Kapitel 18

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Conney hatte gedacht, dass mit Vince würde gut gehen.
Nach gestern hatte er gedacht sie hätten vielleicht doch eine Zukunft.
Seine Schwester wäre stolz auf ihn gewesen. Dass er sich nicht mehr von seiner Mutter unterkriegen ließ. Dass er sich losgerissen hatte aus ihrer verkehrten, altmodischen Welt.
Was war jetzt?
Was sollte er tun?
Die nächsten logischen Schritte waren sein Studium zu schmeißen, seine Sachen zu packen und abzuhaun.
Aber wo sollte er hin? Und was sollte aus ihm werden?
Als er gestern neben Vince im Bett lag... es hatte sich so gut angefühlt.
So gut und doch so falsch, als er all die gemeinsamen Dinge von Vince und dieser Anna sah. All die Bilder und die Zettel und gemeinsamen Unterlagen.
Ihm war bewusst geworden dass er nicht dazugehörte.
Dass Vince nicht seine Welt war. Dass er meilenweit hinter ihm hinkte. Da war eine Kluft, unumgehbar.
Conney dachte, dass das alles doch auch etwas Gutes hatte .
Denn Vince hatte ihm geholfen sich zu akzeptieren. Sich von seiner Mutter loszureißen und endlich anzufangen dass Leben zu genießen.

Ein schriller Ton riss ihn plötzlich aus seinen Gedanken.
Sein Display leuchtete und der Name Vince stand dort geschrieben.
Sollte er ran gehen?
Wie sollte er ihm seine Gefühle erklären?
Dass ihm doch alles zu schnell lief? Dass er sich klar werden musste was diese Welt noch alles bot? Dass er sich klar werden musste, ob er tatsächlich zu Vince gehörte oder ob es noch mehr gab?
Es tat weh darüber nachzudenken, ob Vince wirklich dass war was er wollte.
Vor ein paar Jahren war er sich sicher gewesen dass er alles war was er brauchte, aber heute?

Nervös kaute Conney auf seiner Unterlippe herum.

"Nun geh schon ran.", seufzte seine Schwester. "Von dem Geräusch kriege ich Kopfweh. "

Ohne weiter darüber nachzudenken drückte Conney auf den grünen Knopf, sagte aber nichts.

"Conney? Bist du dran?", klang die zaghaft Stimme durch den Hörer.

Conney musste schlucken. "Ja, ich bin dran."
Unruhig stand er auf, ging hin und her. Er konnte nicht ruhig sitzen.

"Wieso bist du gegangen?"

Conney seufzte, schloss die Augen und  lehnte seinen von den ganzen Gedanken und Überlegungen schwer gewordenen Kopf gegen die Wand hinter ihm.

"Und wo bist du? Können wir reden?"

Sour Sweets (boyxboy)Onde as histórias ganham vida. Descobre agora