4 - Videospielhülle

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Ich öffnete meine schweren Augenlieder. Mein Mund war wie ausgetrocknet und mir war warm. Gewaltig warm, deswegen war ich um so dankbarer, als ein Windzug meine freien Hautstellen für einen kurzen Moment erfrischte.

Ich blickte gelassen nach rechts, von wo der geliebte Wind kam und sah, dass Bandit über dem offenen Fenster gelehnt, eine Zigarette rauchte. Mit den Ellenbogen stützte sie ihren Oberkörper und ihr linker Fuß tippte gelassen irgendeinen unhörbaren Takt. Ich konnte nicht anders als ihre unbewusste Schönheit zu bewundern. Ihre welligen Haare waren so zerzaust, dass sie wieder perfekt aussahen. Ihre Augen blickten in das Nirgendwo, welches ihre undenkbaren Gedanken verschluckte. Sie drückte den Nikotinstab aus und seufzte, bevor sie sich in meine Richtung drehte.

"Oh, guten Morgen Chelsea!", ihr ausgeglichener Gesichtsausdruck lies die ganze Hitze in meine Wangen schießen, ich wurde auf frischer Tat ertappt würde ich sagen, doch wäre dies eine Straftat, würde ich heute noch freiwillig hinter Gitter treten, "Wie geht's? Alles beim Besten?"

"Einwenig schlapp und noch müde aber ansonsten prächtig.", gab ich ehrlich zurück. Das Leben war eben kein Teenie-Film; mir war nicht teuflisch übel, ich hatte keinen Filmriss und lag nicht nackt neben irgendeiner fremden Person, sondern angezogen vor dem Mädchen, für das ich Gefühle empfand.

Diese schenkte mir nun ein Lächeln: "Das freut mich! Wie fandest du deine erste Party?"

Auch wenn ihre Lippen trocken waren, fand ich sie unwiderstehlich. Auch wenn ihre Stimme in diesem Moment ganz besonders rau klang, bekam ich angenehme Gänsehaut. Auch wenn ihre Augen angeschwollen waren, fesselten sie mich mehr als ein gutes Buch.

Ein Klingeln ertönte, stoppte mich davon zu antworten.

"Mein Handy hatte sich erhängt, es muss deins sein.", Bandit warf sich mit dem Rücken auf das weiche Bett, ihr Kopf befand sich an meinen Beinen.

Ich betastete hastig den Bereich um mich herum und entdeckte mein Smartphone unter dem, von mir zerdrückten, Kopfkissen. Jack's eingespeicherter Name erleuchtete den Display.

"Hey, Jack. Ist alles in Ordnung?", sprach mein Mund, während meine Gedanken ganz bei dem Mädchen an meiner Seite waren.

"Alles easy Süße!", er klang so aufgedreht wie immer, "Mark ist einwenig Hungover aber ich habe alles unter Kontrolle!"

Ich lies ein müdes Kichern heraus: "Da vertrau ich dir mal. Ach und uns geht's blendend. Danke der Nachfrage!"

"Na, wenn's euch so blendend geht, kommt raus zum Auto! Wir warten hier."

Nach einem sehr liebevollen Abschied, schaute ich erstmal auf die Uhrzeit: kurz nach Mittag.

"Jack und Mark warten draußen am Wagen.", informierte ich Bandit.

"Na, dann mal los!", sprach Bandit enthusiastisch.

Wir erhoben uns, checkten ob irgendwas vergessen war und verliessen das Gebäude. Nun das Haus sah aus, wie in einem Film. Überall lagen schlafende Schüler und Müll. Sehr viel Müll.

Die Luft draußen war sommerlich, jedoch bedeckten graue Wolken den Himmel, bereit jeden Moment einen aggressiven Schauer niederfallen zu lassen.

Der grünhaarige Junge war an das Auto gelehnt und beendete gerade eine Zigarette.

"Mark sitzt drin. Der Arme hat Kopfweh also bitte, seid gute Mädchen für heute und verhaltet euch leise.", zwinkerte er und stieg ohne Weiteres ein.

Graffiti || girlxgirlWhere stories live. Discover now