Christmas Dreams [#BewitchedAward2017]

Rowena Ravenclaw stand am Geländer des Astronomieturms und blickte lächelnd über die Ländereien von Hogwarts.
Schnee lag auf dem weitläufigen Gelände und bedeckte wie Puderzucker die Landschaft. Es sah traumhaft schön von dort oben aus und wäre Robert, Rowenas Ehegatte, nun hier, würde er sicherlich den Pinsel schwingen und ein wahres Meisterwerk erschaffen.

„Rowena? Kommst du?“, fragte Helga Hufflepuff und legte von hinten eine Hand auf ihre Schulter. Rowena ließ noch einmal ihren Blick über die Ländereien wandern und drehte sich dann zu Helga um, ließ ihre Hand von der Schulter gleiten.

„Ja, natürlich, Helga“, sagte Rowena und trat neben der anderen Gründerin die neu erschaffenen Treppen zum Astronomieturm herab.

„Wie ergeht es dir? Wir haben doch erst einen Tag früher die Große Halle vollendet“, hakte Helga fürsorglich auf dem Weg in ebendiese nach und strich sich über ihren wallenden, schwarz-gelb karierten, Rock.

„Mir ergeht es so wie immer, wenn ich sehe, wie glücklich unsere Lehrlinge sind“, meinte die hochgewachsene Ravenclaw und betrachtete voller Stolz das Treppenhaus von Hogwarts, während sie die vielen Treppen hinab gingen. Diese richteten sich immer in die Richtung, in die die beiden Gründerinnen gerade liefen, praktisch war es, wenn man Gründer war.
Die Wände des Treppenhauses waren gesäumt von Gemälden - die meisten von ihnen waren von Robert Ravenclaw gemalt worden.

Nebeneinander traten die so ungleichen Frauen in die Halle ein und gesellten sich zu Salazar Slytherin, Godric Gryffindor und den in Hogwarts verbliebenen Schülern an einen runden Tisch in der Mitte des Saales.

„Rowena, Helga, schön euch zu sehen!“, rief Godric, als er auf sie aufmerksam wurde und strich sich eine seiner loderndroten, langen Haarsträhnen aus dem stolzen Antlitz.
Salazar gab kein Wort ab und schnippte einmal kurz mit den Fingern, damit das Essen erschien.

*‡*†*‡*

Nachdem sie fertig gegessen hatten, erkundigte sich Helga bei den Schülern und Schülerinnen von Hogwarts, ob ihnen das Weihnachtsmahl denn gemundet hatte. Die verschüchterten Kinder antworteten positiv und lächelten schüchtern.

„Rowena, Salazar, Godric, würdet ihr mich bitte einen Moment geleiten?“, fragte Helga, als die letzten Schüler gerade den Raum verlassen hatte.

„So du willst, Helga“, sagte Godric galant und ließ zu, dass Helga ihn an einer Hand mit sich zog.

„Was sie uns wohl zeigen möcht?“, fragte Rowena an Salazar gewandt - Ihre Neugier war geweckt.

„Das werden wir nun sicher erblicken“, sagte Salazar, winkelte seinen Arm an und Rowena hakte sich unter.

*‡*†*‡*

Helga blieb vor dem Wald stehen, löste sich von Godric und lachte die andern' drei an.

„Mein vorgezogen Weihnachtspräsent für euch“, wies Helga strahlend gleich der Sonne auf den düster anmutenden Wald und erwartete gespannt die Reaktionen ihrer Freunde.

„Helga, mir scheint dir gehabet es nicht wohl? Wo soll sich bei den Setzlingen etwas verbergen?“, fragte Godric mit gerunzelter Stirn und betrachtete den stetig wuchernden Wald.

„Nein, mein getreuer Gefährte, wartet einen Augenblick“, wies sie an und pfiff einmal schrill. Sofort hörte man ein leises Hufgetrappel, welches immer lauter wurde.

Zwischen den Bäumen sah man hier und da einige weiße Schemen hervorblitzen.
Als die Schemen an den Waldrand trappelten und sich dem Vierer-Gespann entgegen stellten, atmeten Rowena, Salazar und Godric japsend ein.

Einhörner.

Helga hatte Einhörner im Wald von Hogwarts angesiedelt.