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"M-meine Fähigkeiten zeigen?", stammelte ich nervös und sah hilfesuchend zu Calum, doch dieser starrte mich ohne jegliche Emotion zurück an.

"Uhm ... ja! Dafür sind wir doch alle hergekommen!", erwiderte Timothy, wie als wäre ich schwer von Begriff und sah mich skeptisch an.

Das war nicht gut! Wie sollte ich ihnen meine Fähigkeiten zeigen, wenn ich gar nicht wusste wie man sie einsetzt? Vielleicht würde ich es schaffen wie durch ein Wunder meine Ombras her zu rufen, doch wie soll ich das bei Luminias vererbten Fähigkeiten machen? Ich weiß ja nicht mal wie sie richtig funktioniert!

Also was sollte ich jetzt tun? Ihnen sagen, dass ich keine Ahnung habe, wie man meine göttlichen Kräfte einsetzt, weil Clock es mir noch nicht gezeigt hat? Aber das würde mir niemand glauben. Schon jetzt glauben sie, dass ich nur lüge.

"Also ... ähm ... ich ...", begann ich nicht gerade sehr einfallsreich. "Ich kann meine göttlichen Fähigkeiten gerade nicht einsetzten!"." Und wieso plötzlich nicht?", bohrte Janosch nach und sah mich mit einem stechendem Blick an.

"Weil ... weil es zu gefährlich ist! Mit diesen Kräften darf man nicht spaßen! Ich kann die doch nicht einfach so einsetzten! Wollt ihr etwa, dass ich das ganze Wohnzimmer in Kleinholz verwandele?!", log ich sie an und sah nervös in ihre Gesichter, um zu sehen, ob sie mir das glaubten. "Also mir würde es nichts ausmachen!", lachte Claire und sofort meldete sich Calum aufbrausend:" Moment mal! Das ist mein Wohnzimmer! Hier wird nichts zu Kleinholz verarbeitet!"

"Na gut, dann halt nicht! Dann zeige uns nur deine neuen Ombra Fähigkeiten bitte.", seufzte Janosch enttäuscht, schien aber wie die anderen noch immer neugierig zu sein.

Innerlich atmete ich vor Erleichterung tief aus. Ich hatte es geschafft sie zu überzeugen! Jetzt musste ich nur noch die Ombras rufen. Ich hoffte, dass ich wenigstens das schaffte.

"Dann beginn mal!", forderte mich Daniel auf, der zuvor nichts gesagt hatte und schwer schluckend sah ich zu ihm. Wie vorhin lächelte er mich aufmunternd an, doch ich wurde noch nervöser wegen seinen spitzen Zähne.

Denk nach Melanie, wie hast du es sonst immer geschafft die Ombras zu dir zu rufen?, dachte ich mir angestrengt, als mir es auf einmal einfiel. Ich war immer in Gefahr gewesen, als die Ombrad auftauchten! Als mich Matthews Vater angeschossen hatte tauchten sie auf und auch gestern im Wald.

"Es gibt ein Problem, wenn ich die Ombras rufen soll. Daweil sind sie immer nur gekommen, wenn ich von etwas bedroht war oder in Not gewesen bin. Also, wer stellt sich freiwillig und bedroht mich?", fragte ich in den Raum hinein und leicht verduzt sahen mich die Determiner an.

"Hrm hrm, ich kann das machen.", stellte sich Janosch bereit und hüpfte schnell aus seinem Sessel, doch Calum hielt ihn auf. "Nein, du bist noch zu jung. Wir wissen nicht wie stark ihre Verbindung zu den Ombras ist. Du setzt dich schön wieder hin und siehst nur zu.", befahl er Janosch, doch dieser protestierte sofort:" Ich bin aber kein Kind mehr! Ich bin nicht umsonst in dieser Gruppe! Ich-"."Nein! Du setzt dich sofort wieder hin!", unterbrach Calum ihn barsch und der 15 jährige sah ihn wütend an, schnaubte dann und setzte sich wieder hin.

"Also, ich werde dich jetzt damit anschießen.", begann Calum mir zu erklären und holte aus seiner hinteren Hosentasche plötzlich einen Revolver heraus." Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde knapp neben deinen Kopf schießen. Bist du bereit?"

Ganz und gar nicht, schrie ich innerlich in meinem Kopf, nickte aber. Auch Calum machte sich bereit und stellte sich breitbeinig mir gegenüber. Konzentriert sah er mich an und hob seine Waffe. Mich überkam wieder eine Gänsehaut.

Schwer atmend wartete ich darauf, dass er schoß, doch Hugorio lenkte mich ab, indem er laut gähnen musste und plötzlich hörte ich den Schuß. Erschrocken richtete ich wieder den Blick zu Calum, als wie aus dem Nichts eine schwarze Wand erschien. Doch es war natürlich keine einfache schwarze Wand, es waren Ombras!

Wie bei Matthew, als mich sein Vater anschoß drehten sie sich irrsinnig schnell in einem Kreis um mich und ließ nichts hindurch kommen. Wieder starrten mich hunderte von roten Augen durch die Dunkelheit der Ombras an und ich hielt meine Hand fest, musste sie aber sofort wieder loslassen, da die Schusswunde noch schmerzte.

"Könnnniginnn Melaniiiie! Sssschön Euch wiiiieder zzzzzu ssssehennn!", zischten die tausenden Stimmen der Ombras und mit zitternder Stimme sagte ich:" G-gleichfalls." Natürlich stimmte das nicht, aber man sollte diese Schatten lieber nicht wütend machen.

"Sssssie müsssen endliiiich in Iiiiihr Königrrrreich kommen! Herrrradessss wartet schon aaauf Sie!", zischten sie und ich stockte. Herades wartet auf mich? Ich habe ihn doch noch nie gesehen!

"Melanie! Rufe die Ombras wieder zurück! Sie greifen Calum an!", hörte ich plötzlich Claires Stimme von draußen und wurde panisch. "Ombras! Greift ihn nicht an!", versuchte ich gegen den Wind zu rufen, doch die Ombras zischten:" Neeein! Errr wolllte Sie töööten!"

War ich den hier nicht die Königin? Wieso gehorchten sie mir nicht? Das darf nicht sein, sie müssen mir gehorchen!

"Ich habe gesagt, dass ihr aufhören sollt! Das war ein Befehl!", schrie ich wutentbrannt und tatsächlich begannen die Ombras langsam zu stoppen. "Aber Könnnnigiiin...", zischten sie verwundert und mit ernstem Gesichtsausdruck befahl ich:" Ihr geht wieder. Erst wenn ich euch verziehen habe, dass Ihr meine Freunde angreift rufe ich euch wieder!"

Stille herrschte, als ein Ombra nach dem anderen sich in Luft auflöste und ich wieder das Wohnzimmer um mich sehen konnte und auch die anderen.

Claire und Janosch knieten bei Calum und sahen mich mit offenem Mund an und auch Timothy, Daniel und Hugorio sahen überrascht aus. Eine unangenehme Stille breitete sich aus und ich züpfte nervös an meinem Verband herum.

"D-das war unglaublich Melanie!", lobte mich Calum, der als erstes wieder die Stimme gefunden hatte und alle nickten zustimmend, außer Janosch. Dieser sah mich mit einem finsterem Gesicht an und schnell nahm ich meinen Blick von ihm.

"Du hast sehr starke Fähigkeiten, ich bin mir sicher, dass wir dich in unserer Gruppe gut brauchen könnten.", meinte Daniel und sah mich mit begeisternd funkelnden Augen an.

"Ja, da stimme ich dir zu.", sagte Timothy und zwinkerte mir zu. Nanu? Wieso war er plötzlich so nett zu mir?

"Das kann ja aber nicht euer Ernst sein!", unterbrach Janosch aufbrausend die Lobeleien von den anderen und stand schnell auf. "Habt ihr den Ombras etwa nicht zu gehört? Sie haben zu ihr Königin gesagt! Es kann unmöglich euer Ernst sein, dass ihr dieses Monster in unsere Gruppe aufnehmen wollt! Sie kann sich nicht kontrollieren, wie wir es gerade bei Calum gesehen haben. Was ist, wenn sie mal jemanden von uns schlimmer verletzt als nur ein paar Kratzer? Wollt ihr das wirklich riskieren?"

"Janosch was redest du da? Das ist noch immer die selbe Melanie, wie vor ihrem Tod! Sie würde so etwas niemals machen!", protestierte Calum scharf und der Jugendliche zog seine Augenbrauen zusammen. "Gut, dann nehmt sie halt auf! Ich werde euch meine Worte in Erinnerung rufen, wenn es den ersten unschuldigen tötet!"

"Hast du mich gerade es genannt?", mischte ich mich ungläubig ein, doch Janosch betrachtete mich nur mit einem Wütendem Blick und drehte sich plötzlich um und ging schnellen Schrittes aus dem Raum.

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