesen, die ihre Eltern ermordet hatten. Gut. Hoffentlich ist sie hier erst einmal sicher, zumindest für diese Nacht.

Nun befand er sich wieder in ihrem Schlafraum. Für die Kleine war es heute  ein harter Tag gewesen. Er ließ sich neben ihrer schlafenden Gestalt sinken, summte leise eine uralte Melodie und dachte an den heutigen Morgen zurück.

Ihre Eltern hatten sie in den Kindergarten gebracht, sich nach der letzten Umarmung verabschiedet und waren dann gefahren. Cassidy ging nun schon knapp eine Woche in den Kindergarten. Also hatte sie sich schon relativ gut eingewöhnt. Der Morgen verlief wie jeder andere auch; sie verbrachte ihn spielend mit ihrer neuen Freundin Ann. Beide hatten sich schon vom ersten Tag an gut verstanden. Die Erzieherinnen, gute Freunde von Cassidys Eltern, riefen alle Kinder zum Mittagessen. Dann schliefen alle in dem Raum, in dem sie sich jetzt befanden. Den Rest des Nachmittags durften sie draußen verbringen. Um den Kindergarten herum befand sich eine große Grasfläche mit vielen Spielgeräten. Aber bald wurde es Zeit, ihre Eltern würden jeden Moment kommen und sie abholen. Auch alle anderen Kinder packten ihre Sachen zusammen und warteten bis sie von ihren Eltern nach Hause gebracht wurden. Doch Cassidys Eltern kamen nicht. Die Erzieherinnen versicherten ihr, sie würden warten bis auch ihre Eltern auftauchen. Aber mit jeder Minute, die verstrich, wurde sie trauriger. Am frühen Abend schließlich stand sie nur noch auf einem Hocker vor dem Fenster und blickte hinaus. Er stand neben ihr, ungesehen und doch von ihr bemerkt. Er lehnte seinen Arm an ihre kleine Schulter, spendete ihr stumm Trost. Doch er wusste, ihre Eltern würden nicht mehr kommen, sie waren tot. Genau das hatten sie gefürchtet seit einige Schatten ihnen von der Ankunft dieser dunklen Wesen berichtet hatten. Schließlich sahen auch die Erzieherinnen ein, dass Cassidys Eltern heute nicht mehr kommen würden. Leise, von ihr nicht gehört, berieten sie, was sie denn nun mit ihr machen sollten. Nach einiger Zeit entschieden sie sich, sie für diese Nacht hier schlafen zu lassen. Sie bereiteten alles vor, was Cassidy brauchte, denn keine konnte diese Nacht auf sie aufpassen. Sie wussten nichts von ihm, er würde bei ihr bleiben, über sie wachen, wenn sie fest schlief. Als alles geregelt war, wünschten sie der immer noch tieftraurigen und auch enttäuschten Cassidy eine gute Nacht. Vor der Tür haderte eine Erzieherin noch, ob sie abschließen sollte. Sie kam zu dem Schluss, dass es besser wäre, wenn im Falle eines Feuers, Cassidy eine Chance zur Flucht hätte. Dafür schloss sie das Tor des großen Zauns, welcher das Gelände umsäumte, ab. Er blickte aus dem Fenster, sah wie sie den Schlüssel herumdrehte und ihren Schirm aufspannte, denn es hatte angefangen zu regnen. Bald war ihre Silhouette im Nebel verschwunden. Er wandte sich um und betrachtete das kleine Mädchen, welches sich tief im Schlafsack verkrochen hatte, ihr Lieblingskuscheltier, eine weiße Katze, das Geschenk ihrer Eltern zu ihrem letzten Geburtstag an sich gedrückt. Doch schlafen konnte sie nicht. Er beschloss, da sie noch jung war, feste Gestalt anzunehmen und ihr beim Einschlafen zu helfen. Erst schaute sie ihn verwirrt und auch etwas überrascht an, doch dann leuchtete eine Art Erkennen in ihren Augen auf. Sie wusste, wenn auch nur im Unterbewusstsein wer und was er war. Sie kam zu ihm, die Katze in ihrer rechten Hand und er nahm sie in den Arm, sie schmiegte sich an seine Brust und schloss bald darauf die Augen. Er fing an, die Melodie eines alten Schlaflieds zu summen und tatsächlich schlief sie nach ein paar Minuten ein. Als er sicher war, dass sie fest schlief, legte er sie in den Schlafsack zurück.

Langsam tauchte er aus seinen Erinnerungen des letzten Tages auf.  Hatte er nicht eine Art Rascheln gehört? Sofort war er auf den Beinen und lauschte, nichts…doch, da! Rascheln, ein Rumpeln und dann ein unterdrückter Fluch.

Mist!

Die Wesen hatten rausgefunden, wo sich Cassidy aufhielt und kamen jetzt mitten in der Nacht, um sie zu holen.

Er nahm die immer noch schlafende Kleine auf seine Arme und lief…

Shadowsoul - Pfad der Schatten - A Book by MadlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt