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Par lovingmotorsports

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Der 21.6.22... Er startete als ganz normaler Dienstag für Liam. Liam, der, der Gefühle für seinen ehemaligen... Plus

🩵 Vorwort 🩵
Eins 🩵
Zwei 🩵
Drei 🩵
Fünf 🩵
Sechs 🩵
Sieben 🩵
Acht 🩵

Vier 🩵

195 25 91
Par lovingmotorsports


"Es tut weh"

Sofort lehnt Jüri sich in meine Richtung, was mich dazu bringt, ihn vorsichtig in meine Arme zu ziehen.

"Ich weiß Jüri. Ich weiß", halte ich ihn locker fest, will ihn, wie zuvor auch schon, nicht einengen.

Jedoch vergräbt er schnell seinen Kopf an meiner Schulter, welche sofort nass wird.

„Shh. Lass es raus. Es ist okay",fahre ich langsam über seinen Arm.

„Nein Liam, nichts ist okay und du weißt das",zittert Jüris Stimme gefährlich.

„Es wird aber mit der Zeit besser, das verspreche ich dir",rede ich weiter auf ihn ein.

Ein resigniertes Schulterzucken ist die einzige Antwort, die ich bekomme.

Dann breitet sich wieder Stille aus, welche einzig und alleine von Jüris Schluchzen ab und an durchbrochen wird.

Ich gehe derweil meinen eigenen Gedanken nach.

Wie soll es jetzt bitte weitergehen?
Jüri muss eigentlich auch ein Statement oder so abgeben, denn wenn er es nicht tun würde, würde es die Situation nicht besser machen.

Jedoch will ich den Älteren auch nicht damit konfrontieren,denn das könnte auch die vollkommen falsche Wirkung haben.

Mit der Tür ins Haus fallen kann ich also nicht.

„Hast du irgendeinen Wunsch, was du vielleicht essen, schauen oder generell tun willst?",versuche ich dann etwas anders.

Stumm schüttelt Jüri seinen Kopf.

Innerlich seufze ich auf.

„So können wir aber auch nicht die ganze Zeit sitzen",rede ich weiter und hoffe, dass Jüri das auch so sieht.

„Es wäre mir aber lieber. Ich will ga nichts anderes mehr machen. Einfach hier sitzen bleiben und vergammeln. Mich will doch eh keiner sehen. In einer Woche kann ich mir einen neuen Job und eine neue Wohnung suchen, da bin ich mir sicher,also wieso sollte ich mich bemühen.
Es ist eh nichts mehr zu retten. Alle denken nun, dass ich ein kompletter Rassist bin und homophob noch dazu. Eine Person, welche angeblich so eine Einstellung hat,will niemand mehr einstellen. Ich habe es verbockt Liam. Ich habe mein Leben innerhalb von einer Minute komplett zerstört. Und was sollen bitte alle von mir denken? Meine Familie, meine Freunde...Es ist doch alles zum Kotzen. Am besten ist es doch, wenn ich einfach vom Balkon springe".

Nach diesen Worten will Jüri sich schon von mir lösen und tatsächlich aufstehen, jedoch klammere ich mich dabei fest an ihn, sodass er es nicht schafft, bzw. realistisch auch gar nicht schaffen kann.

„Wenn du das jetzt machst, dann ziehst du mich gleich mit und das willst du dich auch nicht oder?",spreche ich laut und animiere den Esten somit dazu, sich wieder zu setzen.

„Nein",ist seine einzige Antwort.

Danach bleibt es wieder stumm.

Keiner von uns weiß irgendwie, was er sagen soll.

Die Situation ist aber auch einfach verzwickt und irgendwie komisch, so wie ich hier immer noch an Jüri hänge.

Schnell ziehen ich mich mit einem Räuspern zurück und setze mich wieder aufs Sofa, warte, dass Jüri es mir gleich tut, doch er beleibt stehen.

„Ich muss eine Statement abgeben, habe ich recht?"

Tief atme ich ein.

„Ja, das musst du eigentlich. Also ich würde es für die sinnvollere Methode halten. Hat Red Bull etwas diesbezüglich gesagt?",wende ich mich an dien Älteren.

„Nein, und ich weiß nicht. Würde sich das wirklich jemand durchlesen? Es will doch eh niemand etwas von mir hören. Plus würden einfach noch mehr Kommentare kommen."

Nervös beiße ich mir auf die Unterlippe.
Also hat er doch die Kommentare Gelesen und sein Unterton verrät mir, dass es ihm nahe geht, obwohl er es zu verstecken versucht.

„Ich sehe, was du meinst Jüri, aber schau mal. Wenn du nichts, also rein gar nichts sagst, dann kannst du den Leuten auch nicht beweisen, dass du es wirklich bereust und das es wirklich nur ein Ausrutscher gewesen ist. Würdest du gar nichts sagen, dann werden sich doch alle in ihren Theorien bestätigt fühlen. Mehr, als Worte dalassen kannst du sowieso nicht machen und ich bin mir ganz sicher,dass es, abgesehen von meiner Wenigkeit, noch viel viel Leute da draußen gibt, die immer noch hinter dir stehen".

Während ich gesprochen habe, hat sich der Este sich langsam neben mir auf dem Sofa niedergelassen und seinen Kopf erneut in seinen Händen begraben, sodass es selber für mich fast unmöglich ist zu entziffern, ob er nun weint oder nicht.

Da ich aber nicht tatenlos herumsitzen will, rede ich einfach weiter.

„Zur Not schreibst du das Statement und ich poste es für dich auf deinem Account. Vielleicht fällt dir das leichter. Du wirst aber nunmal nicht drumrum kommen, das tut mir leid."

„Ich weiß Liam",haucht der Ältere nur kraftlos.

„Wie wärs? Ich mache uns etwas zu essen und du überlegst dir etwas, was du sagen bzw. schreiben kannst?",schlage ich vor, denn irgendwie muss es ja gerade weitergehen und ein wenig Struktur kann Jüri glaube ich gerade nicht schaden.

„Von mir aus",zuckt dieser nur mit den Schultern.

Seufzend richte ich mich auf.

„Ich bin schneller wieder hier, als du denken kannst."

Mit diesen Worten will ich in die Küche verschwinden, da fällt mir jedoch ein, dass dort überall Scherben liegen.

„Jüri? Wo hast du Handfeger und Schippe?"

Verwirrt werde ich gemustert, bekomme jedoch mit „erste Tür links" die Antwort, die ich wollte.

Also schlinge ich mir wieder meinen Weg durch den Scherbenhaufen, nur um ihn nach wenigen Momenten wieder zu entsorgen.
Auch der Staubsauger kommt zum Einsatz, denn ich will nicht, dass Jüri und ich später Scherben in den Füßen stecken haben.

„Liam, was machst du da?",steht der Este plötzlich neben mir.

„Aufräumen",meine ich nur, denn ich weiß nicht, inwiefern ich ihn mit den Sachen, die er in den letzten Stunden kaputt gemacht hat, konfrontieren kann.

„Woher kommen die Scherben?"

Schnell beiße ich mir auf die Unterlippe.

Was sage ich denn jetzt?

„Liam, was habe ich getan?"

Sofort schleicht sich wieder ein undefinierbarer Ausdruck auf das Gesicht des Älteren.

„Liam, sage es mir bitte"

„Du warst ein wenig außer Kontrolle",fange ich sachte an," Und du hast deine Wut an so einigen Dingen ausgelassen. Unteranderem..."

„Meinem Spiegel.",betrachtet Jüri die Stelle, an welcher sein Spiegel hängen sollte, jedoch nur einen hellen Fleck Tapete zeigt.

„Genau. Und an deinem halbem Geschirr"

Schneller, als ich reagieren kann, ist Jüri schon in die Küche gestürmt und ich hinterher.

Zu viel Angst habe ich, dass er in die Scherben tritt.

"Pass bitte auf Jüri, da liegt doch alles voll mit..."

Weiter komme ich nicht, denn genau in dem Moment, in dem ich in die Küche stürzen will, werde ich zurückgehalten.

"Porzellan. Ich weiß. Du hast aber keine Schlappen an und hättest dir auch etwas aufgeschnitten.",stellt Jüri sich vor mich, sodass ich nicht weiterkomme.

Tief atme ich ein und aus
Ich habe wirklich nur Socken an  und wäre ich so in den Scherbenhaufen gerannt, würden meine Füße wohl so aussehen wie Jüris Hände.

"Danke", hauche ich leise, bleibe jedoch auf der Stelle stehen und betrachte, wie der Este neben mir auch, das "Werk" in der Küche

"Wieso?"
Hilflos werde ich angeschaut.
Die blauen Augen des Esten sind leer und haben ihren Glanz komplett verloren.

"Ich weiß es nicht Jüri. Ich weiß es nicht."

Wieder scheint die Zeit um uns herum still zu stehen, wieder ziehe ich den Esten in meine Arme.

Jüri vergräbt sein Gesicht an meiner Schulter, während ich ihn langsam an mich heranziehe.

Diese Frage würde ich ihm auch nur zu gerne beantworten können, kann es aber leider nicht.

„Ich hab ehrlich gesagt auch keinen Hunger",murmelt Jüri nach einer Weile und zieht sich von mir zurück.
„Aber Trinken musst du",schaue ich ihn durchdringend an.

„Wasser?"
„Wasser!"

„Na gut, ich...ich bin dann mal im Wohnzimmer...",stottert der Este und ist schon von meiner Seite verschwunden.

Tief atme ich ein und aus.
Beruhigen Liam.

Als Nächstes greife ich wieder nach Handfeger und Schippe und beseitige auch in der Küche das Chaos, nur damit ich mich zwei Minuten später mit zwei Gläsern und einer Flasche Wasser auf dem Sofa neben Jüri wiederfinde.

„Wie findet du den?"

Langsam schleicht sich ein Handy in mein Sichtfeld, auf welchem ich einen fertig geschriebenen Text sehen kann.
Kurz überfliege ich die Zeilen, suche dann den Blick des Esten.

„So ist es gut. Man merkt, dass du es wirklich so meinst."

„Also einfach auf Posten drücken?", werde ich komplett verunsichert angeschaut.

„Ja, wie, bei jedem anderen Beitrag auch",nicke ich bestätigend, fixiere seine Augen mit meinen, in der Hoffnung, dass ich ihm dadurch Kraft geben kann und wenn das nicht klappen sollte immer noch Bestätigung.

Jedoch rührt der Este sich nicht vom Fleck. Bewegt sich keinen Zentimeter. Nur sein Zeigefinger, der bewegt sich leicht, denn er zittert vor Aufregung.

„Kannst...kannst du? Ich glaube, ich schaffe das nicht", lässt er irgendwann seine Hand sinken, schaut mich bittend an,

Eigentlich sollte Jüri es tun, wirklich, aber in diesem Moment kann ich einfach nicht anders, als Jüri diese Aufgabe abzunehmen.
Also nehme ich ihm vorsichtig das Handy aus der verbundenen Hand un drücke auf Posten.

„Und draußen ist es",murmle ich und lege das Hand bei Seite.
Das ist jetzt nicht wichtig.

„Hoffentlich bringt es etwas",meint Jüri leise und heftet seinen Blick an die Wand gegenüber des Sofas.

„Das wird es. Da bin ich mir sicher.",versuche ich einen Aufmunterungs-Versuch zu starten.
Das Seufzen, was ich drauf erhalte, klingt in meinen Ohren aber nicht sehr optimistisch.

„Trinken Jüri?",wende ich mich also wieder an ihn.
„Schlafen. Ich bin vollkommen müde",antwortet dieser mir nur darauf.

„Kannst du, aber erst, wenn du getrunken hast",setze ich ganz klare Prioritäten, denn wenn Rick schon sagt, dass Jüri trinken soll, dann wird es wohl wichtig sein.

„Okay".
Schnell schnappt der Este sich die Flasche, füllt sein Glas auf und leert es in einem Zug.

So war das eigentlich nicht gedacht, aber sei es drum.
„Bedingung erfüllt.",richtet Jüri sich auf und Will sich schon auf den Weg in sein Schlafzimmer machen, als ich ihn zurückhalte.

„Hast du eventuell noch Bettzeug für mich? Wenn ja , dann sag mir einfach wo es ist und ich mache es mir hier auf dem Sofa gemütlich okay? Ich will dich nämlich ungern alleine lassen Jüri. Dafür sind meine Sorgen zu groß."

In diesem Moment sehe ich Ehrlichkeit als das beste Mittel zum Zweck, weshalb ich gerade einfach so direkt bin.

„Kannst...?"
Bibbernd bricht Jüris Stimme ab.

„Kann ich was?",frage ich verwirrt, denn ich hätte zu aller Erst mit Gegenwehr gerechnet und das diese nicht kommt, wundert mich schon.

„Kannst du nicht zu mir kommen? Ich wäre ungern alleine, wenn ich ehrlich mit dir sein kann",flüstert der Este und schaut mich bittend, aber auch schüchtern an.

🩵

Ja, der Abend nimmt weiter seinen Lauf..🥺
Und damit haben wir nun auch schon die Hälfte dieser Geschichte hinter uns 🩵

Ich hoffe, dass es euch bis jetzt gefallen hat und bedanken mich bei allen für die Votes, Kommentar und Reads 🩵

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