Sixteen

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A R I Z O N A

Ich war gerade dabei mir die Jugendzeitschriften durchzulesen, die mir meine Mutter vorhin gebracht hatte, als es plötzlich an meiner Tür klopfte. Meine Mutter war erst vor kurzem gegangen, also erwartete ich sie eigentlich nicht schon wieder zurück. Ich dachte an Michael, wünschte mir, dass er es sein würde, immerhin hatte er mir am gestrigen Tag versprochen mich besuchen zu kommen.

"Come in please", sagte ich freundlich und wand meinen Blick neugierig auf die sich öffnende Tür. Herein kam allerdings nicht wie erwartet Michael, sondern seine Mutter mit ziemlich besorgtem Gesicht.

"Oh hey Mrs. Clifford", begrüßte ich sie freundlich und bat sie sich zu setzen, allerdings meinte sie, dass sie nur kurz bleiben würde. Ich nickte und lauschte, was sie zu sagen hatte.

"Michael", sagte sie, doch begann schon alleine bei seinem Namen zu schluchzen. Sofort schnürte sich meien Kehle zusammen. Ihm war doch hoffentlich nicht passiert, oder?

"Please tell me he is okay", sagte ich kaum hörbar und hoffte inständig auf eine positive Antwort.

Der Schock musste mir ins Gesicht geschrieben sein, da sie mich sofort eng umarmte und mir über den Rücken strich. "I'm sorry I didn't want to scare you."

Sie erzählte mir, dass er gestern von Jacob und seinen Jungs verprügelt wurde. Sie erzählte mir auch, dass er sich deshalb noch nicht in meinem Zimmer hier blicken gelassen hatte, er hatte strenge Bettruhe verordnet bekommen, doch so wie ich Michael kannte würde er sich ohnehin nicht sehr lange daran halten.

"Can I visit him?", fragte ich sie und sie nickte lächelnd.

"Of course darling, I am sure he will be so happy to see you."

Wut befand sich tief in meinem Inneren. Ich hatte schon eine sehr lange Zeit tiefe Wut gegen Jacob verspürt, für alles was er mir und all den anderen unschuldigen Teenagern angetan hatte, doch diese Aktion ging definitv zu weit. Michael hätte sterben können, hätten sie weiter auf ihn eingetreten. Ich wollte mir diesen Gedanken garnicht vorstellen, denn auch wenn mich Michael zutiefst verletzt hatte, mochte ich ihn immer noch sehr.

Ich stand vorsichtig aus meinem Bett auf und erkundigte mich bei Mrs. Clifford nach Michaels Zimmernummer. Ich musste einen Stock nach oben, nahm aber den Fahrstuhl, da ich immer noch sehr schwach auf den Beinen war. Der Gong ertönte und die Fahrstuhltüren öffneten sich.

Michaels Zimmer lag geradeaus vor mir, die Tür war geschlossen. Mit schnellen Schritten näherte ich mich seinen Zimmer, bereitete mich innerlich darauf vor, wie Michael wohl zugerichtet worden war.

Ich klopfte und wartete auf sein Zeichen, dass es für ihn okay war sein Zimmer zu betreten.

"Come in", hörte ich Michaels Stimme, die für seine Verhältnisse ziemlich kratzig klang. Besorgt betrat ich sein Zimmer und sah, wie er erledigt auf seinem Bett lag und an die Wand starrte.

"Michael", flüsterte ich und lief hinüber zu seinem Bett. Sofort richtete er sich auf, hinterließ dabei aber einen qualvollen Gesichtsaudruck.

"Shh lay down again", sagte ich und strich ihm behutsam über die Wange. Er tat was ich ihm sagte und war erleichtert seinen Kopf wieder in das weiche, sanfte Kissen nieder zu lassen.

"I guess my mum told you?", fragte er und ich nickte ihm als Antwort zu, biss mir dabei nervös auf der Unterlippe herum.

"I swear I'll kill him", sagte ich zornig, da ich Jacob am liebsten erwürgen würde, nachdem was er Michael angetan hatte.

"No, just forget it. It's over now. I am down with him and his bad behaviour."

Wie konnte Michael von mir verlangen einfach so zu vergessen, dass Jacob und seine Freunde ihn krankenhausreif geprügelt hatten?

Arizona ✿ m.c   ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt