Rêves (3)

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Er trat mich die Kellertreppe runter.

Das schwere Einschnappen des Schlosses hinterließ ein Echo in der schmerzenden Leere, in der ich nur noch mehr fühlte, wie meine unter seinen Sohlen angebrochenen Rippen pochten.

Ich atmete schwer, tastete an der kühlen, feuchten Wand nach dem Lichtschalter. Die nackte Glühbirne flackerte und ihr gedimmtes Licht fiel auf jede Ecke des kleinen Raums; auf die angeschimmelte Matratze auf dem Boden, den leeren Eimer daneben und die horizontal an die Wand genagelte Holzstange.

Die Zeit war jedes Mal hier stehengeblieben, das einzige Anzeichen von vergehender Zeit war das beinahe regelmäßige Flackern des Lichts. Wenn ich rauskäme, würde ich anhand der Zeitung und des Radios bemerken, dass Stunden, Tage, Wochen vergangen waren.

Er würde oft herunterkommen, jedes Mal bleiben. Mir Essen bringen, irgendwas proteinhaltiges, und mich zwingen, es herunterzuschlucken. Das Essen und der seltsame Geschmack im Wasser würden mich müde machen, und ich würde aufhören, mich zu wehren.

Ich ging auf die Stange zu. Erste Position. Es tat weh. Zweite Position. Dritte. Vierte. Fünfte.

"Das machst du gut." Seine Hand war auf meinem Rücken.

Ich drehte mich um und schlug aus Reflex zu.

"Alec..."

Ich keuchte. Cal hielt sich die Wange. Ihre andere Hand war klauenartig geöffnet, Teile einer Tasse lagen zersplittert auf dem Teppich, auf dem sie vor mir kniete, ihr Schoß war nass und da waren Kaffeeflecken auf ihrer Hose und dem Teppich.

"Alec, oh Gott." Sie lehnte sich vor und umschloss meinen Oberkörper. Ich klammerte mich an sie, krampfartiges Schluchzen durchschüttelte mich.

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⏰ Last updated: Jul 20, 2016 ⏰

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Sein WunderkindWhere stories live. Discover now