Ich starre meinen Großvater fassungslos an, was ihn herzlich wenig zu interessieren scheint, da er sich entspannt im Sofa zurücklehnt. Ich wiederum bin alles andere als entspannt, denn ich kann einfach nicht realisieren, oder gar glauben, dass er mir so etwas antun kann. Ich bin sowas wie sein Sohn, er hat mich aufgezogen und nun erpresst er mich, mit seinem Erbe?

Aufgebracht fahre ich mir durch die Haare, ehe ich mich umdrehe, um gleich danach hoch in mein Zimmer zu stürmen. Die Rufe meines Großvaters ignoriere ich dabei gekonnt. Was glaubt er eigentlich, was das alles bewirken soll? Denkt er wirklich, dass er mich so leicht abschieben kann? Mit so einer billigen Ausrede?

»Fuck, fuck, fuck...«, fluche ich wütend, sobald ich mein Zimmer betrete und die Tür hinter mir mit Wucht zu schlage. »Einen scheiß werde ich!«

Beruhig dich...

Dass kann er einfach nicht ernst meinen.

Mein Blick fällt auf mein Handy, das auf der Kommode liegt, und ich greife ohne zu zögern danach, als ich glaube, dass ich wegen all den aufkommenden Fragen explodiere.

Ich brauche jetzt Ablenkung.

Ich brauche Jasmin.

Und eine Übermenge an Alkohol.

***

Sobald ich das Bib's zwanzig Minuten später betrete, kleben sich auch schon zwei hübsche Blondinen an meine Seite und machen mir den Weg bis zu meinen Freunden schwer. Diese sitzen wie üblich im hinteren Bereich des Clubs und warten in unserer Nische auf mich.

Als ich mich ihnen nähere, erblicke ich als aller erstes Cole, der mich mit einem anerkennenden Blick begrüßt, sobald er die Mädchen neben mir abcheckt, was ich nur mit einem Augenrollen quittiere. Dann ruft mir auch Grant eine Begrüßung zu, die ich halbwegs erwidere, ehe ich mich seufzend auf den freien Platz fallen lasse.

Die unbekannte Blondine macht es sich sofort auf meinem Schoß gemütlich, was ich geflissentlich ignoriere. Stattdessen wende ich mich Cole zu, der mir auf den Rücken klopft. »Du siehst nicht besonders glücklich aus, Kumpel. Hat dir dein alter etwa wieder die Kreditkarte sperren lassen?«, lacht er und mir bläst sofort ein starker Alkoholgeruch entgegnen, was mich nicht besonders überrascht. Es wäre ein Wunder, wenn man Cole mal nüchtern begegnet.

»Schlimmer«, brumme ich nur und platziere meine Hand auf dem Hintern der Blondine, die anfängt sich auf meinem Schoß zu räkeln, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen.

»Was gibt es den schlimmeres? Hat er deine Joints gefunden?« Cole legt den Kopf schief und grinst verschmitzt, was mich erneut dazu bringt, den Kopf zu schütteln.

»Das ist nicht lustig. Dieses Mal ist es wirklich etwas Ernstes«, entgegne ich gereizt und schließe meine Augen, um meinen Hinterkopf gegen die Wand zu lehnen. Ich kann einfach immer noch nicht glauben, dass er das wirklich durchziehen will. Wenn er mich nicht mehr haben will, kann er das direkt sagen. Dafür braucht er mich nicht erpressen und in eine andere Stadt schicken.

Fuck...

Wütend beiße ich die Zähne zusammen, ehe ich meine Augen wieder öffne. Cole möchte gerade nach seiner Bierflasche greifen, doch ich schnappe sie mir, bevor er überhaupt einen Schluck daraus nehmen kann und setzte sie an meine Lippen. Dann trinke ich einen großen Schluck. Darauf folgt der nächste. Und noch einer. Ich trinke die Flasche in weniger als einer Minute leer, nur um sie dann mit Schwung wieder auf die Tischplatte zu hauen.

Sofort liegt die gesamte Aufmerksamkeit meiner Freunde auf mir, während die Blondine auf meinem Schoß erschrocken zusammenfährt.

»Was ist los, Alter?«

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