Strudel der Gedanken

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Nachdenklich schaute ich schlussendlich nun doch meinen Nebenmann an, wiegte meinen Kopf kurz nach links und rechts, ehe ich mein Handy aus der Hosentasche hervorangelte. - Irgendetwas mussten wir tun, diese Stille war ja absolut grässlich.

Zum Glück kam mir die rettende Idee.

Mit meinem Smartphone in der Hand rutschte ich nun doch näher an Moran heran, seine Ungläubigkeit darüber, konnte ich fast greifen, doch sie interessierte mich nicht. Erstaunlicher Weise war ich in der Lage ohne mich zu vertippen, meinen Bildschirm zu entsperren, der Homescreen erschien. - Was liebte ich diesen Hintergrund, für den Bruchteil einer Sekunde verharrte ich, nur um das Bild zu betrachten – unglücklicherweise handelte es sich nur um Fotomontage.

Es zeigte mich, anstelle der Queen, die Imperial State Crown tragend, auf dem Thron von England – der Anblick war göttlich.

Eine leichte Bewegung von Moran bemerkend, sagte mir, dass auch er meinen Hintergrund begutachtete – ein Gefühl der Genugtuung überkam mich - bevor ich ihn verschwinden ließ, als meine Fingerkuppe die Galerie öffnete

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Eine leichte Bewegung von Moran bemerkend, sagte mir, dass auch er meinen Hintergrund begutachtete – ein Gefühl der Genugtuung überkam mich - bevor ich ihn verschwinden ließ, als meine Fingerkuppe die Galerie öffnete. Nach wenigen Sekunden fand ich den eigentlichen Grund, weshalb ich mein Handy hervorgeholt hatte.

„Wir", eine bedeutungsschwere Pause einlegend, ließ ich zufrieden lächelnd den Bildschirm vor Sebastians Gesicht gleiten, „haben noch gar nicht über dein nächstes Ziel geredet."

Sein Blick glitt musternd auf das gezeigte Foto: eine von kleinen Wunden gezeichnete Haut und rotblonde Haare stachen einem entgegen.

„Er heißt Marcus Denver. 46 Jahre alt und Angestellter in einer Bank. Wegen ihm wurden Gelder meiner Konten veruntreut und ich finde, dass das ein Ende haben sollte.", in meinem Innern loderte schon wieder die Wut auf, die ich bei dem Gedanken an diesem Mann hatte – 54.000 £ waren immerhin 54.000 £.

„Findest du seinen Schnurrbart nicht auch zum Schießen?", dieser Bart, war wirklich eine Lachnummer für sich, und so etwas, repräsentiert eine Bank.

„Naja, zum Schießen beauftragst du mich ja. Also... ja...?", mit entging der vorsichtige Tonfall von Sebastian nicht.

Nun erst wurde ich mir meiner zuvor benutzten Zweideutigkeit der Worte bewusst und fing an zu lachen. Es dauerte eine Weile bis ich wieder Luft zum Sprechen hatte:

„Du bist gut, Sebastian...", wieder verfiel ich in einen Lachanfall – also irgendwie, kam mir durch den Alkohol alles noch witziger vor.

Meine Rippen begannen schon wieder zu schmerzen, das ist echt nicht lustig, wenn man falsch atmet, aber was blieb mir auch in dieser Situation anderes übrig. Als ich wieder zu Luft kam fand ich meine rechte Hand abermals auf den Oberschenkel von Sebastian – keine Ahnung, wie lange sie dort bereits gelegen hatte.

In einer flüchtigen Bewegung, als sei meine Hand nur zufällig da gelandet, nahm ich sie etwas weg, nur um anschließend mit geringem Nachdruck auf sein Bein zu hauen. Ohne Sebastian eines Blickes zuwürdigen, oder ob er das überhaupt wahrgenommen hatte, wandte ich mich wieder – mit einem Räuspern - meinem Handy zu und rief ein neues Bild auf.

Nicht jedes Weihnachtsfest ist gleichWhere stories live. Discover now