Freundschaft

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Es war schon interessant zu sehen, dass obwohl Kiran, Seth und ich alle jeweils unterschiedliche Fächer studierten, wir dennoch in dieser riesigen Universität zusammen gefunden haben. Bei Seth und ich, hätte ich es ja noch verstanden, da wir im selben Studentenwohnheim lebten und wir uns früher oder später über den Weg gelaufen wären. Dennoch leitet sich unser Zusammentreffen aus einem ganz anderen Ursprung her.

Es geschah an einem der Tage der Woche, an denen die Vorlesungen starteten. Es sprach sich das Gerücht um, dass immer wieder paar Schüler, alle männlich und unter denen nur Erstsemester, vor den Vorlesungen verschwanden, obwohl sie nur einige Augenblicke davor von seinen jeweiligen Freunden gesichtet wurden. Vor Aufregung wurden von den neuen nicht entführten Studenten zunächst alle möglichen Theorien entwickelt. Anfänglich nur aus Spaß. Als die Zahl der „Entführten" jedoch zunahm, begangen sich einige doch ernsthafte Sorgen zu machen. Nichtsdestotrotz hab ich dieses Gerede von Anfang an ignoriert und hab meine Vorlesungen besucht, bis ich selbst Opfer von diesen Entführungen wurde. Es widerfuhr mir, als ich mich auf den Weg zum nächsten Hörsaal verirrte. Einsam und verlassen lief ich auf den Campus umher. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich die Hälfte der Vorlesung schon verpasst habe. Gerade in dem Moment als ich mich zum Gehen aufmachen wollte, erblickte ich einen Menschen. Er begutachtete das Schild vor einem der kunstvoll verzierten Gebäude sorgfältig. Vom weiten erkannte ich, dass er frustriert ausatmete. Es war wohl nicht das Gebäude, wonach er suchte. Er schaute sich verzweifelt in der Gegend um, wobei der Wind ihm  spielerisch durch die Haare fuhr. Als er meinem Blick begegnete leuchteten seien Augen einen Moment auf und wir gingen beide, ein wenig erleichtert nicht ganz allein in diesem wüsten-ähnlichen Campus zu sein, aufeinander zu.

„Entschuldigung, weiß du, wo der Hörsaal 5 ist?", fragte ich ihn höfflich.

„Ich habe keinen Plan.", erwiderte er lächelnd. „Und weiß du zufällig, wo der Hörsaal 17 ist?"

„Das weiß ich genauso wenig."

„Die sollten den Campus echt mal besser beschriften. Da findet man sich ja besser im Irrenhaus besser zurecht."

„Na ja. Die einzigen, die sich hier nicht zurechtfinden sind wir beide, wie du siehst." Ich verwies auf unsere menschenleere Umgebung.

Er lachte leise. „ Da hast du wohl oder übel Recht. Ich bin Kiran, 1. Semester, Psychol...

Er erstarrte mitten im Satz. Seine Miene warnte mich nur eine Millisekunde, bevor Dunkelheit über mich hineinbrach und ich von hinten festgehalten wurde. Ich stoß meinen Angreifer kräftig einen Ellenbogen in die Rippen, woraufhin er mich keuchend losließ. Nur einen Moment danach, wurde ich von noch mehr Händen erfasst, von denen eine mir den Mund zu hielt. Ich wehrte mich immer noch und versuchte mich mit allen Kräften loszureißen. Vergeblich. Von Kirans Seiten hörte ich, dass es ihm genauso erging. Er versuchte etwas zu sagen, was ihm jedoch nicht geling, da auch ihm eine Hand, oder was auch immer, (ich konnte es ja nicht sehen) gegen den Mund gepresst wurde.

„Keine Angst, Leute. Wir tuen euch nichts.", versuchte uns eine Stimme zu beruhigen.

„Jo, Matt. Ich glaube, ich habe da drüben noch jemanden gesehen, der hier herumirrt. Ich glaube, er hat unsere Aktion hier gerade mitbekommen."

„Worauf wartest du dann noch!? Los, renn ihn hinter her. Wir dürfen nicht zulassen, dass es sich schon so früh herumspricht.", kommandierte er herum.

Ich hörte den Jungen losrennen und ein paar Minuten später, tauchte er mit einer weiteren Person  auf, die sich ebenfalls zu wehren schien.

„Ich hab euch nichts getan! Ich schwöre, dass ich niemanden von euch verrate, nur bitte, lasst mich...

Titel kommt späterWhere stories live. Discover now