Kapitel 23 - Leos Sicht / Killians Sicht

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× Leos Sicht ×

Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich erst einmal alles verschwommen und ich wusste nicht, was passiert war und wo ich mich befand. Unter meinem Kopf spürte ich eine weiche Unterlage. Über mir lag etwas, dass mich wärmte, wahrscheinlich eine Decke.

Mein Blick schweifte durch das helle Zimmer. Es kam mir sehr bekannt vor. Ich erkannte es als Zimmer in einem Krankenhaus.

„Oh, Sie sind endlich wach", kam es von einem Krankenpfleger, der im Zimmer war.

Wahrscheinlich war ich schon eine ganze Weile hier.

„Wie geht es Ihnen, Frau Thorne?", lächelte er mich warm an.

„Herr...", entwich es mir und ich musste mir einen genervten Unterton verkneifen.

„Wie bitte?", blinzelte er mich verwirrt an.

„Herr Thorne!"

Ich sah ihn mit einem festen Blick an.

„Herr ... Herr Leon Thorne!", beharrte ich weiter. „Ich will als Mann angesprochen werden!"

Er sah mich immer noch verwirrt an, sah auf seine Unterlagen und nickte dann.

„Okay, dann werde ich das so weitergeben."

Er kippte das Fenster in meinem Zimmer an, verließ es dann wieder und ließ mich alleine.

Doch bevor er die Tür wieder schloss, sagte er noch: „Ich finde diesen Schritt, den sie gehen, sehr mutig. Der Arzt wird auch bald zu Ihnen kommen und nach Ihnen sehen."

Auf meine Lippen legte sich ein leichtes Grinsen. Er wusste, was ich damit sagen wollte und er wusste, dass es nicht nur eine Phase war. Ich versuchte, mich aufzurichten, doch es gelang mir nicht, denn der Schmerz in meinem Brustkorb ließ mich zusammenzucken.

„Was...?", presste ich hervor. „Was ist los?"

In meinem Kopf suchte ich nach einzelnen Splittern, die ich zusammensetzen konnte, damit ich mein Gedächtnis wieder vervollständigen konnte. Nach und nach kamen mir immer wieder Bilder in den Sinn, die ich zusammenfügte.

Ich war mit Fynn in dem Café, hatte ihm erzählt, dass Killian sich von mir getrennt hatte und dann war Killian aufgetaucht. Er hatte gemeint, dass ich schnell Ersatz für ihn gefunden hatte und dann... Dann ist er gegangen und ich wollte ihm hinterher... Dann ist alles um mich herum schwarz geworden. Wahrscheinlich hatte einer der Gäste einen Notarzt oder Krankenwagen gerufen, der mich dann hierher gebracht hatte. Und jetzt musste ich auf den Arzt warten, damit ich erfuhr, was mit mir los war und wie es mit mir weitergehen würde...

Nach einer gefühlten Ewigkeit trat ein Mann im weißen Kittel in den Raum und sah mich, mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen, an.

„Leo-...", kam es ihm zwischen den Lippen hervor. „Was machst du denn hier?"

Ich blinzelte kurz, denn ich musste die Tatsache, dass mir Samuel gegenüber stand, erst einmal verarbeiten.

„Ich bin ... scheinbar zusammengebrochen", murmelte ich leise und versuchte, mit den Schultern zu zucken.

Samuel kam zu meinem Bett und blieb davor stehen.

„Ich weiß", sagte er ruhig. „Dein Kreislauf hat schlapp gemacht und du bist umgekippt."

Wahrscheinlich war die Frage, nach dem Grund meines Aufenthaltes, nicht so gemeint, dass ich sie beantworten sollte.

„Warum bin ich zusammengebrochen? Was war der Grund dafür?"

Im fremden Körper - Auf dem Weg ins richtige LebenWhere stories live. Discover now