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»Nein!«, schrie sie, während sich die Qual in ihrer Stimme mit dem Wind vereinte.

Meine Lippen spalteten sich, denn ich wollte ihr nachtun. Ich wollte schreien. Den stechenden Schmerz, der wie ein Zug durch meinen Körper rauschte, herausbrüllen. Doch nicht ein Ton kam aus meiner Kehle. Ich suchte Halt. Halt an der Hand meines Ehemannes.

Erschrocken fuhren meine Augen nach rechts, denn das einzige, das ich fühlte, war sein Haar.

Der Anblick, meinen Ehemann auf knien zu sehen. Zu sehen wie weit er die Lider aufgerissen hatte, ließ mein Herz stillstehen, eine so heftige Gänsehaut über meinen Körper brausen, dass ich mich selbst nicht mehr auf den Beinen halten konnte, da seine Geste mir bewies, es war zu spät ...

»Bitte tut doch irgendwas!«, brüllte sie erneut und blickte sich panisch um.

Ihre wunderschönen ozeanblauen Augen füllten sich, bewiesen mir erneut wie gefährlich der Ozean war, denn ihre Tränen, die über ihre Wange rasten waren echt. Sie zogen mich mit in ihren Untergang. In den Untergang, der sie ersticken lassen wollte.

Ich bemerkte, Ale regte sich. Er wollte aufstehen, sich auf die Beine zwingen, doch auch er war nicht dazu mächtig. Doch er zuckte zusammen, als sich ihre zierliche Hand um den Griff des Messers legte.

Und dann schickte Gott ihn. »Nicht rausziehen!«

In Zeitlupe drehte ich den Kopf und sah Nicolas auf sie zu rennen.

»Aber er darf mich doch nicht alleine lassen!« Mehr Tränen füllten meine Augen, brannten sich in meine Haut wie ein glühendes Hufeisen, als sie auf meinen Schwager einschlagen wollte.

»Hörst du? Du hast gesagt ...« Ihre schmerzerfüllte Stimme brach, ehe sie von ihm weggezogen wurde. »Du hast gesagt, du lässt mich nie allein!«

»Hat er nicht ... Er hält seine Versprechen immer«, wisperte mein Ehemann, der nach wie vor auf Knien saß und nicht in der Lage dazu war, sich zu bewegen.

»Du hast es versprochen ...«, wimmerte ihre zarte Stimme, als hätte Ale vorausgeahnt, was sie sagen würde.

LESEPROBE // Alejandro & Aria RodriguezWo Geschichten leben. Entdecke jetzt