Tempestuoso - A Storm is Comi...

By Aizuelpa

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Angela Hudson, eine auf den ersten Blick unscheinbare Achtzehnjährige, kommt neu in die Stadt. Ihr Auftrag? D... More

Prolog ✔️
Kapitel 1 ✔️
Kapitel 2 ✔️
Kapitel 3 ✔️
Kapitel 5 ✔️
Kapitel 6 ✔️
Kapitel 7 ✔️
Kapitel 8 ✔️
Kapitel 9 ✔️
Kapitel 10 ✔️
Kapitel 11 ✔️
Kapitel 12 ✔️
Kapitel 13 ✔️
Kapitel 14 ✔️
Kapitel 15 ✔️
Kapitel 16 ✔️
Kapitel 17 ✔️
Kapitel 18 ✔️
Kapitel 19 ✔️
Kapitel 20 ✔️
Kapitel 21 ✔️
Kapitel 22 ✔️
Kapitel 23 ✔️
Kapitel 24 ✔️
Kapitel 25 ✔️
Kapitel 26 ✔️
Kapitel 27 ✔️
Kapitel 28 ✔️
Kapitel 29 ✔️
Kapitel 30 ✔️
Kapitel 31 ✔️
Kapitel 32 ✔️
Kapitel 33 ✔️
Kapitel 34 ✔️
Kapitel 35 ✔️
Kapitel 36 ✔️
Kapitel 37 ✔️
Kapitel 38 ✔️
Kapitel 39 ✔️
Kapitel 40 ✔️
Kapitel 41 ✔️
Kapitel 42 ✔️
Kapitel 43 ✔️
Kapitel 44 ✔️
Kapitel 45 ✔️
Kapitel 46 ✔️
Kapitel 47 ✔️
Kapitel 48 ✔️
Kapitel 49 ✔️
Kapitel 50 ✔️
Epilog ✔️
A/N
Weihnachtsspecial ✔️
Spin-Off kommt

Kapitel 4 ✔️

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By Aizuelpa


Die deutliche Ansage unseres Lehrers schien gewirkt zu haben. Den Rest des Unterrichts ließen die Jungs uns in Ruhe. Jetzt war die Schule endlich aus und ich schlug den Heimweg ein. Giulia und Mario waren schon weg. Dieser Marco hatte sie abgeholt. Aber erst nachdem ich Giulia nochmals versprochen hatte, mich später mit ihr zum Einkaufen zu treffen. Daher hatten wir abgemacht, dass ich um halb vier in der Shopping Mall sein würde. Ob sie alleine kommen würde? Nein, aller Wahrscheinlichkeit nach hatte sie einen zweibeinigen Wachhund dabei. Lächelnd verließ ich den Schulhof, als ich unvorhergesehen über etwas stolperte und der Länge nach hinfiel.

„Ach, kann unser Nerd nicht laufen?" Ich sah vom Boden hoch und registrierte das hämische Grinsen auf Aidens Gesicht. Wie gern würde ich es ihm aus der Fresse schlagen.

„Na, hat es dir die Sprache verschlagen?", reizte er mich weiter und beugte sich zu mir runter. Ich ließ brav das Gesicht sinken, um seinem Blick auszuweichen. Einmal wegen meiner Rolle, andererseits weil ich fürchtete, dass ich ihm doch gleich die Visage demolierte.

Er packte mich grob am Kinn und zwang mich, ihn anzublicken.

„Kleine, du bist sowas von hässlich. Und dazu noch ein Nerd. Dich wird nie ein Kerl wollen."

Schon klar, jetzt ging der Quatsch los. Dabei hatte er mich am Vortag noch angebaggert.

Ich rief mir Onkel Sams Worte über den grausamen Tod meiner Eltern ins Gedächtnis, um traurig auszusehen. Wie üblich half es, dass sich Tränenflüssigkeit in meinen Augen ansammelte.

„Ach, flennst du gleich? Sorry, aber jemand musste dir die Wahrheit sagen." Dann ließ er mein Kinn endlich los und stiefelte davon. Vollpfosten.

Mühsam stand ich auf. Ein stechender Schmerz im Knöchel forderte die sofortige Aufmerksamkeit. Langsam humpelte ich in die Richtung meines Zuhauses. Das mit dem Shoppen hatte sich erledigt. Erstmal den Fuß verarzten und ihn hochlegen. Aber der Weg würde genug Zeit kosten. Ich biss die Zähne aufeinander. Ein lautes Brummen brach abrupt ab.

Ein komplett schwarz gekleideter Kerl auf einer Yamaha R125 in Tech Black hielt neben mir. Er klappte sein Visier hoch und ich sah in hypnotisierende braune Augen mit goldfarbenen Sprenkeln. Er stieg ab und kam zu mir.

„Ciao Bella. Ich fahre dich. So kannst du nicht nach Hause laufen."

„Hallo Luca", hauchte ich, unfähig, mich von seinem Anblick loszureißen. Seine Augen blitzten erfreut auf. „Ich schaffe das schon und möchte dir keine Umstände machen."

„Keine Widerworte, Signorina. Du kommst mit mir mit." Sprach es, trug mich zu seinem Bike und setzte mich drauf. Eine Diskussion wäre sinnlos, daher nannte ich ihm brav die Adresse. Er nickte zufrieden und gab mir seinen Ersatzhelm, den er aus irgendeinem Grund mit sich führte. Ich hatte auf meinen Touren nie einen zweiten Helm dabei, daher wunderte es mich etwas. Doch mehr Beachtung schenkte ich der Angelegenheit nicht, denn Luca stieg ebenfalls auf.

Entsetzt riss ich hinterm Visier die Augen auf, als er in die entgegengesetzte Richtung fuhr. Grandios! Jetzt wurde ich von der Mafia entführt. War meine Tarnung wider allen Erwartungen aufgeflogen? Ich verwarf den Gedanken. Da gab es bessere Wege, mich zu beseitigen. Hoffentlich dauerte die Fahrt etwas länger. Ich genoss das Gefühl, auf einem schnellen Bike mitzufahren. Selber würde ich erst wieder fahren, wenn die Mission vorbei war. Für einen sicheren Halt schlang ich meine Arme um Lucas Körper und lehnte den Kopf an seinen Rücken.

Nach einiger Zeit fuhr er durch ein hohes Tor, an dem zwei riesige schwarzgekleidete zweibeinige Schränke standen. Ich hatte eine Ahnung, wohin die Fahrt ging. In die Höhle der Löwen, die Villa der Pensatori. Kurz darauf hielten wir vor einer Stadtvilla, die von einem kleinen privaten Park umgeben war. Es als Garten zu bezeichnen, käme einer Untertreibung gleich, so weiträumig war das Gelände.

Einige der menschlichen Schutzschilde musterten mich, als ich den Helm abnahm. Dann hob Luca mich, ohne ein Wort zu verlieren, hoch und lief mit mir in den Armen ins Haus. Aus dem Augenwinkel sah ich meinen Geschichtslehrer hinter dem Gebäude verschwinden. Aber das bildete ich mir womöglich ein. Sicher war ich mir jedenfalls nicht.

Erstaunt schaute ich mich in der Eingangshalle um. Sie war im mediterranen Stil erbaut. Die Wände hatten einen sanften Gelbton, während die Decke Weiß gehalten war. Auf dem Boden lagen Terrakottafliesen, die dem Ganzen einen warmen Ton gaben. An den Wänden standen große Tongefäße mit irgendwelchen Pflanzen. Alles in allem hatte es eine angenehme Ausstrahlung. Genau das Gegenteil, von dem, was ich erwartet hatte. Ich hatte mir die Villa kühl, eher steril vorgestellt, mit einem Haufen teurer und aller Voraussicht nach, gestohlener Kunstgegenstände. Doch nichts dergleichen.

Der Italiener trug mich weiter in einen großen Raum, den ich anhand der Möbel als Wohnzimmer identifizierte.

„Hey Luca, kidnappst du jetzt schon die Mädchen, nur weil sie sich nicht für dich interessieren?", rief Mario von einem der drei Sofas zu uns rüber. Der Angesprochene strafte ihn mit einem grimmigen Blick, während er mich sanft auf einem anderen Sofa absetzte.

Bevor ich in der Lage war, von ihm wegzurutschen, zog der große Italiener mir schon vorsichtig den Schuh vom verletzten Fuß. Nur um völlig verdutzt auf meine Socke zu starren. Sie war schwarz mit zwei gelben Katzenaugen und weißen Schnurrhaaren. Mario, der sich neben ihn gehockt hatte, prustete laut los. Das Blut schoss mir ins Gesicht, als Luca schmunzelnd die Socke von meinem Fuß zog. Was kümmerte es mich, was er dachte?

Sanft tastete er den mittlerweile geschwollenen Knöchel ab. Dann bog er meinen Fuß in verschiedene Richtungen. Ich zischte vor Schmerz auf.

„Tja, den wirst du ein paar Tage schonen müssen." Er ergriff meine Hand und hielt mich mit seinem Blick gefangen. Es fiel mir schwer, die Augen abzuwenden.

„Kannst du mich dann nachher nach Hause fahren?", fragte ich betont leise und starrte auf meine Oberschenkel. In der Villa blieb ich unter keinen Umständen!

„Und wer kümmert sich dann um dich? Mario meinte, dass du alleine wohnst." Skeptisch sah er mich an.

„Das schaffe ich schon. Ich komme ganz gut allein zurecht.", versuchte ich ihn zu überzeugen. Da ich aber meiner Rolle treu blieb, klang es eher kläglich.

„Das bezweifele ich. Du bleibst hier." Er stand auf. „Ich werde gleich mal den Boss fragen." Und schon war er verschwunden. Mario grinste mich nur frech von der Seite an.

„Den wirst du so schnell nicht wieder los."

„Und warum nicht?" Ich schaute meinen Mitschüler schmollend an.

„Weil er es sich in den Kopf gesetzt hat, dich zu beschützen. Da hält ihn nicht mal der Boss auf. Obwohl," Mario musterte mich mal wieder genau, bevor er fortfuhr, „da du Giulia so ähnlich siehst, würde auch Emiliano dich in dem Zustand nicht aus dem Haus lassen."

Ich seufzte laut auf. Wo war ich da nur hineingeraten? Kurz schloss ich die Augen. Die nächsten Tage war aller Wahrscheinlichkeit nach kein Kontakt zu Onkel Sam möglich. Denn der Fuß heilte zweifelsohne nicht über Nacht. Ich öffnete meine Augen und strich vorsichtig über das Ei, das sich am Knöchel gebildet hatte.

„Ich hol dir mal etwas zum Kühlen." Mario sprang auf und verschwand ebenfalls.

Das nutzte ich, um mich im Raum umzusehen. Farblich das gleiche Bild wie die Eingangshalle, nur das hier eine Wand rustikal in Steinoptik gehalten war. Ein Wintergarten schloss sich ans Wohnzimmer an, wobei das Glasdach kuppelförmig war. Den Durchgang dorthin markierte ein breiter, gemauerter Bogen.

Etwas Schweres plumpste rechts neben mir auf das Sofa.

„Gefällt es dir?" Die Stimme kam mir bekannt vor. Ich drehte mich um und sah dem Sottocapo von Emiliano direkt ins Gesicht. Verdammt! Um in meiner Rolle zu bleiben, wandte ich den Blick ab und kaute auf der Unterlippe herum. Ich bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Marco breit grinste. Dann hörte ich zwei weitere Personen, die sich uns näherten. Er sah zu ihnen hinüber.

„Schon traurig, dass du jetzt schon ein Mädchen anfährst, damit du sie abschleppen kannst, Luca."

Dieser knurrte empört, während der hochgewachsene Italiener, den er im Schlepptau hatte, herzlich lachte. Ich schaute kurz rüber und erkannte direkt, mit wem ich es zu tun hatte: Emiliano Pensatori. Dieser hockte sich ebenfalls vor mich hin und betrachtete nachdenklich mein Gesicht, bevor er sich meinem lädierten Fuß zuwandte.

„Wisst ihr, was ich traurig finde?", fragte er die Jungs. Sie schüttelten die Köpfe. „Dass ihr noch niemand etwas zum Kühlen gebracht hat."

„Mario ist schon los", erwiderte ich leise. Ich hatte den Anführer vor mir, aber hatte keine Möglichkeit, ihn in diesem Moment festnehmen zu lassen. Schöne Scheiße.

„Dann kann das noch Stunden dauern", erklang eine helle Stimme hinter dem Sofa. Ich schaute hoch und sah Giulia, die stirnrunzelnd auf meinen Fuß starrte. „Zum Shoppen kannst du jetzt wohl nicht mitkommen." Bei der darauffolgenden Stille stellten sich die Härchen auf meinen Armen auf. Ich wünschte mir sehnlichst einen Teleporter, damit ich nach Hause kam.

Endlich tauchte Mario mit einem Kühlpad für mich auf, das er mir sogleich auf den Knöchel legte. Ich rutschte auf dem Sofa hin und her, als er bei Emiliano vor mir hocken blieb und Luca sich links neben mir niederließ. Ich war von ihnen umzingelt. Mein Herz verdoppelte seinen Takt und ich wischte meine schwitzigen Hände an der Hose ab.

„Lass dich nicht von den Jungs einschüchtern", riet mir Giulia, die nach wie vor hinter mir stand.

„Du könntest sie ja überreden, mich nach Hause zu bringen und sie dann mit zum Shoppen nehmen."

„Erstens wirst du ein paar Tage bei uns bleiben. Zweitens, ich hab keine Lust auch nur einen von den Vollpfosten mitzunehmen." Ich schaute hoch und bemerkte den spöttischen Blick, mit dem sie die Jungs und ihren Bruder bedachte.

„Tja Schwesterchen, da du keinen meiner Männer mitnehmen willst, werde ich mich erbarmen und dich begleiten." Emiliano grinste seine Schwester hämisch an.

„Dir ist schon klar, dass ich dich zu den Vollpfosten zähle, oder?" Unschuldiges Lächeln ihrerseits.

Ich hatte vieles erwartet, aber nicht, dass Giulia ihrem Bruder gegenüber so frech war. Vor allem, da er der Boss war, nicht ein einfacher Mafioso. Ihm schien es herzlich wenig zu gefallen. Seine Augenbrauen bauschten sich zusammen wie Gewitterwolken.

„Schwesterchen, ich komme mit dir mit", erwiderte er in einem weitaus schärferen Ton. „Mario, du kommst ebenfalls mit. Marco und Luca, ihr kümmert euch um die Kleine hier."

„Aber ärgert Angie nicht", warf Mario den beiden Italienern neben mir zu.

„Angie?" Emiliano hob amüsiert eine Augenbraue.

„Ich heiße Angela", sagte ich zu ihm gewandt.

„Alles klar," er grinste fies, „Angelina."

„Jetzt lasst doch mal Gina in Ruhe", mischte sich zu allem Überfluss Luca ein. Hatte jeder für mich einen Spitznamen parat?

Ich stöhnte auf, was mir nur Gelächter einbrachte. Die Voraussicht, mit diesen Verrückten mehrere Tage zu verbringen, war nicht gerade verlockend. Meine Beine kribbelten und verlangten danach, mich rennend von diesem Ort wegzubringen, doch das Pochen im Knöchel erinnerte mich daran, dass eine Flucht unmöglich war. Meine Rippen pressten die Luft aus meinen Lungen und ich schluckte schwer. Ich war den Italienern hilflos ausgeliefert.

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