V. Überzeugungsarbeit

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  „Was haltet ihr davon, wenn einer von uns einem von euch alles erzählt und der dann entscheidet, ob man uns trauen kann oder nicht?", schlug Lily vor und eine kurze Stille legte sich über den Raum.

„Gut, ich geh mit einem von euch nach oben", meldete sich Sirius, doch Lily verneinte. „Es gibt einige Dinge, die könnten wir dir nicht sagen" und dachte dabei an Sirius' Tod in wenigen Monaten. Sirius schnaubte empört „Und wem könnt ihr alles sagen?", Lily sah sich im Raum um. Remus und Tonks waren außer Frage, tot und ein Sohn von dem sie noch nichts wussten. Moody? Tot. Harry? Würde es ratsam sein, ihrem Vater zu sagen, dass er gewinnen würde? Nein, außerdem wäre es unvernünftig ihm die Opfer des kommenden Kriegs zu sagen. Dasselbe galt für Ron, wäre Ginny eine gute Idee? Lily zweifelte noch. Am ehesten, so dachte sie, wären Molly oder Hermine eine gute Wahl. Hermine war zwar ein Teil des goldenen Trios, aber sie würde vernünftig genug sein das Wissen nicht zu verwenden. „Molly Weasley", sagte Lily, „Und vielleicht auch Hermine", Molly sah erstaunt aus. „Ich?", fragte sie, Lily nickte. „Wir gehen beide, wenn es okay ist", sagte Hermine und trat vor. „Wer geht von euch?", fragte Tonks, bedauernd, dass nicht auch sie das Geheimnis erfahren würde. „Ich", entschied Lily, bevor ihre Brüder auch nur den Mund öffnen konnten, „Keine Widerrede", zischte sie ergänzend hinzu.

Also verließen die drei das Wohnzimmer und gingen die Treppe hoch in ein Zimmer. „Also, wer bist du?", kam Hermine sofort zum Punkt. Lily sah ihre Tante und ihre Großmutter an „Ihr dürft das, was ich euch jetzt erzähle niemanden weitererzählen und leider auch nicht verwenden um die Zukunft zu ändern", schärfte sie ihnen ein, „Ich kenne euch beide aus der Zukunft und denke, dass ihr es verstehen werdet, wenn ich es euch erzählt habe" die beiden Frauen nickten.

„Also, wie Moody schon gesagt hat kommen wir 20 Jahre aus der Zukunft. Mein Name ist Lily Luna-...", sie holte tief Luft, „Potter. Ich bin Harrys Tochter", Hermine und Molly rissen die Augen auf, „James, Albus und Regulus unten sind meine Brüder, Teddy ist Harrys Patensohn und Scorpius ist der Sohn von Draco Malfoy"

„Wer sind Teddys Eltern?", fragte Molly neugierig, „Und wieso ist der Malfoy bei euch?", ergänzte Hermine, „Wer ist deine Mutter?"

„Also, ich weiß nicht, ob es die Zukunft nicht vielleicht zu sehr verändern würde...", druckste Lily, „Du hast gesagt, du wirst alles sagen, bis wir dir glauben!", empörte sich Hermine. „ Aber doch nicht solche Sachen. Ich könnte damit unsere Existenz auslöschen, keine unserer Eltern sind in dieser Zeit bereits ein Paar! Aber wenn ihr es hilft, kann ich euch sagen, dass es interessant ist, meine Tante und meine Großmutter in etwas jüngerer Form kennen zu lernen", sie lächelte schief und beobachtete, wie die beiden Frauen die Luft anhielten.

Hermines Gedanken rasten, Molly war die Großmutter von Harrys Tochter? Dann würde er wohl Ginny heiraten. Aber was hatte ihr Tantenstatus damit zu tun. Würde sie eines der Weasley Kinder heiraten? Womöglich sogar Ron? Oder war sie einfach die ‚Tante' im Sinne von: Die beste Freundin eures Vaters?

„Was Teddys Eltern angeht", fuhr Lily fort, „So sind sie wohl gerade dabei sich zu verlieben, aber ich denke es wird keinen Einfluss darauf haben, wenn ich es euch sage. Sein Name ist Ted Remus Lupin, seine Mutter ist Nymphadora Tonks"

Molly quietschte freudig auf und Hermine rief erfreut „Oh, wirklich?", wobei sie schnell versuchte, wieder ein ernstes und zweifelndes Gesicht aufzusetzen.

„Zu deiner letzten Frage Hermine, was Scorpius mit uns zu tun hat: Er war mit seiner Familie bei uns eingeladen, Dad, Onkel Ron, Teddy und Draco Malfoy arbeiten häufig zusammen und es war sicher nicht das erste Mal, dass sie ihr Büro bequemerweise nach daheim verlegt haben. Er war mit uns im Zimmer als James den Zeitreisezauber ausgeführt hat, Teddy ist gerade in dem Moment rein gekommen, als wir verschwanden und ist irgendwie mitgezogen worden", Lily lächelte etwas verlegen, „Onkel George sagt manchmal, dass James, Dominique und Fred genau in seine und Freds Fußstapfen treten. Und Hugo und Roxane arbeiten auch stark daran echte ‚Tunichtgute' bzw. ‚Rumtreiber' zu werden", Molly seufzte resigniert und Hermine verdrehte die Augen, dann fragte die ältere der Beiden: „Wer sind Dominique und Hugo und die anderen??"

„Tja", grinste Lily, „Viele Kinder machen viele Enkelkinder, Grandma. Weshalb es dir auch nie jemand übel nimmt, wenn du mit den Namen durcheinander kommst. Roxane, ähm, Victoire- äh ich meine Dominique und Lucy- ach Lily-, nein, Rose", mit einer verblüffend Mollyähnlichen Stimme zählte sie die Namen ihrer Cousinen auf, „Und das waren nur die Mädchen. Nur Percys zweite Tochter verwechselst du nie. Sie heißt Molly", Lily überlegte fieberhaft was sie noch sagen könnte, oder hatte sie die beiden schon überzeugt? Sicher nicht.

Molly hatte ein zufriedenes Lächeln im Gesicht und hatte schon längst vergessen, dass das Erzählte ihrer Enkelin sie von der Wahrheit der Zeitreisegeschichte überzeugen sollte, doch Molly hoffte so sehr, dass die Erzählung von den vielen Enkeln, und einem Percy der seine Tochter Molly nannte, stimmte, dass ihr die mögliche Lüge egal war.

Hermine wünschte sich zwar, dass das was Lily erzählte stimmte, denn das würde bedeuten, dass der Kampf gegen Voldemort gut ausgeht, doch hatte sie nicht vergessen, weshalb sie dieses Gespräch führten.

„Und woher wissen wir, dass du dir das nicht erfunden hast?", fragte sie deshalb und sah wie das wenig jüngere Mädchen leicht zusammensackte und kurz nachdachte. „Das Haus steht doch unter einem Fidelius-Zauber, oder?", fragte sie und Hermine nickte, „Na, wie sind wir denn sonst reingekommen? Und weshalb hätten wir ein Kleinkind mitgenommen, wenn wir böse wären?", Lily hoffte innig, dass das einleuchtend war.

„Ich weiß nicht wie ihr reingekommen seid, aber ihr könntet Todesser sein, und eure kindliche Gestalt nur eine Tarnung. Vielsafttrank?", schlug Hermine vor und sah die kleine Rothaarige herausfordernd an. Diese holte tief Luft und begann zu erzählen, was sie über Hermine und Molly wusste: „Okay, Hermine, du bist seit dem vierten Schuljahr in Ron verliebt und warst total enttäuscht, dass er dich erst beim Ball nicht gefragt hat und dir dann auch noch den Abend zerstört hat. Als Lava-, ach nee, ähm. Eigentlich hattest du immer zu lange Schneidezähne und trägst deshalb eine Zahnspange, aber als dich jemand mit einem Zauber traf der sie ganz lang wachsen ließ hast du sie dir im Krankenflügel ein wenig länger als nötig schrumpfen lassen." Lily legte eine Pause ein und überlegte kurz, dann fiel ihr etwas ein, was Harry ihr einmal im Gespräch über Irrwichte gesagt hatte: „Dein Irrwicht ist Miner- McGonnagal, die dir sagt du wärst in allen Prüfungen durchgefallen, weil du dann vielleicht Hogwarts verlassen müsstest und Dad und Ron nie wieder sehen würdest", innerlich dankte Lily jeder höheren Macht, dass sie und Hermine ein so gutes Verhältnis hatten und ihre Tante ihr auch viel erzählte. „Im dritten Schuljahr hattest du einen Zeitumkehrer, weil du zu viele Fächer belegt hattest und so konntet ihr auch Sirius retten. Molly, du-...", doch Molly unterbrach ihre Enkelin sanft: „Oh, mich musst du nicht mehr überzeugen. So wie Hermine guckt könnte niemand völlig Fremde das alles wissen und das ist nur die Bestätigung auf die ich gewartet habe"

So kam sie auf Lily zu und schloss sie erdrückend in ihre Arme, wie Lily es von ihrer Großmutter kannte. „Danke", stammelte sie verlegen. Was sagte man in so einer Situation? Und auch Hermine verlor bald die Fassungslosigkeit im Gesicht und sah Lily eher neugierig an. Hoffnungsvoll lächelte diese zurück und Hermine erkannte doch eine unglaubliche Ähnlichkeit zu Harry und Ginny. „Ich glaube dir", sagte Hermine schlicht und es rührte sie, dass das Gesicht ihrer Nichte sich aufhellte und sie sichtlich erleichtert war.

Hermine und auch Rose waren Lily immer große Vorbilder gewesen und sie war unbeschreiblich froh und erleichtert, dass Hermine ihr glaubte. Natürlich bedeutete ihr auch Mollys Vertrauen einiges, doch ihr Ziel war es gewesen Hermine zu überzeugen.

„Wir sollten wieder runtergehen, oder?", schlug Hermine nach einigen Augenblicken vor und Molly und Lily stimmten zu. „Hoffentlich haben die Jungs sich nicht verquatscht", murmelte Lily.  


James' absolut idiotenfreier PlanKde žijí příběhy. Začni objevovat