Dancing with Demons 2. Teil

De Mondesserin

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Der 2. Teil der Fanfiction Dancing with Demons: "Deine Frage ist doch wohl eher, welchen deiner kleinen Freun... Mai multe

Anmerkungen der Autorin
Die apokalyptischen Reiter
Ars amandi
Abgekühlte Leidenschaft
Überstürztes Handeln
Fata viam invenient (Teil 1)
Fata viam invenient (Teil 2)
Die Offenbarung
Offizielle Kriegserklärung
Alea iacta est
Menschheitsdämmerung
Die Krieger Gottes
Blasphemie
Das Abschiedsgeschenk
Der Verlust der Vernunft
Tat und Täterschaft
Im Auge des Sturms
Vertauschte Rollen
Auf der Flucht
Mimetisches Begehren
Das Haus der Keuschheit
Dämon gegen Engel
Der Gefährte des teuflischen Prinzen
Der Ruf des Todes
Das Sinken in die Stille
Lustgarten und Dämonenpein
Wie in der Liebe so auch im Krieg
Errare humanum est, sed in errore perseverare diabolicum
Im Fegefeuer
Tränenstrom
Du bist mein Himmel
Die Untrennbarkeit der Familie
Das Leiden in der Liebe
Im Blut vereint
Zwischen Country und Blues
Das Wasser des Erkennens
Wie gewonnen, so zerronnen
Eine einzige Seele
Rache für den Bruder
Der Tag der Trauer
Ein Leben zu Ehren der Verstorbenen
Das Erwachen in der Realität
Gedenken an vergangene Zeiten
Das Selbstbildnis des Kämpfenden
Eilmeldung
Die Erweckung des Herzens
Epilog in der Hölle

Das Gesuch nach Glück

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De Mondesserin

Jisungs Pov:

An diesem Morgen hatte ich mich länger als sonst der Wetterlage gewidmet und festgestellt, dass vor allem das Wasser und die Meere heute besonders stürmisch und aufgeraut schienen. Deshalb war es für mich kaum verwunderlich, als Michael schließlich zu mir kam und mit mir darin übereinstimmte, dass es wohl Neuigkeiten zum Leviathan geben musste, die wir natürlich nicht aus erster Hand erfuhren.

Aber lange sollte ich nicht auf Informationen warten müssen, denn wenige Stunden später, als ich gerade versuchte, einige Berichte der Engel durchzusehen, betrat Michael den strahlend hellen Tempel und neigte achtungsvoll das Haupt.

„Mein Herr, ein Dämon wünscht euch zu sprechen." Noch bevor er den Satz richtig beendet hatte, saß ich bereits kerzengerade auf meinem erhabenen Sitz an der Stirnseite der Halle und starrte ihn hoffnungsvoll an. Doch schon der nächste Satz trübte meine Freude ein wenig und mir wurde erneut vor Augen geführt, an welch lächerlich kleine Strohhalme ich mich klammerte. „Es ist Asmodeus in Begleitung eures Freundes Seungmin. Soll ich sie in den Himmel einlassen?"

Seit meiner unkonventionellen Erhebung zum neuen Gott, oder der ungefragten Übertragung - wie ich es zu nennen pflegte - waren die Kontrollen an der Himmelpforte deutlich gelockert worden, was nicht allen Engeln behagte. Ich allerdings hegte keine feindliche Haltung gegen die Dämonen oder andere nicht himmlische Wesen. Also hatte ich auch veranlasst, dass man mich darüber in Kenntnis setzte, wenn jemand ortsfremdes eine Audienz bei mir wünschte. 

Eine Audienz bei mir wünschen... Schon das klang in meinen Ohren absurd, aber so war nun mal mein neuer Alltag. Ich besprach mich mit meinen engsten Vertrauten, in diesem Fall Michael und Gabriel, die durchaus weise und geschickt im Umgang mit Problemen waren und den Himmel ja bereits viel länger kannten als ich. Und ich gewährte jedem, der darum bat und der meinen Beratern und Aufpassern harmlos genug erschien, eine Audienz.

Auch jetzt nickte ich zustimmend. „Lass sie eintreten." 

Ich wusste zwar nicht, was sie mir zu sagen hatten, doch ich war durchaus neugierig. Dennoch ließ sich das bittere Gefühl nicht ganz verdrängen, als ich die beiden gemeinsam eintreten sah. Sie wirkten so vertraut miteinander, als sie Michael den breiten Gang durch die Halle hindurch folgten und der Höllenprinz hatte sogar seine Hand fest mit der von Seungmin verschlungen.

Warum konnte ich das nicht selbst mit Minho haben? Warum war es bei uns beiden so kompliziert?

Diese Gedanken schob ich allerdings hastig beiseite und betrachtete erwartungsvoll meinen Freund. Schließlich stand ich sogar auf, als er etwas verlegen zu mir aufblickte und offenbar nicht wusste, wie er mich begrüßen sollte. Ich nahm ihm die Entscheidung ab, lief die wenigen Stufen zu ihm nach unten und schloss meine Arme um ihn. Zunächst spürte ich sein Zögern, bevor er seine Arme ebenso um mich legte. 

Und ich verstand seine Zurückhaltung. Für meine Freunde war ich nicht länger nur Jisung, sondern ebenso ein mächtiges, übersinnliches Wesen. Aber so sollten sie mich nicht sehen. Ein Teil von mir hielt an dem Leben fest, was ich als einfacher Mensch, als Jisung, geführt hatte. Und jetzt Seungmin zu umarmen, ließ mich meine Gefühle erneut stärker empfinden.

Dennoch löste ich mich schlussendlich wieder aus der trotzspendenden Umarmung. „Wie geht es dir, Seungmin? Wie geht es euch?", fragte ich mit leiser, ruhiger Stimme und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Ich betrachtete ihn ganz genau und konnte an Minnies Blick bereits ablesen, dass er glücklich war. Wieder ein kleiner Stich in mein Herz, den ich mittlerweile allerdings kaum noch fühlte, bei all den ungeschlossenen Wunden.

„Uns geht es gut- sehr gut", Minnie lächelte mich an und entspannte sich nun ebenfalls in meiner Gegenwart. „Ich weiß nicht, ob du es schon gehört hast, aber Jeongin hat es tatsächlich geschafft. Er hat Hyunjin gefunden und konnte ihn zurückbringen."

Es erleichterte mich sehr, dass es Jeongin gut ging. Nun erklärte sich also die Unruhe des Meeres und es ließ mich aufatmen, dass es keine größeren Probleme gab. Sicher würde der Leviathan das Wasser bald beruhigen und die Herrschaft darüber wiederherstellen. Ich blickte ebenso kurz hinüber zu Michael, der offenbar zu dem gleichen Ergebnis gelangt war und den Kopf neigte. Ich hingegen wandte mich erneut an Seungmin und Chan, betrachtete beide und wollte schon eine Frage stellen, als Minnie mir zuvorkam.

„Dein Hinweis hat wirklich geholfen. Innie ist mit Satans Hilfe ins Fegefeuer gelangt... er hat zusammen mit einem Ritter der Hölle-" „Abbadon", warf Asmodeus ein, als Minnie der richtige Name offenbar nicht gleich einfiel. „Ja richtig, sie hat ihm geholfen Hyunjins Käfig zu finden und dann konnte Jeongin diesen zerstören." Seungmin runzelte flüchtig die Stirn und wusste offenbar nicht, wie er mir das Folgende möglichst plausibel erklären konnte. Deshalb sprang Chan für ihn ein und versuchte, es zu erläutern.

„Jeongin musste seinen Körper aufgeben, um ins Fegefeuer zu gelangen. Trotzdem besitzt er seit seiner gemeinsamen Rückkehr mit Hyunjin wieder einen eigenen Körper, der seinem Original zum Verwechseln ähnlich ist. Wir wissen selbst nicht genau, wie es möglich ist. Offenbar hat sich seine Seele im Fegefeuer an Hyunjin gebunden, weil dieser Ort speziell mit dem Leviathan verbunden ist. Deshalb konnte Jeongin auch seinen Käfig öffnen und zu ihm gelangen." Noch einmal vergewisserte sich der Dämon, dass er den Rest ebenfalls erzählen sollte.

„Und offenbar teilen sich nun Jeongin und Hyunjin viele Fähigkeiten. Nach ihrer Ankunft in der Hölle ist es erst richtig aufgefallen, weil Jeongin sich mithilfe der Wassermagie orientiert und schützt."

„Es ist wirklich krass, er sieht immer noch genauso aus wie Jeongin und ich würde den Unterschied wohl nicht bemerken, wenn ich nicht gesehen hätte, dass er seine Gestalt auch verändern kann." Seungmin schien schwer beeindruckt zu sein und ich war ebenso überrascht von diesen Neuigkeiten. Deshalb beruhigte es mich ungemein, dass es Jeongin gut ging und er seinen Dämon hatte retten können. Es war wohl offensichtlich gewesen, dass diese beiden Wesen zusammengehörten, sonst hätte es Innie nie geschafft, sich auf diese Art mit dem Leviathan zu verbinden.

„Offenbar ist ihnen diese Verschmelzung gelungen, als beide am verwundbarsten waren", merkte daraufhin Michael an, der dem Gespräch ebenso aufmerksam gelauscht hatte. Er sah hinüber zu Asmodeus, der bestätigend nickte, und fügte anschließend hinzu. „Wenn sie sich beide in einem geschwächten Zustand befunden haben, also Jeongin durch den Verlust seines Körpers und Hyunjin durch den tödlichen Kampf mit Behemoth und seine Zurückversetzung in den Urzustand und ins Fegefeuer, dann ist es durchaus möglich, dass sie sich nur durch eine Verschmelzung ihrer Fähigkeiten und ihrer Wesen aus dieser Lage befreien konnten."

„Das ist eine sehr gute Theorie. Ich werde mit den beiden sprechen, sobald wir zurück in der Hölle sind", versprach Asmodeus und ich nickte andächtig.

„Ich bin sehr froh, dass er es geschafft hat. Es ist gut zu wissen, dass er endlich seinen Platz gefunden hat. Er ist doch glücklich, oder?" fragte ich an Seungmin gewandt, woraufhin dieser bekräftigend nickte.

„Sehr, er ist jetzt ausgeglichener und ruhiger als vor dem Trubel mit Behemoth, außerdem hat er Hyunjins volle Unterstützung, um auch den Verlust seiner Familie zu verarbeiten." Minnie wirkte zuversichtlich und blickte dabei hinüber zu seinem Dämon und verschränkte erneut ihre Hände.

Ich beobachtete diese so intim wirkende Geste und wusste, dass wir jetzt wohl zum wahren Grund für ihren Besuch kommen würden.

„Das ist noch nicht alles, oder?", wollte ich nun wissen und betrachtete das Pärchen vor mir. Seungmin wurde etwas rot und dann sah er zu Boden.

„Ich würde gern die Erlaubnis von dir erhalten, Seungmin zu einem Dämon werden zu lassen", sprach es daraufhin Asmodeus klar und deutlich aus, bevor ich überhaupt die Möglichkeit erhielt, lange zu raten. Und irgendwie überraschte es mich weniger, als ich geglaubt hatte. Natürlich hatte ich schon früher bemerkt, dass zwischen Chan und Seungmin eine tiefere Bindung herrschte. Schon von Anfang an waren beide sehr ehrlich miteinander umgegangen und ich hatte Chans aufrichtige Art immer bewundert und auch jetzt fand ich nur positive Argumente, die für diese Verbindung sprachen. Erst da wurde mir klar, dass sie nicht nur meinen Segen haben wollten, sondern dass diese Transformation ebenso Folgen für den Himmel haben würde.

„Das bedeutet, wir dürfen im Gegenzug einen neuen Engel erschaffen", sprach es Michael nun nochmal deutlich aus. „Damit wird das Gleichgewicht gewahrt und es kommt nicht zu unangenehmen Nebeneffekten."

Kurz schwiegen wir alle und es war klar, dass Seungmin und Chan auf meine Antwort warteten. Ich selbst wusste eigentlich, was ich zu sagen hatte und trotzdem stieg die Schwermut in mir auf. Bevor sie jedoch meine Entscheidung beeinflussen konnte, antwortete ich.

„Ja, natürlich erlaube ich es." Ich setzte ein Lächeln auf, was tatsächlich nur halb gespielt war, immerhin freute ich mich sehr für die beiden und wusste, dass sie gemeinsam glücklicher waren. „Und du bist dir sicher Minnie?", wollte ich nochmal wissen, woraufhin mir der Junge mit dem karamellfarbenen Haar entgegenstrahlte.

„Oh ja, ich will bei ihm bleiben." Er warf einen flüchtigen Blick in die gelb glühenden Augen, die ihn zärtlich empfingen. „Es war sein Vorschlag, mich zu einem Dämon zu machen. Wir wollen sehen, ob wir wirklich die Ewigkeit zusammen aushalten." Die braunen Welpenaugen strahlten glücklich und ich lächelte automatisch mit.

„Gut, dann ist es beschlossen. Minnie wird zum Dämon und ich werde einen neuen Engel auswählen." Hilfesuchend blickte ich hinüber zu Michael, da ich keinesfalls vertraut mit den Gepflogenheiten in diesem Bereich war, doch der Erzengel neigte den Kopf und schien dem Plan zuzustimmen.

Seungmin fiel mir in die Arme und bedankte sich überschwänglich bei mir und sogar Chan nickte dankbar und reichte mir daraufhin die Hand, so als wolle er deutlich machen, dass es ihm viel bedeutete, dass ich meinen Segen gab. Natürlich erwiderte ich die Geste und verabschiedete die beiden.

„Und du musst unbedingt bei meiner Auferstehung dabei sein. Ich will euch alle bei mir haben. Ich hoffe, ich schaffe es", sagte Minnie noch, woraufhin Asmodeus ein wenig betroffen zwischen mir und seinem Menschen hin und her sah. 

Ich verstand es schnell. Der Dämon wusste sicherlich von dem vollen Ausmaß der Katastrophe zwischen Minho und mir, und offenbar hatte er Seungmin bis jetzt nicht alles berichtet. Aber ich nickte nur und versicherte Minnie, dass ich ihn unterstützen würde.

Und das wollte ich wirklich. In diesem Augenblick entschied ich, mich notfalls gegen Minho durchzusetzen und um jeden Preis bei Seungmin zu sein, wenn er als Dämon wieder erwachte.

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Kurz nachdem Michael Seungmin und Chan hinausgeleitet hatte, ließ ich mich auf den weich gepolsterten Thron fallen, atmete tief durch und konnte einige Tränen nicht ganz zurückhalten, als ich bemerkte, dass ich der einzige meiner Freunde war, der nicht mit seinem Dämon zusammen sein konnte. 

Alle um mich herum durften glücklich sein, sich eine Zukunft aufbauen und davon träumen ein gemeinsames Leben – sogar ein übernatürliches, ewiges Leben – zu führen, während ich die Einsamkeit dieser Ewigkeit spürte. Kleine, perlende Tränen rannen meine Wangen hinab und ich konnte nicht begreifen, warum es immer noch so wehtat. Ich hatte mich schon so lange mit dem Thema beschäftigt, hatte mit dem Schicksal darüber gesprochen und doch wurde es nicht einfacher.

„Jisung." Ich blickte zu Michael hinab, der wenige Meter vor mir stand und mich wohl zum ersten Mal seit meiner Erhebung zum neuen Gott mit einer fast väterlichen Fürsorge betrachtete. „Es wird es dir vermutlich nicht leichter machen, aber Gabriel und ich sind für dich da, mein Sohn wird dich ebenso niemals im Stich lassen. Bitte kämpfe für dich und für uns alle."

Nach einem tiefen Durchatmen begegnete ich seinem Blick erneut. „Du hast recht, ich habe mich gehen lassen." 

„Nein, du hast nur gezeigt, dass du weiterhin zu Gefühlen fähig bist und das macht dich zu einem besseren Gott, als er es je war", meinte Michael mitfühlend und ich versuchte dieses Kompliment anzunehmen. Immerhin kam es von einem Engel, der sehr lange treu und bedingungslos an der Seite Gottes gedient hatte. Dann kam mir ein Gedanke und ich beschloss, ihn dem Engel gleich mitzuteilen.

„Michael, ich darf jetzt einen neuen Engel wählen, habe ich recht?"

Der Engel nickte und beobachtete mich abwartend.


„Ich möchte, dass es Felix Mama wird, wenn sie das denn auch möchte." 


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Was denkt ihr, wird Felix Mama Ja sagen?


I love you Stay 💖

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