6. Durch einen Blick

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Sein Name ist schön.
Er ist weich und wohlklingend.
Fynn.
Fynn heißt er.
Er hat mich heute Angesehen.
Direkt in meine Augen.
Und es war, als würde er bis auf meine Seele blicken.
Als würde er all die Wunden sehen.
Unverheilt.
Entzündet.
Aufgerissen.
Und all die Narben.
Es ist, als würde er den Scherbenhaufen in meiner Brust sehen, der mich von innen zerschneidet.
Als würde er sehen, wie ich manchmal einfach zerfalle.
Und während er mich ansah, wurde sein Blick traurig.
Als wäre er traurig, über das was er sieht.
Aber wie kann er das alles wissen?
Wie kann er wissen das ich so bin?
Er kennt doch nicht mal meinen Namen.
Und trotzdem scheint er mehr über mich zu wissen als ich selbst.
Als irgendjemand anders.
Durch einen Blick.
Er ist außergewöhnlich.
Ganz anders.
Ganz und gar anders.

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